Madness... Madness...
Für mich persönlich schließt sich hier der Kreis, denn The Bridge on the River Kwai war vor vielen Jahren meine erste Begegnung mit David Lean und der Auslöser für die über die Jahre wachsende Faszination seiner Arbeiten. Aber auch in seinem Schaffen bedeutete der Film eine Zäsur, denn es war das erste seiner großen, epischen Werke und läutete eben jene Serie monumentaler Filme ein, deren Titel einem normalerweise als erstes in den Sinn kommen, wenn der Name David Lean fällt. Es war nach einer Reihe kleiner und mittelgroßer europäischer Produktionen sein erster Hollywood-Film, der sich auch budgetmäßig in ganz anderen Regionen bewegte wie seine vorherigen Arbeiten. Und nicht zuletzt markierte der Film auch einen Quantensprung was die Qualität angeht. Soviel Spaß mir seine frühen Filme auch in den letzten Wochen bereiteten – The Bridge on the River Kwai stellt sie allesamt locker in den Schatten. Es ist sicher nicht übertrieben, wenn man ihn zu den ganz großen Kriegsfilmen der Filmgeschichte zählt.
Das Drehbuch, basierend auf einem Roman den französischen Schriftstellers Pierre Boulle, verbindet gekonnt die beiden Handlungsstränge (der Bau der Brücke und die Einschleusung des Spezialteams, das sie zerstören soll) zu einem großen Ganzen. Dabei kommt Lean fast gänzlich ohne Actionszenen aus, lediglich die Sprengung der Brücke am Ende kann man dazu zählen. Davon abgesehen bezieht der Film seine Spannung aus den Beziehungen der einzelnen Personen untereinander. Dazu bedarf es keiner großen Schlachten oder blutiger Schusswechsel. Interessant sind vor allem die tragenden Charaktere, von denen - im Gegensatz zu vielen anderen Kriegsfilmen - keine der typischen Vorstellung eines Kriegshelden entspricht. Auch nicht der von Alec Guinness verkörperte Colonel Nicholson, der mit seinem unermüdlichen Einsatz dafür sorgt, dass seine Männer während der Gefangenschaft nicht seelisch zerbrechen, dafür aber in Kauf nimmt, dem Feind eine Brücke zu bauen, die er selbst gar nicht hinbekommen hätte. Es schmerzt schon fast mit anzusehen, wie er nach vollendeter Arbeit bei Sonnenuntergang mit zufriedenem Blick die Brücke inspiziert, stolz auf sein Werk, das schon am nächsten Tag wieder zerstört werden soll. So ist es nur konsequent, dass ausgerechnet er am Ende fast die Sprengung der Brücke verhindert und für den Tod des Einsatzteams verantwortlich ist. Vollends zur tragischen Figur wird er in dem Moment, in dem er sterbend im Fallen die Sprengung auslöst, wobei Lean offenlässt, ob er dies mit Absicht macht oder einfach nur zufällig auf den Auslöser fällt. Spätestens hier wird klar, dass es keine Gewinner geben kann. Am Ende sind alle tot, die Brücke ist zerstört und der Krieg geht weiter.
David Lean
Für mich persönlich schließt sich hier der Kreis, denn The Bridge on the River Kwai war vor vielen Jahren meine erste Begegnung mit David Lean und der Auslöser für die über die Jahre wachsende Faszination seiner Arbeiten. Aber auch in seinem Schaffen bedeutete der Film eine Zäsur, denn es war das erste seiner großen, epischen Werke und läutete eben jene Serie monumentaler Filme ein, deren Titel einem normalerweise als erstes in den Sinn kommen, wenn der Name David Lean fällt. Es war nach einer Reihe kleiner und mittelgroßer europäischer Produktionen sein erster Hollywood-Film, der sich auch budgetmäßig in ganz anderen Regionen bewegte wie seine vorherigen Arbeiten. Und nicht zuletzt markierte der Film auch einen Quantensprung was die Qualität angeht. Soviel Spaß mir seine frühen Filme auch in den letzten Wochen bereiteten – The Bridge on the River Kwai stellt sie allesamt locker in den Schatten. Es ist sicher nicht übertrieben, wenn man ihn zu den ganz großen Kriegsfilmen der Filmgeschichte zählt.
Das Drehbuch, basierend auf einem Roman den französischen Schriftstellers Pierre Boulle, verbindet gekonnt die beiden Handlungsstränge (der Bau der Brücke und die Einschleusung des Spezialteams, das sie zerstören soll) zu einem großen Ganzen. Dabei kommt Lean fast gänzlich ohne Actionszenen aus, lediglich die Sprengung der Brücke am Ende kann man dazu zählen. Davon abgesehen bezieht der Film seine Spannung aus den Beziehungen der einzelnen Personen untereinander. Dazu bedarf es keiner großen Schlachten oder blutiger Schusswechsel. Interessant sind vor allem die tragenden Charaktere, von denen - im Gegensatz zu vielen anderen Kriegsfilmen - keine der typischen Vorstellung eines Kriegshelden entspricht. Auch nicht der von Alec Guinness verkörperte Colonel Nicholson, der mit seinem unermüdlichen Einsatz dafür sorgt, dass seine Männer während der Gefangenschaft nicht seelisch zerbrechen, dafür aber in Kauf nimmt, dem Feind eine Brücke zu bauen, die er selbst gar nicht hinbekommen hätte. Es schmerzt schon fast mit anzusehen, wie er nach vollendeter Arbeit bei Sonnenuntergang mit zufriedenem Blick die Brücke inspiziert, stolz auf sein Werk, das schon am nächsten Tag wieder zerstört werden soll. So ist es nur konsequent, dass ausgerechnet er am Ende fast die Sprengung der Brücke verhindert und für den Tod des Einsatzteams verantwortlich ist. Vollends zur tragischen Figur wird er in dem Moment, in dem er sterbend im Fallen die Sprengung auslöst, wobei Lean offenlässt, ob er dies mit Absicht macht oder einfach nur zufällig auf den Auslöser fällt. Spätestens hier wird klar, dass es keine Gewinner geben kann. Am Ende sind alle tot, die Brücke ist zerstört und der Krieg geht weiter.
David Lean