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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




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AND THEN THERE WERE NONE (René Clair, 1945)



Als Jugendlicher hatte ich eine große Vorliebe für Kriminalgeschichten. Ich las damals alles, was ich davon in die Finger bekommen konnte, am liebsten jedoch die Bücher von Edgar Wallace und Agatha Christie. Mein absoluter Favorit war seinerzeit Agatha Christies Zehn kleine Negerlein, das ich erst vor wenigen Wochen nochmal gelesen habe. Und damals wie heute gilt: müsste ich eine Liste mit den besten mir bekannten Kriminalgeschichten machen, Zehn kleine Negerlein stünde ganz oben auf der Liste.

And then there were none - unter diesem Titel wurde der Roman auch seinerzeit in den USA veröffentlicht - ist die erste filmische Umsetzung des Stoffes, wobei es sich leider nicht um eine Verfilmung des Buches handelt, sondern um eine Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks, das Christie 1943 geschrieben hat. Ich schreibe "leider", weil das Ende für die Bühne stark verändert wurde und bei weitem nicht an das des Buches herankommt. Doch auch davon abgesehen kann Clairs Film nicht völlig überzeugen. Die darstellerischen Leistungen schwanken zwischen bescheiden und durchschnittlich, vor allem aber fehlt es an einer bedrohlichen Atmosphäre. Man hat nie das Gefühl, dass die Akteure ihr Leben tatsächlich akut bedroht sehen, auch wenn einer nach dem anderen dahingerafft wird. Lustig sind auch die Namensänderungen, die man bei den Charakteren vorgenommen hat. Auch wenn sie letztlich bedeutungslos sind, will sich mir der Sinn nicht erschließen. Unter dem Strich ist Clair zwar ein recht spaßiger und unterhaltsamer Film gelungen, richtig überzeugen kann er aber nicht. Und im direkten Vergleich mit dem meisterhaften Roman wirkt er geradezu kümmerlich.




Filmtagebuch von...

Tommy The Cat
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