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...und die Welt stand still





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EIN MÖRDERISCHER SOMMER



EIN MÖRDERISCHER SOMMER Adjanis Figur ist ein unfestes Versprechen, ihr Körper zu haben, das Wesen darin nicht zu fassen. Sie ist das Ergebnis eines gemutmaßten Zusammenhangs, voraus sich ein Weltbild ergab was keinen Bestand haben wird. Flirrende Hitze umgibt, ist sie.





Barton gerät in Wallung wenn er vom einfachen Mann auf der Straße träumt; dessen Sorgen und Nöte einfangend. Ein vergittertes Theater alltäglichen Schreckens. Und so verführt Sirenengeheul ihn dazu nach Hollywood zu gehen; zu schreiben...ein Drehbuch...für einen Ringerfilm.
Tosendes Meer. Wellen brechen sich am Felsen. Auch er wird zerschellen. Der Schädel zertrümmert, jeder einzelne Knochensplitter Eigentum von Capital Pictures. Am Anfang noch glotzt er entweder ungläubig den herumrasenden Routiniers beim Phrasendreschen, Tausendmal-Dagewesenes-Auslutschen zu oder sitzt in seinem beengenden Zimmer, wo die Luft steht, niemand jemals ein Fenster öffnen wird. Muffige Attrappe. Ein säuberliches Paar Schuhe in diesem Hotel vor jeder Türe. Niemals sieht man irgendwen. Ein wimmerndes Lachen, vor dem Ersticken, hinter jener Tür? Worüber soll Barton Fink schreiben, der von grob zupackenden, schwitzenden Männern Inspiration erhoffende Feingeist? 
Die Schreibblockade: das unbarmherzig leere Blatt Papier. Gedanken schweifen ab, nähern sich der Tapete, durchdringen. Ein Moskito umkreist sie. Die Hitze ist kaum mehr auszuhalten. Schwindel erhebt sich, veranlasst zum taumeln ins Bad.
Der Delirierende wandert zum Waschbecken, stürzt hinein durch Abflussrohre. Leises Wispern ist zu hören. Nächster Absatz.

Das "Barton Fink-Gefühl" kann uns jeder vermitteln. 20 Autoren da draußen, die genauso schreiben können. Keine allzu gebrochenen Helden, sondern totgeborene Eintagsfliegengeschichten, bitteschön!
Barton ist in die Unterwelt hinab gestiegen. Der einfache Mann von der Straße, den er dort angetroffen, lieb gewonnen hat, fährt ab und an aus seiner Haut, wegen der Hitze, Enge; er könne ihn da Geschichten erzählen.....Bartons Schreiberhölle ist in Flammen aufgegangen. Zum Teufel geschickt hat man ihn. Vorübergehend sitzt er nun in seinem schönen, per Zufall an Land gespülten, Bild, das an der Wand seines nun verkohlten Hotelzimmers hing. Frische Luft schnappen vor dem erneuten Abstieg. Die Frau vor ihm im Bikini schaut aufs Meer hinaus. Das Rauschen dringt an sein Ohr. Rauschen. Wände nähern sich. Die Tapete, feucht. Es ist zu heiß.



BARFLY
da sitzt ein Mann hinter der Theke

liest Zeitung 

an ihm vorbei geschaut

auf dem Hinterhof 
prügelt sich Henry,
der ewig wiederkehrend die Nase blutig geschlagen bekommt

ein freches Grinsen auf den geschundenen Lippen
wohin mit sich

ins falsche Zimmer gestolpert plündert er fremden Kühlschrank aus

nimmt es wie es kommt

nächtlicher Straßenverkehr da unten wirft Fensterrahmenschatten an die Wand

wandernde

auf und ab gehend

sie kommen mich holen

ein Engel stand vor mir am Bett

meinte die Zeit wäre gekommen

ach, du bist nur betrunken

sprach's und humpelte zum Kühlschrank

Bier rausnehmen




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