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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden

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DER AMERIKANISCHE FREUND (Wim Wenders, 1977)


Meine anfangs positiven Eindrücke machte die mit zunehmender Spieldauer immer unglaubwürdigere Geschichte schnell zunichte. Was man sich hier zusammengestöpselt hat, spottet jeder Beschreibung und lässt den Plot von Suicide Kings im direkten Vergleich geradezu realistisch erscheinen. Dass dabei ein Roman als Vorlage hergehalten hat, macht die Sache nicht besser. Dennoch – oder gerade deswegen – muss man Wenders zugutehalten, dass er den ganzen Schwachsinn durchaus spannend inszeniert hat und auch ein glückliches Händchen bei der Wahl seiner Darsteller hatte, denn diese machen ihre Sache recht gut. Unter dem Strich trotzdem ein zweifelhaftes Vergnügen.


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SUICIDE KINGS (Peter O’Fallon, 1997)


Suicide Kings kommt ziemlich tarantinoesk daher. Pulp Fiction und Co. standen ganz offensichtlich Pate, das ist dem Film deutlich anzumerken. Die Story ist dermaßen blödsinnig und das Handeln der jungen Entführer dermaßen unglaubwürdig, dass man am besten gar nicht weiter darüber nachdenkt. Hier passt einfach nichts zusammen. Auf der Habenseite stehen die recht witzigen Dialoge und ein wie immer äußerst charismatische Christopher Walken. Doch, kann man sich schon anschauen.


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HEAT (Michael Mann, 1995)


Told you I'm never going back...

Zehn Jahre sind seit meiner ersten Sichtung im Kino vergangen und nach wie vor nimmt mich die Magie dieses Films von der ersten Minute an gefangen. Michael Mann hat hier sein Meisterstück abgeliefert, gar keine Frage. Obwohl Heat für einen Gangsterfilm relativ wenig Action bietet, baut Mann über die gesamte Spielzeit eine sich immer weiter steigernde Spannung auf, die in dem furiosen Showdown auf dem Rollfeld endet. Dies liegt vor allem an den äußerst detailliert gezeichneten Haupt-Charakteren, von denen der vermeintlich böse Neil sogar sympathischer rüberkommt als sein Gegenpart Vincent Hanna. Die Beziehung zwischen diesen beiden ist gekennzeichnet von gegenseitiger Achtung und der Erkenntnis, dass sie sich im Grunde genommen recht ähnlich sind. Ersteres zeigt sich sehr schön in der Szene im Containerhafen, in der Hanna und seine Kollegen von den Gangstern vorgeführt werden. Sein Blick, eine Mischung aus Verärgerung und Bewunderung, spricht Bände. Doch nicht nur die beiden Hauptdarsteller, die hier zum ersten Mal überhaupt eine gemeinsame Szene in einem Film haben, überzeugen. Gerade die bis in die Nebenrollen exzellente Besetzung ist eine der großen Stärken des Films. Val Kilmer, John Voight, Tom Sizemore, Amy Brenneman, Kevin Gage – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Darstellerisch herausragend ist neben der berühmten Cafe-Szene vor allem die Schluss-Sequenz, in der Hanna die Hand des sterbenden Neil ergreift, ohne dass dies auch nur im Geringsten kitschig oder aufgesetzt wirkt.

Einer der herausragenden Filme der 90er Jahre.

Michael Mann


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BICHUNMOO (Kim Young-jun, 2000)


Der Plot weist einige Löcher auf und wirkt merkwürdig zerrissen. Möglicherweise sind die Sprünge in der Handlung auf Kürzungen zurückzuführen, die vom Verleih vorgenommen wurden. Anders kann ich mir das fast nicht erklären. Die Kämpfe sind vollkommen albern und erinnerten mich an die nachmittäglichen Power-Rangers-Sendungen, die meine kleine Tochter hin und wieder guckt.


