Zum Inhalt wechseln


Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




Foto

KILL BILL: VOL. 1 (Quentin Tarantino, 2003)



Well, give me the gory details, son number one!

Tarantinos großes Rache-Epos, für das er sich sechs Jahre Zeit gelassen hat, ist so lang geraten, dass er es in zwei Teilen ins Kino bringen musste. Nach wie vor betrachtet er jedoch die beiden Kill-Bill-Teile als einen Film, was man auch daran erkennt, dass er Django Unchained unlängst als seinen siebten Film bezeichnete. Nicht, dass das unbedingt wichtig wäre, doch wenn er seine Ankündigung wahrmachen sollte, nach zehn Filmen seine Karriere als Regisseur zu beenden, weiß man seither immerhin, dass er noch drei Filme vor sich hat.

Der erste Teil bildet einen bunten stilistischen Mischmasch und bedient sich u. a. beim klassischen Kungfu-Film, dem Spagetti-Western und dem japanischem Manga. Durchsetzt mit Pulp-Elementen und in nichtchronologischer Reihenfolge erzählt wirkt er in seiner Gesamtheit dennoch wie aus einem Guss. Die Inszenierung ist betont dynamisch und bietet keinerlei Leerlauf. Sehr gelungen ist auch die Musikauswahl. Das fängt schon mit dem melancholischen Bang Bang von Nancy Sinatra an, das den passenden Ausklang für die Schwarzweiß-Sequenz mit der blutverschmierten Braut bildet. Natürlich ist die Story kompletter Blödsinn, aber die Art und Weise, wie Tarantino jedes noch so absurde Detail höchst stilvoll zelebriert, nötigt mir nach wie vor großen Respekt ab. Ein Paradebeispiel dafür ist die phantastische Splitscreen-Montage, in der sich Daryl Hannah als Krankenschwester verkleidet und mit einer Giftspritze bewaffnet der komatösen Braut nähert, kongenial untermalt von Bernard Herrmanns Twisted Nerve.

Kill Bill: Vol. 1 ist eine irre Achterbahnfahrt durch 30 Jahre Filmgeschichte, die vor witzigen Einfällen und bizarren Ideen nur so strotzt. Meisterhaft!

Quentin Tarantino



Filmtagebuch von...

Tommy The Cat
  • Senior-Member
  • PIPPIPPIP
  • 299 Beiträge

Neuste Kommentare

Letzte Besucher

Filmtagebuch durchsuchen