... noch ein paar Worte zu den Sichtungen der letzten Wochen:
THE HOBBIT: AN UNEXPECTED JOURNEY (Peter Jackson, 2012)
Gefiel mir noch besser als bei der Erstsichtung. Trotz des etwas kindlicheren Ansatzes den LotR-Filmen beinahe ebenbürtig. Großartig.
DJANGO UNCHAINED (Quentin Tarantino, 2012)
Die negativen Eindrücke der Erstsichtung wurden leider bestätigt.
Django Unchained ist mit großem Abstand Tarantinos bisher schwächster Film, auch wenn er noch genügend lichte Momente aufweist, um nicht als völlig misslungen durchgehen zu müssen. Insbesondere nach dem Tod des Christoph-Waltz-Charakters macht sich zunehmend Langeweile breit. Völlig daneben das wie angehängt wirkende zweite Ende respektive Djangos Rückkehr inklusive Gefangennahme und Selbstbefreiung. Insgesamt die Enttäuschung des Jahres.
KING KONG (Extended Cut - Peter Jackson, 2005)
Auch bei der dritten Sichtung immer noch ein Hochgenuss. Die zusätzlichen Szenen, die ich erstmals gesehen habe, machen den Film noch stimmiger und runder. Spannend und mitreißend von der ersten bis zur letzten Minute.
10,000 BC (Roland Emmerich, 2008)
Funktioniert als Fantasy-Film, der in einer Parallelwelt oder auf einem fremden Planeten angesiedelt ist, ganz ordentlich. Die Effekte sind größtenteils gelungen, die rasante Inszenierung sorgt für ein ordentliches Tempo und die Art und Weise, wie hier einzelne Versatzstücke aus der Menschheitsgeschichte - wenn auch historisch völlig unkorrekt - kombiniert werden, hat einen gewissen Charme. Gut möglich, dass sich der Durchschnittsamerikaner so ähnlich die Steinzeit vorstellt. Also: Hirn abschalten und genießen!
THE BROTHERS GRIMM (Terry Gilliam, 2005)
Hat mir erstaunlich gut gefallen, vielleicht auch, weil meine Erwartungshaltung aufgrund der vernichtenden Kritiken sehr niedrig war. Hier gilt Ähnliches wie bei
10,000 BC: die Art und Weise, wie hier Elemente und Figuren aus den Märchen der Gebrüder Grimm zu einer fiktiven Geschichte um eben jene Brüder kombiniert werden, hat Charme. Und die stimmungsvollen Sets tun ihr Übriges. Spannend im eigentlichen Sinne ist das ganze Treiben nicht, zumal sich der Plot strikt an den gängigen Formeln des Hollywood-Kinos orientiert. Zudem hätte ich mir stellenweise etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, da man der Grenze zur Albernheit teilweise gefährlich nahe kommt. Unter dem Strich dennoch sehr unterhaltsam.
RAMBO (Sylvester Stallone, 2008)
Gefiel mir deutlich besser als bei der Erstsichtung. Vielleicht hatte ich damals einen schlechten Tag oder etwas anderes erwartet - jedenfalls würde ich Rambo nach der nun erfolgten nochmaligen Sichtung als leidlich gelungen und recht unterhaltsam bezeichnen. Jedenfalls nicht viel schlechter als seine beiden Vorgänger. Und das
10,000-BC-Rezept funktioniert auch hier. Manchmal lohnt sich eine Zweitsichtung eben doch, auch wenn man den Film nach dem ersten Mal bereits abgeschrieben hatte. Asche auf mein Haupt!
TERMINATOR SALVATION (McG, 2009)
Ein absoluter Killer! Unter Filmfreunden im Allgemeinen nicht sonderlich gut gelitten, gefällt mir Teil 4 der Terminator-Reihe nach wie vor ausgesprochen gut. Das Drehbuch ist großartig, die postapokalyptischen Sets phantastisch, die Inszenierung makellos. Perfektes Blockbuster-Kino.
SALT (Phillip Noyce, 2010)
Die Story ist dermaßen bescheuert, dass man am besten gar nicht darüber nachdenkt. Die routinierte Inszenierung von Phillip Noyce sorgt wenigstens dafür, dass man sich nicht zu sehr langweilt. Ganz nett, aber völlig belanglos.
KILLING ZOE (Director's Cut - Roger Avary, 1993)
Die letzte Sichtung liegt mindestens 10 Jahre zurück, wenn nicht länger. Konnte mich nicht mehr ganz so mitreißen wie früher, für unterhaltsame anderthalb Stunden reicht's aber immer noch. Leider sieht man vielen Szenen das geringe Budget sehr deutlich an, aber Julie Delpy ist süß.
ARGO (Ben Affleck, 2012)
Gelungene und äußerst kurzweilige Mischung aus Actionthriller und Satire, dessen unglaubliche Story man jedem Drehbuchschreiber um die Ohren gehauen hätte, wenn sie nicht wahr wäre. Um das Ganze hollywood-tauglich zu machen, mussten natürlich diverse dramatische Zuspitzungen integriert werden, was überwiegend gut gelungen ist. Richtig ärgerlich ist nur der Last-Minute-Beschluss des Weißen Hauses, die Aktion abzublasen, die wie ein billiger Zaubertrick wirkt und in ähnlicher Form in jedem zweiten einschlägigen Thriller vorkommt.
LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE/Der diskrete Charme der Bourgeoisie (Luis Buñuel, 1972)
Immer wieder ein Genuss! War meine dritte oder vierte Sichtung und immer noch begeistert mich die Selbstverständlichkeit, mit der Buñuel auch die absurdesten Situationen in Szene setzt. Ein ganz wunderbarer Film!
CET OBSCUR OBJET DU DÉSIR/Dieses obskure Objekt der Begierde (Luis Buñuel, 1977)
Buñuels letzten Film habe ich im Rahmen der Buñuel-Reihe von Arte jetzt erstmals gesehen. Von der Struktur her dem
diskreten Charme sehr ähnlich, aber weitaus weniger absurd und auch nicht so witzig wie jener. Vergnüglich ist er allemal.
Peter Jackson Quentin Tarantino