Ozon erzählt die Geschichte von Marion und Gilles anhand von fünf markanten Szenen ihrer Beziehung in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge. Beginnend mit dem Scheidungstermin arbeitet er sich über ein Abendessen mit Freunden, bei dem die Spannungen zwischen den Beiden schon deutlich zu spüren sind, die Geburt des Sohnes Nicolas und die Hochzeit schließlich bis zum Beginn ihrer Beziehung im Italienurlaub vor. Interessant dabei ist, dass in jeder Szene einer der beiden durch ein gewisses Fehlverhalten auffällt. Sei es die Geschichte von der Orgie, die Gilles gegen Marions Willen erzählt, Gilles Feigheit bei der Geburt des Sohnes oder Marions Schäferstündchen mit dem Amerikaner in der Hochzeitsnacht, während Gilles besoffen im Bett schläft. Und auch dem Beginn ihrer Beziehung liegt ein Betrug zugrunde, indem Gilles seine Freundin Valerie alleine zu einer Bergwanderung schickt und in ihrer Abwesenheit Marion trifft.
Möglicherweise auch eine zu harsche Interpretation meinerseits, die aber nur beweist, dass Ozons Konzept aufgeht, nämlich durch die umgekehrte Reihenfolge den Zuschauer zu zwingen, in jeder der folgenden Sequenzen nach ebensolchem Fehlverhalten, nach Hinweisen für das unausweichliche Scheitern der Beziehung zu suchen. Und so fragt man sich immer wieder, inwieweit diese oder jene Aktion ein kleines Stück weit dazu beigetragen hat - oder eben auch nicht. Zudem ermöglicht diese Vorgehensweise, den Zuschauer mit einem Quasi-Happy-End aus dem Film zu entlassen, auch wenn es in Wirklichkeit keines ist.
Die Inszenierung ist betont ruhig und zurückhaltend. Gesprochen wird nur wenig; stattdessen konzentriert sich der Film ganz auf das Spiel der beiden Hauptdarsteller, die diese Aufgabe hervorragend lösen. Die übrigen Figuren spielen keine große Rolle, abgesehen vielleicht von Marions Eltern. Der Rest besteht aus austauschbaren Statisten.
François Ozon
Möglicherweise auch eine zu harsche Interpretation meinerseits, die aber nur beweist, dass Ozons Konzept aufgeht, nämlich durch die umgekehrte Reihenfolge den Zuschauer zu zwingen, in jeder der folgenden Sequenzen nach ebensolchem Fehlverhalten, nach Hinweisen für das unausweichliche Scheitern der Beziehung zu suchen. Und so fragt man sich immer wieder, inwieweit diese oder jene Aktion ein kleines Stück weit dazu beigetragen hat - oder eben auch nicht. Zudem ermöglicht diese Vorgehensweise, den Zuschauer mit einem Quasi-Happy-End aus dem Film zu entlassen, auch wenn es in Wirklichkeit keines ist.
Die Inszenierung ist betont ruhig und zurückhaltend. Gesprochen wird nur wenig; stattdessen konzentriert sich der Film ganz auf das Spiel der beiden Hauptdarsteller, die diese Aufgabe hervorragend lösen. Die übrigen Figuren spielen keine große Rolle, abgesehen vielleicht von Marions Eltern. Der Rest besteht aus austauschbaren Statisten.
François Ozon