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...und die Welt stand still





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PRIDE AND PREJUDICE



die grundständige, nur unergiebig wirksame und darstellerisch irgendwie verstockt (man möchte meinen matthew macfadyens todtraurigem blick und steifer haltung entnehmen zu können keinerlei liebe jemals empfunden zu haben und wohl auch in zukunft außerstande zu sein in besitz solcher gefühle zu gelangen; und zudem den wunsch verspüren keira knightley die ohren langzuziehen, nämlich immer dann wenn sie wieder einmal die dreistigkeit haben sollte, sich darin zu gefallen, kindliche grimassen des lachens den eigenen ungenügend befriedigten erwartungen an mimischen ausdrucksvermögen einer erwachsenen unbedacht schamlos und zu jeder zeit unpäßlich vorauszuschicken) preisgegebene inhaltliche essenz gereicht dem film nicht gerade zu höherem wert, geht aber glücklicherweise eine ungeahnt die vorherigen mängel ausgleichende synthese mit schlendernd umschrittener opulenz ein, wonach hochwohlgeborener kitsch mir die sinne umschmeichelnd zu vernebeln die ehre hatte, bis ich mich letztendlich in völliger geistiger umnachtung gefangen fand und dazu genötigt sah beim anblick des übers moor sich nähernden mr. darcy (mit gelöster weste) schmachtend dahinzuschmelzen, womit sogleich verblüfft festzustellen sei sich in das gelungen heraufbeschwörte bild des wahren und schönen ernstlich verguckt zu haben...ähm... 
[edit] ich würde sogar so weit gehen und behaupten die kamera führe hier ein eigenleben...
HULK
Mitleidiges Erstaunen umfängt donnernde Zornausbrüche Backen aufblähender Neurotiker. In sich zerrissen explodiert Muskelstrenge, fährt ungestümes Ungetüm sandkornumwoben gen Endlichkeit verleumdender Unbegrenztheit des Augenblicks.

DER LETZTE MOHIKANER

Altruistische Heroen erretten holde Schönheiten aus gewittrigem Kugelhagel, springen todesmutig monströsen Wasserfällen hinab, erweichen das Herz, nachdem sie Verlust erlitten und flugs darauf Rache geübt haben an denjenigen, um deren unheimliche Schlachtgier willen wir dergleichen fürchterlich zu hassen lernten.

DER EWIGE GÄRTNER

Anfängliche Reserviertheit weicht dem Rauswurf aus dem Mikrokosmos Unkraut jätener Nadelstreifenanzüge. Von jetzt an umwölkt allumfassende Verderbnis seine Gedanken, weitet den simultan dazu paranoider werdenden Blick. Entzaubert friedfertige Traumgebilde, der Liebe wegen.
„Und der Wahnsinn schleicht durch die Nacht und nennt sich Recht und nennt sich Macht. Er hat einen Mantel aus Kälte an, weil man Frierende besser regieren kann. Verjagt die Sonne, löscht die Zeit und stiehlt uns aus der Wirklichkeit.“ Zitat: Konstantin Wecker

DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER

Nervenstrangkauendes Unbehagen durchdringt sinistre Verheißungen schürende Herbstfäulnis.

STAATSAUFTRAG: MORD

Nahezu „berechnend“ diktiert wird hier die Routine israelischer Geheimdienstler abgehandelt. Unerschütterlich, ohne mit der Wimper zu zucken, geht ein jeder seinen Aufgaben nach. Bedrohen. Belauschen. Entsorgen. Ausgenommen der Szene, wo Ariel die ihm ebenfalls besonders zugetane, zu diesem Zeitpunkt aber offenbar beabsichtigt verloren gegangene, Edelhure Marie hinter einer gewissen Hoteltür vermutet, vorerst überlegt, dann doch umkehrt, sich gewaltsam Zutritt verschaffend zum Bett stürmt, die Decke wegzieht und erkennt: „Die Falsche!“

COLLOSUS

Zynischer Abgesang auf den unbändigen Fortschrittsglauben unsererseits. Enthusiastische Programmierermenschlein schenken robotisierten Gewissen übermäßiges Vertrauen und bezahlen dafür mit ihrem Leben. Denn genauso wie es ihrer Art zu eigen ist, verfällt „Collosus“, durch sie zum Spiegel eigener Ängste vor der innewohnenden dämonischen Energie gemacht, herrschsüchtigen und züchtigend verfahrenden Kontrollwahn.

KLUTE

Das abgeklärte Callgirl Jane Fonda fühlt sich zum ersten Mal ihres Lebens in den Armen von Klute geborgen, geliebt. Dadurch der kaltschnäuzigen Selbstbeherrschung beraubt, werden ihre Gebärden zartfühlender, zärtlicher, spricht der Körper eine profundere Sprache als er es, früher einsamkeitsliebenden, betörend leuchtenden Versuchungen angehörend, vermocht hätte.

MANHATTAN
(beziehungsunfähige Intellektuelle vs. treue Engelskinder)
Woody Allen und Diane Keaton zunehmend einander intimer zugewandt, schwarz auf weiße Schatten, von kosmischen Ausstellungsfragmenten umlagert, KÜSSEN SICH NICHT; wo doch ersterer so gern schon gleich interstellare Sexualpraktiken ausprobiert hätte.

