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THE LAST TEMPTATION OF CHRIST (Martin Scorsese, 1988)
von Tommy The Cat ·
15 August 2007
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Ich muss gestehen, dass der einzige Grund, warum ich mir den Film überhaupt angesehen habe, die Tatsache ist, dass Martin Scorsese Regie geführt hat. Als Atheist habe ich naturgemäß wenig Interesse am Leben Jesus Christus, obgleich mir Gibsons Film überraschend gut gefallen hat. Als zusätzliche Abschreckung wirkte die Wahl des Hauptdarstellers Willem Dafoe, den ich mir in dieser Rolle einfach nicht vorstellen konnte. Allerdings zeigte sich schnell, dass zumindest dieser Vorbehalt unbegründet war, denn Dafoe macht seine Sache außerordentlich gut. Weniger gefiel mir Harvey Keitel (den ich normalerweise sehr gerne sehe) in der Rolle des Judas; er wirkte einfach fehl am Platz.
Der Film selbst bietet zunächst nicht viel, was man in anderen Filmen zu diesem Thema nicht schon gesehen hat – abgesehen von einigen Provokationen wie die explizite Darstellung von Maria Magdalenas „Arbeit" oder die Tatsache, dass Jesus Kreuze für die Römer zimmert und dafür von seinen Landsleuten verachtet wird. Scorsese porträtiert Jesus als einen innerlich zerrissenen Mann, der die ihm zugedachte Rolle des Heiland nicht annehmen will und lieber ein normales Leben führen würde. Dennoch fühlt er sich dieser Rolle verpflichtet und veranlasst schließlich sogar Judas, ihn an die Römer zu verraten, damit seine Bestimmung sich erfüllen kann. Richtig mitgerissen wurde ich jedoch erst, als Jesus von Satan in Form eines blonden Mädchens vom Kreuz „gerettet" wird. Plötzlich bietet sich ihm die Gelegenheit, das Leben eines normalen Mannes zu führen, eine Familie zu haben, befreit von der Last, Erlöser der Menschheit zu sein. Und als sich ihm die Gelegenheit zu einem Seitensprung bietet, nutzt er sie, denn nach Aussage seines blonden „Schutzengels" gibt es ja nur eine Frau auf der Erde, jedoch mit vielen verschiedenen Gesichtern. Erst auf dem Sterbebett erkennt er schließlich seine wahre Bestimmung, die er über all die Jahre verdrängt hat, als Judas ihm die Augen öffnet und ihm zeigt, dass er in Wahrheit der Versuchung Satans erlegen ist.
Ein Film, den ich sicherlich nochmal sehen muss, um ihn abschließend beurteilen zu können.
Martin Scorsese
Der Film selbst bietet zunächst nicht viel, was man in anderen Filmen zu diesem Thema nicht schon gesehen hat – abgesehen von einigen Provokationen wie die explizite Darstellung von Maria Magdalenas „Arbeit" oder die Tatsache, dass Jesus Kreuze für die Römer zimmert und dafür von seinen Landsleuten verachtet wird. Scorsese porträtiert Jesus als einen innerlich zerrissenen Mann, der die ihm zugedachte Rolle des Heiland nicht annehmen will und lieber ein normales Leben führen würde. Dennoch fühlt er sich dieser Rolle verpflichtet und veranlasst schließlich sogar Judas, ihn an die Römer zu verraten, damit seine Bestimmung sich erfüllen kann. Richtig mitgerissen wurde ich jedoch erst, als Jesus von Satan in Form eines blonden Mädchens vom Kreuz „gerettet" wird. Plötzlich bietet sich ihm die Gelegenheit, das Leben eines normalen Mannes zu führen, eine Familie zu haben, befreit von der Last, Erlöser der Menschheit zu sein. Und als sich ihm die Gelegenheit zu einem Seitensprung bietet, nutzt er sie, denn nach Aussage seines blonden „Schutzengels" gibt es ja nur eine Frau auf der Erde, jedoch mit vielen verschiedenen Gesichtern. Erst auf dem Sterbebett erkennt er schließlich seine wahre Bestimmung, die er über all die Jahre verdrängt hat, als Judas ihm die Augen öffnet und ihm zeigt, dass er in Wahrheit der Versuchung Satans erlegen ist.
Ein Film, den ich sicherlich nochmal sehen muss, um ihn abschließend beurteilen zu können.
Martin Scorsese