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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




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JACKIE BROWN (Quentin Tarantino, 1997)



Wanna fuck?

Jackie Brown ist der einzige Tarantino-Film, der auf einer Romanvorlage basiert, auf Elmore Leonards Rum Punch genauer gesagt. Inwieweit dieser Zusammenhang ursächlich ist für die zurückgenommene, beinahe gemächliche Erzählweise weiß ich nicht, Fakt aber ist, dass ebenjene Jackie Brown zu einem ungeheuer entspannten Film macht. Vielleicht aber wollte Tarantino auch einfach nur die Erwartungen des Zuschauers unterlaufen. Ein Hauptaugenmerk legte er wieder einmal auf die detaillierte und liebevolle Zeichnung der Charaktere und hier hat er sich selbst übertroffen. Jackie Brown und Max Cherry sind wahrscheinlich die beiden liebenswertesten Figuren im Tarantino-Universum. Und selbst der egomanische, rücksichtslose Waffenhändler Ordell, der so gerne eine große Nummer wäre, in Wahrheit aber nur Kleinganoven und Drogensüchtige zu seinen Kunden zählen und damit höchstens seinen heruntergekommenen, schmierigen Kumpel Louis (grandios: Robert de Niro) beeindrucken kann, ist einem irgendwie sympathisch. Auch mit der Wahl der Darsteller hat Tarantino voll ins Schwarze getroffen. Die Blaxploitation-Ikone Pam Grier ist einfach wunderbar und dominiert den Film durch ihre starke Präsenz und Robert Forster steht ihr in nichts nach.

Jackie Brown ist ein großartiger Film voller magischer Momente und liebevoller Details. Und ganz unzweifelhaft eine von Tarantinos besten Arbeiten.

Quentin Tarantino



Deinem letzten Satz kann ich nur voll und ganz zustimmen. Das ist
auch ein Film über das Altern in Würde. Und hier zeigt Tarantino
echte Menschen, oder er versucht es zumindest,während in seinen anderen Filmen Filmfiguren mitspielen

Viele Tarantino-Fans waren damals über Jackie Brown enttäuscht, weil er eben nicht sonderlich "cool" ist.
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Antoine Doinel sagte am 06. März 2013, 09:56:

Das istauch ein Film über das Altern in Würde.

Ja, das ist richtig.

Dass J. B. nicht unbedingt Tarantinos beliebtester Film ist, ist mir bewusst, und ich glaube, dass das in erster Linie auf seine gemächliche Erzählweise zurückzuführen ist.
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Hmm, ich dachte immer, dass Jackie Brown im heutigen Kanon als einer seiner besten Filme angesehen wird eben weil er hier kurz nach Pulp Fiction zeigt, dass er auch anders kann und seine Charaktere nicht so stilisiert cool sind. Er macht sich hier ja auch ein wenig über seine eigene Kreation lustig in der Gestalt des Killers, wiedergespielt von Samuel L. Jackson. Ganz fantastisch finde ich in Jackie Brown ja die Opening Szene auf dem Rollband mit Pam Grier im Vordergrund und dem Mosaik im Hintergrund, das ist wesentlich mehr als nur ein Wink ;)

In der Tat ist Jackie Brown mein Lieblingsfilm von Tarantino und Antoine hat natürlich Recht, die Fangemeinde war damals nicht so angetan. Im Grunde war das aber genau der richtige Weg nach diesem alles verändernden Megaerfolg von Pulp Fiction.

Four Rooms müßt ich nochmal sehen, an den hab ich so gut wie gar keine Erinnerung.
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Tommy The Cat
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