Detailliert ausgearbeitetes Gerichtsdrama, dessen Faszination vor allem darin gründet, dass der Zuschauer im Ungewissen gelassen wird, was im Vorfeld des Mordes passiert ist. Der Mord selbst ist unstrittig, die Zeugenaussagen seinen Ablauf betreffend stimmen überein. Unklar hingegen bleibt bis zum Schluss, ob Laura tatsächlich vergewaltigt wurde oder es sich um einen Mord aus Eifersucht handelt. Das Verhalten des Angeklagten und seiner Frau deuten zwar eher auf Letzteres hin, sicher sein kann man sich dessen aber nicht. Somit befindet sich der Zuschauer in einer ähnlichen Situation wie die Geschworenen und muss sich basierend auf den Zeugenaussagen selbst zusammenreimen, was genau an jenem Abend vorgefallen ist. Etwas verwunderlich fand ich das Aussparen der Plädoyers, normalerweise Höhepunkt eines Gerichtsdramas, zumal mir die Entscheidung der Jury aufgrund des Handlungsverlaufs nicht recht einleuchten will. Ich jedenfalls hätte den Angeklagten schuldig gesprochen, wäre ich Mitglied der Jury gewesen.
Neuere Genrebeiträge sind erkennbar von Anatomy of a Murder beeinflusst. So findet sich beispielsweise die Figur des versoffenen Anwalts Parnell in A Time to kill in Form der von Donald Sutherland verkörperten Figur wieder, die Rededuelle der Anwälte und der gesamte Ablauf der Verhandlung standen offensichtlich Pate für A few good Men. Im Gegensatz zu diesen beiden recht ernsten Filmen bietet Anatomy of a Murder eine gehörige Portion Humor und begeistert mit ebenso scharfsinnigen wie witzigen Dialogen. Bei den Darstellern traf Preminger voll ins Schwarze und bot mit James Stewart und George C. Scott, den ich erst kürzlich in The Hustler zu schätzen gelernt habe, zwei Kontrahenten auf, die einander auf Augenhöhe begegnen.
Neuere Genrebeiträge sind erkennbar von Anatomy of a Murder beeinflusst. So findet sich beispielsweise die Figur des versoffenen Anwalts Parnell in A Time to kill in Form der von Donald Sutherland verkörperten Figur wieder, die Rededuelle der Anwälte und der gesamte Ablauf der Verhandlung standen offensichtlich Pate für A few good Men. Im Gegensatz zu diesen beiden recht ernsten Filmen bietet Anatomy of a Murder eine gehörige Portion Humor und begeistert mit ebenso scharfsinnigen wie witzigen Dialogen. Bei den Darstellern traf Preminger voll ins Schwarze und bot mit James Stewart und George C. Scott, den ich erst kürzlich in The Hustler zu schätzen gelernt habe, zwei Kontrahenten auf, die einander auf Augenhöhe begegnen.