Ein Straßenmaler verdient sein Geld mit dem Zeichnen von Porträts von Passanten und ist dabei ständigen Demütigungen ausgesetzt. Sei es durch Kunden, die ihm nur die Hälfte des vereinbarten Preises zahlen, das Bild gar nicht erst nehmen und einfach gehen oder solche, die das Bild zwar kaufen, aber in seinem Blickfeld zerreißen und in den Müll werfen. Bis eines Tages eine junge Frau mit einer Kamera kommt, sich von ihm malen lässt und ihm als Bezahlung zu einem Penner führt, der auf einer Art Theaterbühne sitzt. Dieser macht ihm auf drastische Weise klar, dass es an der Zeit ist, Rache zu üben an allen, die ihn verletzt haben.
Kims fünfter Spielfilm ist sein experimentellster und zugleich persönlichster. Wie der namenlose Protagonist war auch Kim eine zeitlang Straßenmaler und es ist gut vorstellbar, dass er dabei ähnlichen Demütigungen ausgesetzt war wie die Hauptfigur im Film. Auch die Misshandlungen und Erniedrigungen während seiner Militärzeit machte Kim gleichermaßen durch, wie er einmal in einem Interview erklärt hat. Und bei den zahlreichen Verletzungen durch Frauen kann man sich gut vorstellen, dass auch sie von Kims eigenen Erlebnissen beeinflusst sind. Etwas unklar ist die Rolle der Kamerafrau, die dem Protagonisten auf seinem Amoklauf durch die Stadt folgt und ihn ständig filmt. Steht sie für die Medien bzw. die Kritiker, die Kims Filmen mit Unverständnis begegnen? Und wünscht er sich insgeheim gar, dem ein oder anderen besonders kritischen Geist den Schädel einzuschlagen, so wie sein Protagonist das bei der Kamerafrau tut? Die Szene ist wohl eher symbolisch gemeint, wobei Real Fiction ohnehin stark mit Symbolik aufgeladen ist. Doch auch als simple Rachegeschichte funktioniert der Film erstaunlich gut. Dies ist in erster Linie das Verdienst des Hauptdarstellers Ju Jin-Mo, der eine beeindruckende Leistung abliefert.
Real Fiction gewährt einen tiefen Blick in eine verwundete Seele, die das Filmemachen als Katharsis begreift.
Kim Ki-duk
Kims fünfter Spielfilm ist sein experimentellster und zugleich persönlichster. Wie der namenlose Protagonist war auch Kim eine zeitlang Straßenmaler und es ist gut vorstellbar, dass er dabei ähnlichen Demütigungen ausgesetzt war wie die Hauptfigur im Film. Auch die Misshandlungen und Erniedrigungen während seiner Militärzeit machte Kim gleichermaßen durch, wie er einmal in einem Interview erklärt hat. Und bei den zahlreichen Verletzungen durch Frauen kann man sich gut vorstellen, dass auch sie von Kims eigenen Erlebnissen beeinflusst sind. Etwas unklar ist die Rolle der Kamerafrau, die dem Protagonisten auf seinem Amoklauf durch die Stadt folgt und ihn ständig filmt. Steht sie für die Medien bzw. die Kritiker, die Kims Filmen mit Unverständnis begegnen? Und wünscht er sich insgeheim gar, dem ein oder anderen besonders kritischen Geist den Schädel einzuschlagen, so wie sein Protagonist das bei der Kamerafrau tut? Die Szene ist wohl eher symbolisch gemeint, wobei Real Fiction ohnehin stark mit Symbolik aufgeladen ist. Doch auch als simple Rachegeschichte funktioniert der Film erstaunlich gut. Dies ist in erster Linie das Verdienst des Hauptdarstellers Ju Jin-Mo, der eine beeindruckende Leistung abliefert.
Real Fiction gewährt einen tiefen Blick in eine verwundete Seele, die das Filmemachen als Katharsis begreift.
Kim Ki-duk