Los geht's also mit Leans erstem eigenen Film, einer Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks seines Freundes und Partners Noel Coward, der den Film auch produziert hat. Erzählt wird die Geschichte der Familie Gibbons, die nach dem Ende des 1. Weltkriegs und der Rückkehr des Familienoberhaupts ein neues Haus bezieht, das sie bei Ausbruch des 2. Weltkrieges 20 Jahre später wieder verlässt. Lean behielt die Charakteristika des Bühnenstücks bei seiner Umsetzung weitgehend bei, der überwiegende Teil der Handlung spielt sich im Haus oder der direkten Umgebung ab. Lediglich zu Beginn gibt es einige Szenen, die nicht im Haus, dem dazugehörigen Garten oder dem davorliegenden Straßenabschnitt spielen.
Ich war einigermaßen überrascht, dass der Film in Technicolor gedreht wurde, war ich doch immer der Meinung, Leans erster Farbfilm sei Summertime gewesen. Da habe ich mich wohl geirrt. (Inzwischen weiß ich, dass auch Blithe Spirit noch in Farbe gedreht wurde, bevor Lean in Schwarzweiß weitermachte.)
This happy Breed bietet einen interessanten Einblick in das Leben einer typischen britischen Mittelklassenfamilie, die zwar noch unter den Auswirkungen des Kriegs zu leiden hat, diesen aber vergleichsweise gut und weitgehend unbeschadet überstanden hat. Die wirklich tragischen Ereignisse treten erst in den Folgejahren ein, beispielsweise der Tod einer Tochter und ihres Ehemannes durch einen Unfall mit einem LKW. Dabei hat der Film mit den Problemen zu kämpfen, die Bühnenstückadaptionen üblicherweise mit sich bringen. Die Beschränkung auf einen Handlungsort hat zur Folge, dass man die zahlreichen Ereignisse meist nur erzählt bekommt, es bleibt also der eigenen Phantasie überlassen, sich deren Hergang im Detail auszumalen. Dies kann man natürlich auch als Vorteil ansehen, ich persönlich bevorzuge jedoch eine visuelle Umsetzung. Doch auch wenn hier nicht die ganz großen Emotionen geweckt werden, ist das Ganze alles andere als langweilig. Man erfährt viel über die Denkweise der Menschen damals, ihre Ängste, geschürt durch die Verunsicherung und Verluste des vergangenen Krieges, der ungewissen Zukunft und der Angst vor einem neuen Krieg. Auch die sozialen und wirtschaftlichen Probleme und Ungerechtigkeiten werden thematisiert, obwohl sie angesichts der einigermaßen komfortablen Lage, in der sich die Familie Gibbons befindet, keine zentrale Rolle einnehmen.
Am Ende schließt sich dann der Kreis: der neue Krieg beginnt, die Familie zieht aus und der Film endet mit der gleichen Einstellung des leeren, unbewohnten Hauses, mit der er begann.
David Lean
Ich war einigermaßen überrascht, dass der Film in Technicolor gedreht wurde, war ich doch immer der Meinung, Leans erster Farbfilm sei Summertime gewesen. Da habe ich mich wohl geirrt. (Inzwischen weiß ich, dass auch Blithe Spirit noch in Farbe gedreht wurde, bevor Lean in Schwarzweiß weitermachte.)
This happy Breed bietet einen interessanten Einblick in das Leben einer typischen britischen Mittelklassenfamilie, die zwar noch unter den Auswirkungen des Kriegs zu leiden hat, diesen aber vergleichsweise gut und weitgehend unbeschadet überstanden hat. Die wirklich tragischen Ereignisse treten erst in den Folgejahren ein, beispielsweise der Tod einer Tochter und ihres Ehemannes durch einen Unfall mit einem LKW. Dabei hat der Film mit den Problemen zu kämpfen, die Bühnenstückadaptionen üblicherweise mit sich bringen. Die Beschränkung auf einen Handlungsort hat zur Folge, dass man die zahlreichen Ereignisse meist nur erzählt bekommt, es bleibt also der eigenen Phantasie überlassen, sich deren Hergang im Detail auszumalen. Dies kann man natürlich auch als Vorteil ansehen, ich persönlich bevorzuge jedoch eine visuelle Umsetzung. Doch auch wenn hier nicht die ganz großen Emotionen geweckt werden, ist das Ganze alles andere als langweilig. Man erfährt viel über die Denkweise der Menschen damals, ihre Ängste, geschürt durch die Verunsicherung und Verluste des vergangenen Krieges, der ungewissen Zukunft und der Angst vor einem neuen Krieg. Auch die sozialen und wirtschaftlichen Probleme und Ungerechtigkeiten werden thematisiert, obwohl sie angesichts der einigermaßen komfortablen Lage, in der sich die Familie Gibbons befindet, keine zentrale Rolle einnehmen.
Am Ende schließt sich dann der Kreis: der neue Krieg beginnt, die Familie zieht aus und der Film endet mit der gleichen Einstellung des leeren, unbewohnten Hauses, mit der er begann.
David Lean