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EL MAQUINISTA (Brad Anderson, 2003)


Ein rundum überzeugender Thriller, auch wenn Anderson sich recht großzügig bei Fight Club und vor allem Memento bedient. Der bis auf die Knochen abgemagerte Christian Bale spielt seine Rolle mit Inbrunst und großer Überzeugung. Genauso stelle ich mir jemanden vor, der seit einem Jahr nicht geschlafen hat, wobei die Schlaflosigkeit selbst im Film etwas zu kurz kommt und eher beiläufig erwähnt wird. Obwohl der Zuschauer lange darüber im Unklaren gelassen wird, was mit Trevor geschehen ist, bleibt die Handlung jederzeit nachvollziehbar und in sich schlüssig. Die Auflösung ist plausibel und lässt noch genügend Spielraum für eigene Interpretationen.


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CREEP (Christopher Smith, 2004)


Die erste Hälfte des Films baut eine dichte Atmosphäre auf und sorgt mit dem originellen Setting und den immer nur angedeuteten Taten des Creeps für Spannung. Für Irritationen sorgt lediglich Franka Potentes unfassbar hässliches Kleid. Kaum wird jedoch der Creep zum ersten Mal deutlich sichtbar, ist der Großteil der Faszination wie weggeblasen. Das im weiteren Verlauf völlig unglaubwürdige Agieren der Darsteller zerstörte dann schnell den letzten Rest meines anfänglichen Wohlwollens.

Nachdem Franka den Typen aus dem Käfig befreit hatte und der Creep angeschlagen am Boden lag, wäre es ein Leichtes gewesen, ihm mit der Eisenstange den Rest zu geben, zumal die Kreatur vermutlich noch weniger Gewicht auf die Waage brachte als Franka Potente. Auch der kräftig gebaute ehemalige Strafgefangene hat nicht den Mumm, die Sache zu beenden, sondern läuft in Panik weg. Aber es kommt noch besser: Franka Potente schafft es mit bloßen Händen, eine dicke Eisenkette samt Metallhalterung und Schrauben aus einer Steinmauer zu reißen – dies hätte selbst bei Arnold Schwarzenegger unglaubwürdig gewirkt – war aber trotz ihrer übermenschlichen Kräfte vorher nicht in der Lage, mit einem 50 kg schweren, dünnen Männchen fertigzuwerden. Schlichtweg lächerlich.

Zugegeben: Realismus ist im Horrorfilm selten anzutreffen, aber man sollte doch halbwegs auf dem Teppich bleiben. Schade um den vielversprechenden Beginn.


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SIN CITY (Robert Rodriguez, 2005)


Stilistisch hochinteressant, hochkarätige Besetzung, dünne Story - so lässt sich mein Eindruck von Rodriguez' viel gepriesener Comic-Adaption in wenigen Worten zusammenfassen. Ihm ist es hervorragend gelungen, den zeichnerischen Stil eines Comics in bewegte Bilder auf der Leinwand umzusetzen. Insbesondere die Autofahrten sind toll gemacht. Mickey Rourke glänzt in der Rolle des einsamen Rächers Marv - da können Willis und Owen nicht ganz mithalten. Schade nur, dass die drei Episoden so platt und vorhersehbar sind. An der Optik hat man sich nach einer halben Stunde sattgesehen. Danach bietet Sin City nicht mehr viel Aufregendes.

Robert Rodriguez


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CHINATOWN (Roman Polanski, 1974)


Sehr guter, äußerst komplexer Thriller von Polanski mit einem überragenden Jack Nicholson in der Hauptrolle. Im Grunde genommen ein klassischer Film Noir, der die üblichen Zutaten in besonders feiner Art und Weise kredenzt. Wunderbar.

Roman Polanski


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THE LONGEST DAY (Ken Annakin, Andrew Marton, Bernhard Wicki, Darryl F. Zanuck, 1962)


Äußerst detaillierte, authentisch wirkende filmische Umsetzung des D-Day. Die Bilder sind bei weitem nicht so drastisch wie bei dem fast vierzig Jahre später entstandenen Saving Private Ryan. Dafür wird mehr auf die Hintergründe eingegangen. Auf überflüssigen Pathos verzichtete man glücklicherweise weitgehend. Ärgerlich ist allerdings die eindimensionale Charakterzeichnung der deutschen Offiziere. Dennoch von Anfang bis Ende sehenswert.


