Tim Burtons Affenfilm genießt ja keinen sonderlich guten Ruf, und auch an der imdb-Note von 5,5 (die mit Abstand schlechteste eines Burtonfilms) lässt sich diese Geringschätzung ablesen. Das ist sicherlich nachvollziehbar, wenn man Burtons Version mit der von Schaffner vergleicht, denn hier zieht Burton eindeutig den Kürzeren. Dabei wird aber häufig übersehen, dass Burton ausdrücklich kein Remake des Schaffnerfilms machen wollte, sondern eine Neuinterpretation von Boulles Roman. Vergleicht man die beiden Filme, muss man zwangsläufig enttäuscht werden, denn Burton legt den Schwerpunkt auf eine actiongetriebene Story, während Schaffners Film weitaus philosophischer und gesellschaftskritischer daherkommt. Da ich bei meiner Erstsichtung im Kino im Jahre 2001 das „Original“ nicht kannte, hatte ich damals keine Vergleichsmöglichkeit, aber auch bei der Zweitsichtung gestern (inzwischen habe ich Schaffners Film zweimal gesehen) hatte ich nicht das Bedürfnis, die beiden Filme gegeneinander aufzurechnen. Dafür sind sie in ihrem Ansatz zu unterschiedlich.
Betrachtet man also Burtons Planet of the Apes losgelöst von all dem, offenbart er doch eine Reihe von Qualitäten. Da ist zunächst einmal die Story, die ungeachtet einiger Logiklöcher über die gesamte Spielzeit zu fesseln weiß. Die Actionszenen sind gut inszeniert und wirken nie selbstzweckhaft. Die Darsteller agieren größtenteils überzeugend, die Masken sind hervorragend und die immer wieder – trotz eines im allgemeinen menschlichen Verhaltens – durchscheinenden affentypischen Eigenarten sorgen für die notwendige Glaubwürdigkeit. Philosophische Fragen werden zwar aufgeworfen, meist aber nur oberflächlich behandelt. Burton beschränkt sich darauf, eine Gesellschaft mit vertauschten Rollen zu zeigen, in der Menschen als Sklaven oder Haustiere für Kinder gehalten werden. Absolut gelungen ist auch der Twist am Ende, in dem viele Kritiker merkwürdigerweise einen Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung sehen, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann. Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Films liefert Burtons Hauskomponist Danny Elfman mit einem guten, dynamischen Score.
Neben so viel Licht gibt es aber auch eine Menge Schatten. Helena Bonham Carter, die ich normalerweise sehr schätze, ging mir tierisch auf den Senkel in der Rolle der verständnisvollen Affenfrau Ari, die sich mit an Selbstaufgabe grenzender Hingabe für die Rechte der unterdrückten Menschen einsetzt. Ihr Charakter ist nicht nur vollkommen unglaubwürdig, sondern nervt in etwa so wie die Ökos im Strickpulli und mit dem „Atomkraft – nein danke“-Aufkleber auf dem Schulranzen in der siebten Klasse während meiner Schulzeit. Der Sklavenhändler Limbo (Paul Giamatti), der für die witzigen Momente sorgen soll, fällt vorwiegend mit flachen Sprüchen auf, wobei generell anzumerken ist, dass der Humor meist über Slapstick-Niveau nicht hinauskommt. Und Estella Warren sieht zwar ganz süß aus, ihre Rolle ist jedoch komplett überflüssig. Wahrscheinlich durfte sie nur mitmachen, weil die Produzenten ein leicht bekleidetes Mädel dabei haben wollten.
Dennoch: unter dem Strich bietet Planet of the Apes zwei Stunden gute Unterhaltung. Sicher nicht Burtons Bester, aber so schlecht, wie er oft geredet wird, ist er wirklich nicht.
Tim Burton
Betrachtet man also Burtons Planet of the Apes losgelöst von all dem, offenbart er doch eine Reihe von Qualitäten. Da ist zunächst einmal die Story, die ungeachtet einiger Logiklöcher über die gesamte Spielzeit zu fesseln weiß. Die Actionszenen sind gut inszeniert und wirken nie selbstzweckhaft. Die Darsteller agieren größtenteils überzeugend, die Masken sind hervorragend und die immer wieder – trotz eines im allgemeinen menschlichen Verhaltens – durchscheinenden affentypischen Eigenarten sorgen für die notwendige Glaubwürdigkeit. Philosophische Fragen werden zwar aufgeworfen, meist aber nur oberflächlich behandelt. Burton beschränkt sich darauf, eine Gesellschaft mit vertauschten Rollen zu zeigen, in der Menschen als Sklaven oder Haustiere für Kinder gehalten werden. Absolut gelungen ist auch der Twist am Ende, in dem viele Kritiker merkwürdigerweise einen Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung sehen, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann. Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Films liefert Burtons Hauskomponist Danny Elfman mit einem guten, dynamischen Score.
Neben so viel Licht gibt es aber auch eine Menge Schatten. Helena Bonham Carter, die ich normalerweise sehr schätze, ging mir tierisch auf den Senkel in der Rolle der verständnisvollen Affenfrau Ari, die sich mit an Selbstaufgabe grenzender Hingabe für die Rechte der unterdrückten Menschen einsetzt. Ihr Charakter ist nicht nur vollkommen unglaubwürdig, sondern nervt in etwa so wie die Ökos im Strickpulli und mit dem „Atomkraft – nein danke“-Aufkleber auf dem Schulranzen in der siebten Klasse während meiner Schulzeit. Der Sklavenhändler Limbo (Paul Giamatti), der für die witzigen Momente sorgen soll, fällt vorwiegend mit flachen Sprüchen auf, wobei generell anzumerken ist, dass der Humor meist über Slapstick-Niveau nicht hinauskommt. Und Estella Warren sieht zwar ganz süß aus, ihre Rolle ist jedoch komplett überflüssig. Wahrscheinlich durfte sie nur mitmachen, weil die Produzenten ein leicht bekleidetes Mädel dabei haben wollten.
Dennoch: unter dem Strich bietet Planet of the Apes zwei Stunden gute Unterhaltung. Sicher nicht Burtons Bester, aber so schlecht, wie er oft geredet wird, ist er wirklich nicht.
Tim Burton