Let him know who's king.
Das Spielfilm-Debut des Australiers David Michôd ist ein Coming-Of-Age-Drama der etwas anderen Art. Der 17-jährige Josh zieht nach dem Drogentod seiner Mutter bei seiner Großmutter ein, die mit ihren drei Söhnen zusammenlebt. Ihren Lebensunterhalt finanziert die Familie mit Raubüberfällen und Drogenhandel und gerät dabei ins Visier der örtlichen Polizei. Josh, dessen Hauptinteressen die Schule und seine Freundin sind, wird nolens volens Stück für Stück in die Machenschaften seiner Onkel einbezogen. Die anfangs noch heil erscheinende Welt beginnt schnell zu bröckeln, als ein enger Freund der Familie, der bei den Raubüberfällen geholfen hat, von der Polizei erschossen wird. Dabei erweist sich insbesondere Andrew, der älteste Sohn, als tickende Zeitbombe.
Wer bei der Inhaltsangabe einen klassischen Gangsterfilm oder einen Thriller erwartet, sieht sich schnell getäuscht. Actionszenen oder gar Schießereien gibt es praktisch keine. Animal Kingdom, der in Deutschland unter dem unsäglich blöden Titel Königreich des Verbrechens erschienen ist, ist ein betont ruhiger Film und erzählt von der schrittweisen Zerstörung einer ohnehin schon kaputten Familie, deren Oberhaupt eine ebenso clevere wie berechnende Matriarchin ist. Loyalität und Zusammenhalt bedeuten ihr alles, und so besteht ihr zentrales Anliegen darin, Schaden von ihren Söhnen – und hier insbesondere ihrem Jüngsten – abzuwenden.
Michôds Debut, zu dem er auch das Drehbuch verfasst hat, basiert lose auf realen Geschehnissen im Melbourne der 80er Jahre. Animal Kingdom ist ein bösartiger, kleiner Film, dessen nihilistischer Grundtenor, der auch The Rover auszeichnete, nicht zu übersehen ist. Die Inszenierung ist unheimlich dicht und packend und trägt erheblich dazu bei, dass sich die Dramatik im Handlungsverlauf immer weiter zuspitzt. So wird eine immense Spannung aufgebaut, ohne dabei die sonst üblichen Stilmittel zu bemühen. Ein besonderes Lob gebührt den Darstellern, die allesamt sehr überzeugend agieren. Insbesondere Ben Mendelsohn liefert eine geradezu beängstigende Vorstellung. Das Ende ist schon als genial zu bezeichnen und beweist vor allen Dingen eins: dass der junge Josh seine Lektion gelernt hat und nunmehr in der Lage ist, nach den Regeln der Familie zu spielen.
Es ist mit Sicherheit zu früh, David Michôd nach gerade mal zwei hervorragenden Filmen als neuen Stern am australischen Regie-Himmel auszurufen. Unzweifelhaft ist jedoch, dass es sich lohnt, den Mann und seine folgenden Arbeiten im Auge zu behalten.
Das Spielfilm-Debut des Australiers David Michôd ist ein Coming-Of-Age-Drama der etwas anderen Art. Der 17-jährige Josh zieht nach dem Drogentod seiner Mutter bei seiner Großmutter ein, die mit ihren drei Söhnen zusammenlebt. Ihren Lebensunterhalt finanziert die Familie mit Raubüberfällen und Drogenhandel und gerät dabei ins Visier der örtlichen Polizei. Josh, dessen Hauptinteressen die Schule und seine Freundin sind, wird nolens volens Stück für Stück in die Machenschaften seiner Onkel einbezogen. Die anfangs noch heil erscheinende Welt beginnt schnell zu bröckeln, als ein enger Freund der Familie, der bei den Raubüberfällen geholfen hat, von der Polizei erschossen wird. Dabei erweist sich insbesondere Andrew, der älteste Sohn, als tickende Zeitbombe.
Wer bei der Inhaltsangabe einen klassischen Gangsterfilm oder einen Thriller erwartet, sieht sich schnell getäuscht. Actionszenen oder gar Schießereien gibt es praktisch keine. Animal Kingdom, der in Deutschland unter dem unsäglich blöden Titel Königreich des Verbrechens erschienen ist, ist ein betont ruhiger Film und erzählt von der schrittweisen Zerstörung einer ohnehin schon kaputten Familie, deren Oberhaupt eine ebenso clevere wie berechnende Matriarchin ist. Loyalität und Zusammenhalt bedeuten ihr alles, und so besteht ihr zentrales Anliegen darin, Schaden von ihren Söhnen – und hier insbesondere ihrem Jüngsten – abzuwenden.
Michôds Debut, zu dem er auch das Drehbuch verfasst hat, basiert lose auf realen Geschehnissen im Melbourne der 80er Jahre. Animal Kingdom ist ein bösartiger, kleiner Film, dessen nihilistischer Grundtenor, der auch The Rover auszeichnete, nicht zu übersehen ist. Die Inszenierung ist unheimlich dicht und packend und trägt erheblich dazu bei, dass sich die Dramatik im Handlungsverlauf immer weiter zuspitzt. So wird eine immense Spannung aufgebaut, ohne dabei die sonst üblichen Stilmittel zu bemühen. Ein besonderes Lob gebührt den Darstellern, die allesamt sehr überzeugend agieren. Insbesondere Ben Mendelsohn liefert eine geradezu beängstigende Vorstellung. Das Ende ist schon als genial zu bezeichnen und beweist vor allen Dingen eins: dass der junge Josh seine Lektion gelernt hat und nunmehr in der Lage ist, nach den Regeln der Familie zu spielen.
Es ist mit Sicherheit zu früh, David Michôd nach gerade mal zwei hervorragenden Filmen als neuen Stern am australischen Regie-Himmel auszurufen. Unzweifelhaft ist jedoch, dass es sich lohnt, den Mann und seine folgenden Arbeiten im Auge zu behalten.