DER TEXANER

Bleischweres Abenteuer außen unerbittlich – überirdisch gut zielender, innen weichkerniger Einzelgänger, deren verschwitzte Ziellosigkeit sich darin äußert, dass ein stationäres Zuhause ihnen keineswegs entsprechen würde.

KATZENMENSCHEN

Des Nachts treiben Blüten geschwulstartiger Sinnlichkeit unter zurückdrängender Haut, durchstoßen sie, borstig sprießend, wächst finster schimmerndes Fell, lüsterne Jäger bekleidend.

DER SCHMALE GRAT

Berechtigte Frage: „Woher kommt all dieses Böse?“ Atmest du es? Gehst du darauf? Bezirzen dich dessen wohlige Schauer? Voraus besteht es? Aus erstorbnen, qualvoll zugerichteten, eingegrabenen Gesichtern? Sicherlich entspringt Soldatengerangel dem fragilen Tanz auf Grashalmen...

Besagte STILLE LIEBE 
zwischen resoluter, taubstummer Nonne und polnischem (?) Taschendieb genoß ich in vollen, gehaucht angedeuteten Zügen.

DER LETZTE BEFEHL

Abgesehen von der ereignisreichen Geschichte, sowie dem darin vorkommendem wandlungsfähigem Hauptdarstellerdreiergespann...hoffnungslos stimmenden Kriegsepisoden, kaum erwähnenswert.

DER ALTE AFFE ANGST

bedeutet wohl, nachdem er sich in das Leben zweier Menschen eingenistet hat mühselig zerredete Entzweiung, Halsschlagader zerberstende Streitereien.

VIERZIG GEWEHRE

Ungemein dynamisches, vielsagendes Westerndrama, was der gekonnt fokussiert innere Spannungen erzeugenden Regie zu verdanken ist.

IM JAHR DES DRACHEN

Ich gebe unumwunden zu mich im brodelnden Hexenkessel Chinatown sofort heimisch gefühlt zu haben. Ekstatisch übersprudelnde Gewaltentladungen überschwemmen schmutzige, grellbunte, undurchsichtig verzweigte Straßen. Alsbald erscheint Stanley inmitten von vom Ascheregen flammenverzehrter Seelen benetzten Drachen.

DER SCHLÄFER

Veralberter Futurismus posaunt aufmunternde Zivilisationskritik unverblümt in die weite Welt hinaus.

LEGENDEN DER LEIDENSCHAFT

Brad Pitt trägt den Bären in sich und auch das schwache Geschlecht kann diesen nicht bezwingen Punkt

AMADEUS

Das „infantile“, gottgesandte Genie erliegt den perfiden Irreführungen eines gottesfürchtigen, humorlosen Neiders. Musikalisierter Bombast ward zu Grabe getragen.

THE MISSION

Mit tropenfeuchten Dunst entstiegene, ehrliche Glaubensbekenntnisse überstrahlen livrierte Feindseligkeit im Dienste ihrer raffzähnigen Majestät .

ONE NIGHT STAND

Angespannte Geilheit durchsetzt schwüle, vor lauter Lust zu vergehen drohende Geziertheit.

DAS OBSKURE OBJEKT DER BEGIERDE

lehrt uns, facettiert genug: Frauen sind launenhaft, Männer dagegen besitzergreifend.

DIE STILLE NACH DEM SCHUSS
(neben der wunderbaren Nadja Uhl)
Sie trachtet danach die Grenzwache zu übersehen, fährt weiter, lautlos entrinnt ihr der Schmerz. DIE LIEBENDEN DES POLARKREISES (neben dem schwer zu verheimlichendem allegorischem, symbolträchtigem, erotisierend verwesende Zeit wohltuend parfümierendem Unterbau) Otto in Anas Augen, deren Pupillen sich in anwachsender Schwärze verlieren. Glasige Reflexionen darben ewiglich, Otto in Anas Augen. 
MÜNCHEN (neben dem allerorten anzutreffendem geschwätzigem, jede erdenkliche meinungspolitische/religiöse Position umspannendem Rechtfertigungszwang, der zumeist atemberaubend brillant ernüchternd inszenierten Brutalität der Vergeltungsaktionen) Die Holländerin auf ihrem Hausboot, unbekümmert, eine Katze streunt umher. Taschenpistölchen im Schubfach. Auftragskillerin. Mit der Absicht ihren Kollegen rächen zu wollen, stehen sie nun vor ihr. Versteinert, entschlossen. Ehe sie sich versieht haften zwei rote Flecken an Hals und Brust. Vollkommen harmlos. Sie entschuldigt sich, beschwichtigt, bietet ihnen ihre Dienste an. Es hat den Anschein als sei noch nichts passiert. Nur zwei rote Flecken. Sie wird sterben. Und das weiß sie und stirbt bereits. Dann fließt das Blut in Strömen. Noch verzieht keiner eine Miene. Wie versteinert stehen sie da.




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