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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




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STOKER (Park Chan-wook, 2013)



Wenn ein unbekannter Onkel namens Charlie zu Besuch kommt, denkt man natürlich als erstes an Hitchcocks Shadow of a Doubt. Und so ist es sicher kein Zufall, dass Parks US-Debut ganz in der Tradition der Arbeiten des britischen Altmeisters steht. Schon in der ersten Szene, in der Onkel Charlie zu sehen ist, wird klar, dass eine Bedrohung von ihm ausgeht, nur bleibt diese lange im Unklaren. Man spürt das Böse, das ihn umgibt, doch kann man es nicht greifen. Das Drehbuch, das auch von Brian de Palma stammen könnte, ist wenig originell, doch kommt es darauf gar nicht an. Was Stoker so faszinierend macht, ist seine völlig makellose Inszenierung, die ganz nahe an der Perfektion ist. Kameraführung, Schnitt und Ton sind meisterhaft und sorgen für atemlose Spannung und ein ständig spürbares Unbehagen, das sich jedoch nie richtig entlädt. Mia Wasikowska in der Rolle der India Stoker, an der Schwelle zwischen Teenager und Frau, dominiert den Film mit der dunklen Aura, die sie umgibt. Eine besonders denkwürdige Szene ist jene, in der sie unter der Dusche masturbiert, während vor ihrem geistigen Auge nochmal Whips Tötung abläuft, der sie zuvor vergewaltigen wollte. In dem Moment, in dem sein Genick bricht, setzt ihr Orgasmus ein.

Filme über ein gewalttätiges sexuelles Erwachen gibt es einige – der Vergleich mit de Palmas Carrie drängt sich geradezu auf. Doch selten gelang es einem Regisseur, dies so formvollendet umzusetzen.




Filmtagebuch von...

Tommy The Cat
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