Normalerweise hasse ich Nicolas Cage wie die Pest, aber das hier ist natürlich eine Paraderolle für ihn. Ich kann mir wirklich niemanden vorstellen, der Frank Pierce glaubwürdiger verkörpert hätte. Der übliche Dackelblick wird einfach ergänzt um dicke Augenringe und eine wirre Frisur und fertig ist das perfekte Abbild des ruhelosen Rettungssanitäters, der unter Schlafstörungen leidet, von den Geistern seiner verstorbenen Patienten verfolgt wird und in dem ganzen Elend um ihn herum zu ersticken droht. Die nächtlichen Fahrten durch die Straßen New Yorks sind höchst beeindruckend in Szene gesetzt und vermitteln dem Zuschauer durch die unscharfen, überstrahlenden Lichter die an totale Erschöpfung grenzende Übermüdung des Protagonisten.
Über weite Strecken wirkt Bringing out the Dead wie eine Mischung aus Taxi Driver und After Hours. Letzterer deswegen, weil Pierce ähnlich wie Paul durch das nächtliche New York irrt und dabei von einer bizarren Situation in die nächste gerät. Aus Pierces Sichtweise scheinen alle dem Wahnsinn verfallen zu sein, wobei die Vorfälle – und da unterscheiden sich die beiden Filme – einfach nur den Alltag eines Rettungssanitäters wiederspiegeln und nicht wie eine Anhäufung merkwürdiger Zufälle wirken. Dennoch geben sie dem Film einen deutlich surrealen Anstrich, was sich auch in Pierces Drogentrip in der Wohnung des Dealers manifestiert.
Im Gegensatz zu Travis Bickle in Taxi Driver wird Frank Pierce von dem Wunsch getrieben, anderen Menschen zu helfen, Leben zu retten. Saving someone’s life is like falling in love. The best drug in the world sagt er einmal. Die Tatsache, dass er meist nicht mehr helfen kann, ist der Hauptgrund für seine Probleme. Bickle hingegen würden den ganzen „Abschaum“ am liebsten von der Straße spülen. So gesehen sind also die Parallelen zwischen den beiden Filmen nur oberflächlich, in den Motiven der Protagonisten unterscheiden sie sich grundlegend.
Trotz der traurigen Grundstimmung ist Bringing out the Dead aber auch recht lustig, insbesondere die Szene, in der Pierce dem verhinderten Selbstmörder genaue Anweisungen gibt, wie er sich die Pulsadern aufzuschneiden hat, ihm sein Taschenmesser anbietet und ihn dann zusammenscheißt, weil er nicht den Mut dazu hat, brachte mich zum Lachen. Für den ein oder anderen Schmunzler sorgen auch Pierces Kollegen, die mit ihm unterwegs sind, wobei mir vor allem Tom Sizemore gut gefiel. Patricia Arquette sah ganz anders aus als sonst und anfangs habe ich sie nur an ihrer Stimme erkannt. Erst ein Blick auf die Cover-Rückseite der DVD brachte Gewissheit.
Das Ende fand ich etwas flach, die Art und Weise, wie Pierce plötzlich mit dem Geist des Mädchens spricht und Erlösung findet, erinnerte mich stark an Schumachers Flatliners. Dann liegt er in Marys Armen und kann endlich schlafen, während draußen auf den Straßen der Wahnsinn weitergeht.
Martin Scorsese
Über weite Strecken wirkt Bringing out the Dead wie eine Mischung aus Taxi Driver und After Hours. Letzterer deswegen, weil Pierce ähnlich wie Paul durch das nächtliche New York irrt und dabei von einer bizarren Situation in die nächste gerät. Aus Pierces Sichtweise scheinen alle dem Wahnsinn verfallen zu sein, wobei die Vorfälle – und da unterscheiden sich die beiden Filme – einfach nur den Alltag eines Rettungssanitäters wiederspiegeln und nicht wie eine Anhäufung merkwürdiger Zufälle wirken. Dennoch geben sie dem Film einen deutlich surrealen Anstrich, was sich auch in Pierces Drogentrip in der Wohnung des Dealers manifestiert.
Im Gegensatz zu Travis Bickle in Taxi Driver wird Frank Pierce von dem Wunsch getrieben, anderen Menschen zu helfen, Leben zu retten. Saving someone’s life is like falling in love. The best drug in the world sagt er einmal. Die Tatsache, dass er meist nicht mehr helfen kann, ist der Hauptgrund für seine Probleme. Bickle hingegen würden den ganzen „Abschaum“ am liebsten von der Straße spülen. So gesehen sind also die Parallelen zwischen den beiden Filmen nur oberflächlich, in den Motiven der Protagonisten unterscheiden sie sich grundlegend.
Trotz der traurigen Grundstimmung ist Bringing out the Dead aber auch recht lustig, insbesondere die Szene, in der Pierce dem verhinderten Selbstmörder genaue Anweisungen gibt, wie er sich die Pulsadern aufzuschneiden hat, ihm sein Taschenmesser anbietet und ihn dann zusammenscheißt, weil er nicht den Mut dazu hat, brachte mich zum Lachen. Für den ein oder anderen Schmunzler sorgen auch Pierces Kollegen, die mit ihm unterwegs sind, wobei mir vor allem Tom Sizemore gut gefiel. Patricia Arquette sah ganz anders aus als sonst und anfangs habe ich sie nur an ihrer Stimme erkannt. Erst ein Blick auf die Cover-Rückseite der DVD brachte Gewissheit.
Das Ende fand ich etwas flach, die Art und Weise, wie Pierce plötzlich mit dem Geist des Mädchens spricht und Erlösung findet, erinnerte mich stark an Schumachers Flatliners. Dann liegt er in Marys Armen und kann endlich schlafen, während draußen auf den Straßen der Wahnsinn weitergeht.
Martin Scorsese