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CAPE FEAR (Martin Scorsese, 1991)


Auch nach meiner dritten Sichtung werde ich nicht so recht warm mit Scorseses Remake eines Thrillers um einen entlassenen Strafgefangenen, der - von Rachegedanken beseelt - die Familie seines ehemaligen Pflichtverteidigers terrorisiert. Sehenswert ist er eigenlich nur aufgrund der hervorragenden Darsteller, allen voran natürlich Robert de Niro als Max Caddy. Leider ist das Drehbuch derart schwach und unglaubwürdig, dass einfach keine Freude aufkommen mag. Für mich nach wie vor kein echter Scorsese, sondern eine seelenlose Auftragsarbeit.

Martin Scorsese


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SHATTERED (Wolfgang Petersen, 1991)


Ein erstklassiger Thriller aus einer Zeit als Petersen noch richtig gute Filme drehte. Vor Jahren mal im Fernsehen gesehen, hatte ich die Handlung zum größten Teil schon wieder vergessen. Beste Voraussetzung für zwei spannende Stunden, und die bot Shattered dann auch. Den cleveren, wendungsreichen Plot könnte man sich auch gut in einem Hitchcockfilm vorstellen. Die Darsteller agieren souverän, die Inszenierung sorgt für permanente Spannung. Einer der besten Filme Petersens.


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EDWARD SCISSORHANDS (Tim Burton, 1990)


Ein schönes und recht spaßiges Märchen von Tim Burton, das trotz aller Komik mit einer ernsten Botschaft aufwarten kann. Große Freude bereitete mir das etwas unerwartete Wiedersehen mit dem von mir sehr geschätzten Vincent Price.

Tim Burton


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THE LIFE OF DAVID GALE (Alan Parker, 2003)


Mir ist nicht ganz klar, ob Alan Parker mit diesem Streifen ein Statement für oder gegen die Todesstrafe zum Ausdruck bringen wollte. Sicher Letzteres, allerdings wirkt The Life of David Gale über weite Strecken wie ein unfreiwilliges Plädoyer für die Todesspritze, vor allem zum Ende hin. Letztlich zeigt Parker, dass das Instrument der Todesstrafe funktioniert und nur durch einen perfiden Plan, in den alle Beteiligten eingeweiht waren, einen Unschuldigen traf. Ein überzeugendes Argument gegen die Todesstrafe sieht anders aus.

Ungewohnt schwach agiert zudem Kevin Spacey, dem ich die Rolle des fanatischen Gegners der Todesstrafe einfach nicht abnehmen will. Zu distanziert, zu emotionslos sein Spiel. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass auch ihm das alberne Skript suspekt war. Auch als Thriller im herkömmlichen Sinne funktioniert der Film nicht, denn die Auflösung ist schon viel zu früh absehbar. Von Alan Parker ist man Besseres gewohnt. Von Kevin Spacey übrigens auch.


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BLADE RUNNER - Director's Cut (Ridley Scott, 1982)


Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre hatte Ridley Scott seine Glanzzeit als Regisseur, in der er zwei Meilensteine der Filmgeschichte schuf. Blade Runner ist einer der außergewöhnlichsten Filme der 80er Jahre. Er legte die Messlatte für die nachfolgenden Science-Fiction-Filme so hoch, dass sie bis heute praktisch unerreicht ist. Die außerordentlich tiefgründige, viele philosophische Fragen aufgreifende Story ist für sich betrachtet schon höchst bemerkenswert. Was Blade Runner jedoch endgültig in den Film-Olymp erhebt, sind die geradezu sensationellen Sets und der düstere Look des Molochs L.A., der von Lampen und riesigen Reklametafeln nur notdürftig beleuchtet wird - untermalt von dem phantastischen Score von Vangelis.

Einer der innovatisten, originellsten und richtungsweisendsten Filme des vergangenen Jahrhunderts, dessen Niveau Ridley Scott seither nicht einmal mehr ansatzweise erreichte.

