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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




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BLITHE SPIRIT (David Lean, 1945)



Leans zweite Arbeit basiert ebenfalls auf einem Bühnenstück Noel Cowards, aber im Vergleich zum Vorgänger wirkt Blithe Spirit bei weitem nicht so statisch. Zwar ist auch hier der Großteil der Handlung auf wenige Locations beschränkt, aber zwischendurch gibt es immer wieder Außenaufnahmen und Ortswechsel, die Dynamik vermitteln und für Abwechselung sorgen. Sicherlich waren auch bei dieser Produktion die Mittel knapp (schließlich entstand der Film mitten im Krieg), doch kaschierte Lean das sehr geschickt. Auch die Effekte sind ganz ansehnlich, wobei die grüne Schminke der Geister den ein oder anderen zusätzlichen Lacher mit sich bringt.

Komödien mag ich in den seltensten Fällen, aber wenn schon Komödie, dann wenigstens eine, die so vom typisch britischen schwarzen Humor durchsetzt ist wie Blithe Spirit. Die Dialoge sind geistreich, witzig und stellenweise recht makaber. Für die damalige Zeit wird hier erfreulich respektlos mit dem Thema Tod respektive den Toten umgegangen. Und in dem Moment, in dem „Miss Marple“ als Madame Arcati auftauchte, hatte der Film bei mir eh schon gewonnen. In seiner schrulligen Art fühlte ich mich an MacKendricks The Ladykillers oder auch Hitchcocks The Trouble with Harry erinnert, die beide 10 Jahre später entstanden sind.

Blithe Spirit markiert einen deutlichen Fortschritt im direkten Vergleich mit dem Vorgänger und machte mir großen Spaß, woran sicherlich auch die weitaus bessere Bildqualität der DVD ihren Anteil hatte. Für einen 60 Jahre alten Film sieht das Bild verdammt gut aus. Die 90 Minuten vergingen wie im Flug.

David Lean



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Tommy The Cat
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