Schon als ich vor etwa sechs Jahren Memento zum ersten Mal gesehen sah, spürte ich, dass Christopher Nolan einmal ein ganz Großer wird. Sein Talent war nicht zu übersehen, und mit seinen bislang fünf Filmen bestätigte er meine damalige Ahnung. Einen zusätzlichen Sympathiebonus bekommt er von mir dafür, dass er im selben Jahr geboren ist wie ich.
Batman begins habe ich nun zum zweiten Mal gesehen. Im Vergleich zu den meisten anderen Comic-Verfilmungen tritt die Action (zumindest in der ersten Hälfte des Films) stark in den Hintergrund. Nolan hat sich viel Zeit genommen, die Charaktere detailliert auszuarbeiten, und so dauert es etwa eine Stunde, bis Batman (zu dem ich übrigens keinerlei Affinität habe, ich mag keine Comics und mit Burtons Batmanfilmen kann ich auch nix anfangen) erstmals als solcher in Erscheinung tritt. Dem Film tut das gut, und auch im weiteren Verlauf hebt er sich mit seiner düsteren Grundstimmung wohltuend von den Genre-Kollegen ab. Glücklicherweise setzte man bei den Effekten überwiegend auf Miniaturen und Modelle, CGI wurde nur dort verwendet, wo es sinnvoll ist. Das Ergebnis sind Actionszenen, die deutlich bodenständiger wirken als bei vielen anderen Comic-Verfilmungen, obwohl sie natürlich weit davon entfernt sind, realistisch zu sein.
Das Set-Design ist beeindruckend. Die Kulissen von Gotham-City sind atemberaubend und erinnerten mich an Ridley Scotts Blade Runner, der mit einer ähnlich unheilvollen Grundstimmung aufwartet. Bei den von der Droge ausgelösten Halluzination kommt Nolan seine besondere Fähigkeit zugute, außergewöhnliche Geisteszustände in Bildern plastisch darzustellen. Seien es die Gedächtnisprobleme des Memento-Protagonisten, der unglaublich echt wirkende Sekundenschlaf während der Autofahrt in Insomnia oder eben hier die Wahnvorstellungen, ausgelöst von der Droge: es gibt kaum einen anderen Regisseur, der dies so überzeugend in Bilder kleiden kann. Faszinierend auch, wie beiläufig er die zahlreichen Rückblenden auf Bruce Waynes Vergangenheit einbaut; sie erfüllen ihren Zweck vollkommen, aber man nimmt sie kaum als solche wahr.
Christopher Nolan ist für mich die Regie-Entdeckung der letzten Jahre. Batman begins ist ein weiterer Beleg seiner Klasse. Ganz großes Blockbusterkino.
Christopher Nolan
Batman begins habe ich nun zum zweiten Mal gesehen. Im Vergleich zu den meisten anderen Comic-Verfilmungen tritt die Action (zumindest in der ersten Hälfte des Films) stark in den Hintergrund. Nolan hat sich viel Zeit genommen, die Charaktere detailliert auszuarbeiten, und so dauert es etwa eine Stunde, bis Batman (zu dem ich übrigens keinerlei Affinität habe, ich mag keine Comics und mit Burtons Batmanfilmen kann ich auch nix anfangen) erstmals als solcher in Erscheinung tritt. Dem Film tut das gut, und auch im weiteren Verlauf hebt er sich mit seiner düsteren Grundstimmung wohltuend von den Genre-Kollegen ab. Glücklicherweise setzte man bei den Effekten überwiegend auf Miniaturen und Modelle, CGI wurde nur dort verwendet, wo es sinnvoll ist. Das Ergebnis sind Actionszenen, die deutlich bodenständiger wirken als bei vielen anderen Comic-Verfilmungen, obwohl sie natürlich weit davon entfernt sind, realistisch zu sein.
Das Set-Design ist beeindruckend. Die Kulissen von Gotham-City sind atemberaubend und erinnerten mich an Ridley Scotts Blade Runner, der mit einer ähnlich unheilvollen Grundstimmung aufwartet. Bei den von der Droge ausgelösten Halluzination kommt Nolan seine besondere Fähigkeit zugute, außergewöhnliche Geisteszustände in Bildern plastisch darzustellen. Seien es die Gedächtnisprobleme des Memento-Protagonisten, der unglaublich echt wirkende Sekundenschlaf während der Autofahrt in Insomnia oder eben hier die Wahnvorstellungen, ausgelöst von der Droge: es gibt kaum einen anderen Regisseur, der dies so überzeugend in Bilder kleiden kann. Faszinierend auch, wie beiläufig er die zahlreichen Rückblenden auf Bruce Waynes Vergangenheit einbaut; sie erfüllen ihren Zweck vollkommen, aber man nimmt sie kaum als solche wahr.
Christopher Nolan ist für mich die Regie-Entdeckung der letzten Jahre. Batman begins ist ein weiterer Beleg seiner Klasse. Ganz großes Blockbusterkino.
Christopher Nolan