Ridley Scott


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THE LAST OF THE MOHICANS (Michael Mann, 1992)


Eigentlich hatte ich von dem Film gar nicht viel erwartet, zumal ich bei meinem ersten Sichtungsversuch vor einigen Monaten im Fernsehen nach einer halben Stunde wegen Übermüdung eingeschlafen bin. Umso größer meine Überraschung, dass Mann ein richtig guter Western gelungen ist, den ich zu einem der besten der 90er Jahre zählen würde. Tolle Landschaftsaufnahmen, authentische Kostüme und Kulissen, souveräne Darsteller, grandios inszenierte Kampfszenen und eine spannende Story, basierend auf Coopers berühmten Roman. Toll!

Michael Mann


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IT'S A WONDERFUL LIFE (Frank Capra, 1946)


Nüchtern betrachtet eine reichlich naive Geschichte über den Wert des Einzelnen für die Gesellschaft und seine Familie. Schön und herzerwärmend ist das natürlich trotzdem, zudem von hervorragenden Darstellerleistungen gekrönt. Ein Weihnachtsklassiker.


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TORN CURTAIN (Alfred Hitchcock, 1966)


Noch ein mäßiger Agententhriller von Hitchcock, der aufgrund der völlig albernen Story und der überwiegend schwach agierenden Darsteller stellenweise unfreiwillig komisch wirkt. Ich weiß nicht, ob Hitchcock eine Komödie machen wollte oder doch einen Thriller oder vielleicht beides. Wie auch immer – das Ergebnis löste bei mir wenig Begeisterung aus.

Alfred Hitchcock


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SOUS LE SABLE/Unter dem Sand (François Ozon, 2000)


Die Sichtung im O-Ton bestätigte den überaus positiven Eindruck, den die TV-Ausstrahlung vor einigen Jahren bei mir hinterlassen hatte. Ein hervorragend gemachter Film, der seine Spannung weniger aus der Frage bezieht, was mit Jean tatsächlich geschehen ist, sondern sich auf das Unvermögen der Protagonistin konzentriert, sich mit dem Verlust abzufinden und die Wahrheit zu akzeptieren. Absolut genial ist die finale Einstellung, in der Marie auf einen in großer Entfernung am Strand stehenden Mann zuläuft, in dem sie ihren verschwundenen Ehemann zu erkennen glaubt. Spätestens hier wird deutlich, dass sie auch künftig den Tod ihres Mannes nicht akzeptieren wird. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sie seine Leiche gesehen hat, die immerhin so stark verwest war, dass die theoretische Möglichkeit gegeben war, dass es sich um jemand anderen handelte. Besonders hervorzuheben ist die Leistung Charlotte Ramplings, die sich hier selbst übertrifft.

François Ozon


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THE GRAPES OF WRATH (John Ford, 1940)


Intensiv gespieltes Drama mit eindringlichen Bildern und einem souveränen Henry Fonda. Ford bietet tolle Landschaftsaufnahmen und eine authentische Schilderung der verzweifelten Suche einer Großfamilie nach Arbeit, die sie im gelobten Land Kalifornien zu finden hofft. Dabei müssen sie immer wieder Rückschläge einstecken, ohne sich davon entmutigen zu lassen. Das abrupte Ende ist etwas unbefriedigend, bleibt aber mein einziger Kritikpunkt.


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TOPAZ (Alfred Hitchcock, 1969)


Unterdurchschnittlicher Hitchcock mit wirrer, in sich nicht schlüssiger Story, flachem Spannungsbogen und oberflächlich angelegten Charakteren. Der Film wirkt merkwürdig zerrissen. Ein Großteil der Szenen zeigt Menschen, die irgendwelche geheimdienstlich interessanten Informationen oder Fotos beschaffen oder weitergeben, was mich auf Dauer ziemlich langweilte. Die alten Bondfilme machen mehr Spaß.

Alfred Hitchcock


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GARDENS OF STONE (Francis Ford Coppola, 1987)


Ein guter und nachdenklich stimmender Film zum Thema Vietnam mit überzeugenden Darstellern und interessanten Charakteren. Insbesondere der von mir ansonsten nicht sehr geschätzte James Caan überrascht mit einer guten Leistung. Das Ende war zwar vorhersehbar, ist aber dennoch bedrückend.

