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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




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DISTRICT 9 (Neill Blomkamp, 2009)



Als das Debut des Südafrikaners Neill Blomkamp in die Kinos kam, las man allenthalben in Kritiken davon, dass es sich um eine Allegorie auf die Apartheid, respektive Rassismus im Allgemeinen handeln würde. Eine Aussicht, die meinen Eifer, den Film zu sichten, nicht gerade befeuerte. Umso erstaunlicher, dass diese Einschätzung, die von zahlreichen Kritikern seinerzeit vertreten wurde, völlig fehlgeleitet ist. Natürlich ist District 9 weder eine Allegorie auf das eine noch das andere, das wird dem unvoreingenommenen Rezipienten bereits nach kurzer Zeit klar. Die Art und Weise, wie die Prawns dargestellt werden, nämlich als degenerierte, triebgesteuerte Wesen, deren Hauptinteresse im Verzehr von Katzenfutter und der eigenen Reproduktion liegt, ist nicht dazu angetan, Mitgefühl mit ihnen zu evozieren. Die einzige Ausnahme bildet der anscheinend deutlich intelligentere Christopher Johnson, der mit seinem Sohn heimlich daran arbeitet, das Mutterschiff startklar zu bekommen, um damit zum Heimatplaneten zurückkehren zu können. Zudem wird hier gleich ein ganzes Volk munter verunglimpft, indem die Niederträchtigkeit und Bösartigkeit der im Ghetto hausenden Nigerianer bei jeder Gelegenheit betont wird. District 9 könnte in Bezug auf die zur Rede stehenden Themen also allenfalls als Satire durchgehen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um einen reinen Genrefilm. Und die Tatsache, dass Blomkamp sich bei der Ausgestaltung des Ghettos von der Vergangenheit Südafrikas hat inspirieren lassen, ist ebenso passend wie naheliegend.

Interessanter ist da schon die Art und Weise, wie er die Geschichte erzählt, nämlich als Vermengung dokumentarisch angehauchten Materials und herkömmlicher Erzähltechnik. Dies ist clever, denn damit erreicht er einen schnellen Einstieg in die Thematik, spart sich eine lange Einleitung und produziert ganz nebenbei eine atemlose Spannung, weil schon am Anfang angedeutet wird, dass die geplante Umsiedlungsaktion schiefgehen und etwas Schreckliches passieren wird. Erstaunlich auch, wie professionell das alles aussieht, angesichts des in der heutigen Zeit bescheiden anmutenden Budgets von 30 Millionen Dollar. Natürlich kommt einem Vieles bekannt vor, Blomkamp bedient sich ganz dreist u. a. bei Cronenbergs The Fly oder Verhoevens Starship Troopers, doch wer will ihm das verübeln? Die Mischung stimmt jedenfalls, die Story ist witzig und originell, die Special Effects sind größtenteils gelungen und die rasante, temporeiche Inszenierung lässt keine Sekunde Langeweile aufkommen. Ein höchst eindrucksvolles Debut, dass der Südafrikaner da abgeliefert hat.




Filmtagebuch von...

Tommy The Cat
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