Francis Ford Coppola


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ALI (Michael Mann, 2001)


Recht gelungene Verfilmung von Muhammed Alis Leben – oder besser gesagt der zehn interessantesten Jahre daraus. Großartige Bilder, aber teilweise etwas langatmig. Dennoch kamen einige Aspekte zu kurz, insbesondere Alis Beziehung zu Malcolm X. Leider ist es Mann nicht gelungen, die Atmosphäre der damaligen Zeit richtig einzufangen, so dass man ohne das Wissen, wann die Story spielt, den Eindruck haben könnte, die Handlung sei in der Gegenwart angesiedelt. Trotzdem hat mir Ali in seiner Gesamtheit gut gefallen, wozu Will Smith mit einer überzeugenden Performance einen entscheidenden Beitrag lieferte.

Michael Mann


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Ein paar Kurzeinträge...


Gesehen und für wenig aufregend befunden, daher nur ganz kurz:

THE THIEF OF BAGDAD (Ludwig Berger u. a., 1940)
Mittlerweile etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch recht spaßig. Gute Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung für die ganze Familie.

TRAINSPOTTING (Danny Boyle, 1996)
Unsäglich. Zusammen mit The Boondock Saints der schlechteste Film, den ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe.

CHEONNYEON HO/Legend of the Evil Lake (Lee Kwang-hoon, 2003)
Gelungene Mischung aus Crouching Tiger, Hidden Dragon und A Chinese Ghost Story mit schönen Bildern und teils recht blutigen Kampfszenen. Nette Unterhaltung ohnre großen Anspruch.

SILVERADO (Lawrence Kasdan, 1985)
08/15-Western mit ansehnlicher Darstellerriege; insgesamt aber ziemlich langweilig. Die Story wurde in ähnlicher Form schon hundertmal verwurstet. Damit lockt man keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor.

TIAN DI YING XIONG/Warriors of Heaven and Earth (He Ping, 2003)
Wenig origineller Mix aus Abenteuer- und Martial-Arts-Elementen, der versucht, im Sog der aktuellen Erfolgswelle chinesischer Streifen mitzuschwimmen. Trotz einiger nett gemachter Kampfszenen eher langweilig.

THE THREE MUSKETEERS (Richard Lester, 1973)
Nett gemachtes Kostümspektakel mit spektakulärer Besetzung. Stellenweise sogar recht witzig.

NETWORK (Sidney Lumet, 1976)
Unter heutigen Gesichtspunkten doch eher harmlose Satire mit einigen guten Ideen, die von der Gegenwart längst überholt wurde. Faye Dunaway ist süß.

ROLLERBALL (Norman Jewison, 1976)
Ein Langeweiler erster Güte mit einer hanebüchenen Story und schwachen Darstellern.

QUEIMADA (Gillo Pontecorvo, 1969)
Die gute Story leidet unter der zerfahrenen Inszenierung. Die Szenen wirken wahllos aneinandergereiht. Marlon Brando spielt wie immer stark.

LES MISÉRABLES (Bille August, 1998)
Recht gelungene Literaturverfilmung mit souveränen Darstellern, schönen Kulissen und einer dichten Atmosphäre. Kann man sich anschauen.

OCEAN'S ELEVEN (Lewis Milestone, 1960)
Auch nicht besser als das Remake. Eine etwas ernsthaftere Inszenierung hätte dem Film gut getan. Die Leistungen der Darsteller sind durch die Bank bescheiden.

THE RUNDOWN (Peter Berg, 2003)
Die Story ist völlig Banane, die gebotene Action ganz nett. Leider hat man dergleichen schon hundertmal vorher und zudem wesentlich besser gesehen. Einziges Highlight ist Christopher Walken. Ansonsten völlig belanglos.

ONG-BAK (Prachya Punkaew, 2003)
Langweilige Prügelorgie mit schwacher Story, welche nur die Legitimation für die zahlreichen Kämpfe bietet. Nach 60 Minuten hatte ich genug.

TEAM AMERICA (Trey Parker, 2004)
Nach 45 Minuten habe ich entnervt ausgeschaltet, ohne auch nur einmal gelacht zu haben. Dümmlichster Klamauk ohne jedes Niveau. Wenn Amerikaner darüber lachen können: bitte! Ich kann es nicht.


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EYES WIDE SHUT (Stanley Kubrick, 1999)


Kubricks letzter Film ist ein leidlich spannender, letztlich unspektakulärer Thriller, der unter seiner langatmigen Inszenierung leidet. Auch das kitschige Ende ist einem positiven Gesamteindruck nicht gerade zuträglich. Nicole Kidmans Overacting ist stellenweise richtig peinlich, Tom Cruise hingegen liefert eine solide Performance ab. Unter dem Strich ganz nett anzuschauen.


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DOG DAY AFTERNOON (Sidney Lumet, 1975)


Nach dem interessanten Beginn verflacht die Story zusehends. Auch wenn es den tatsächlichen Geschehnissen entspricht, ist für den Zuschauer schwer nachvollziehbar, warum Sonny die Massen vor der Bank so für sich einnehmen konnte. Im Film wirkt es einfach unrealistisch. Den Gesprächen zwischen den Geiselnehmern und ihren Geiseln fehlt zudem die nötige Intensität, was allerdings auch auf die Synchro zurückzuführen sein kann. Der Originalton stand mir leider nicht zur Verfügung. Ich sollte wirklich aufhören, mir Filme ohne O-Ton überhaupt anzuschauen. Ein objektives Urteil ist so meist ohnehin nicht möglich.


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DR. STRANGELOVE (Stanley Kubrick, 1964)


Nett gemachte Satire über den kalten Krieg. Die Dialoge sind klasse und Peter Sellers überzeugt in allen Rollen außer der des Dr. Strangelove. Diese Figur ist schlichtweg lächerlich und trübt den ansonsten guten Eindruck, den der Film hinterlässt.


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BARRY LYNDON (Stanley Kubrick, 1975)


Trotz der schönen Bilder und der prächtigen, detailverliebten Ausstattung ließ mich das Schicksal Barry Lyndons weitgehend kalt. Kubrick schafft es nicht, echtes Interesse für seine Hauptperson zu wecken. Ein sehr distanzierter, beinahe emotionsloser Film. Erst der tragische Tod von Barrys Sohn löste eine Regung bei mir aus. Zu diesem Zeitpunkt war der Film aber schon fast zu Ende.


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THE DRAUGHTMAN'S CONTRACT (Peter Greenaway, 1982)


Ein origineller, verwirrender, aber irgendwie auch nerviger Film. Richtig verstanden habe ich die Zusammenhänge nicht, ohne dass mich das sonderlich stören würde. Greenaways Film ist sehr statisch und die weiten Kameraperspektiven, die die handelnden Personen immer nur aus größerer Entfernung zeigen, machen eine Identifikation mit ihnen schwierig. Künstlerisch zweifellos interessant, will der entscheidende Funke doch nicht überspringen.


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FA YEUNG NIN WA/In the Mood for Love (Wong Kar Wai, 2000)


Nach zwei erfolglosen Sichtungsversuchen, bei denen mich jeweils nach einer halben Stunde die Müdigkeit übermannte, habe ich es dieses Mal geschafft, mir Wongs hochgelobtes Werk vollständig anzuschauen. Am Ende überwog die Enttäuschung. Zwei überzeugende Hauptdarsteller und ein eingängiger Score sind in diesem Fall leider zu wenig, um über die gesamte Laufzeit zu fesseln. So plätschert der Film vor sich hin, eine belanglose Szene folgt der anderen. Die schwachen Dialoge tun ihr Übriges, wobei das natürlich auch an der Synchro liegen kann.Schon mit Chungking Express wurde ich nicht richtig warm, und In the Mood for Love ist nicht viel besser.


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FRENZY (Alfred Hitchcock, 1972)


Nicht viel besser als Marnie, wobei Alec McCowen in der Rolle des Chief Inspectors Oxford immerhin für einige amüsante Szenen sorgt, wenn er unter den Kochexperimenten seiner Frau zu leiden hat. Ansonsten ein eher langweiliger Streifen mit blassen Charakteren und wenig Überraschungen.

Alfred Hitchcock





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Tommy The Cat
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