The world will be more beautiful without you.
Knapp zwanzig Jahre nach Interview with the Vampire versucht sich Neil Jordan erneut am Genre des Blutsaugerfilms. Im Mittelpunkt stehen zwei weibliche Vampire - Mutter und Tochter - die sich auf der Suche nach Blut und einer sicheren Bleibe durchs Leben schlagen. Die notwendigen finanziellen Mittel besorgt die Mutter, indem sie sich als Prostituierte verdingt, was wiederum der Tochter missfällt. Diese mag sich auch nach 200 Jahren nicht mit ihrer Daseinsform und der daraus resultierenden Einsamkeit abfinden und verliebt sich in den an Leukämie erkrankten Frank.
Byzantium bezieht seinen Reiz in erster Linie aus dem Gegensatz zwischen der pragmatischen, auf die Gegenwart fixierten Clara und ihrer melancholischen, mit ihrer Existenz hadernden Tochter Eleanor. Das Problem der Nahrungsbeschaffung lösen beide auf ihre Weise: während Eleanor ausschließlich Menschen am Ende ihres Lebens tötet, sie wie ein Todesengel - teils sogar mit deren Einverständnis - erlöst, trachtet Clara bevorzugt Kriminellen oder zumindest moralisch verkommenen Subjekten nach dem Leben. Auch der eigentliche Tötungsakt geht ganz entgegen der "üblichen" Praxis vonstatten; statt Reißzähnen wird der spitze Fingernagel benutzt, um dem Opfer die todbringende Wunde zuzufügen. In den Mittelpunkt der Erzählung stellt Jordan Eleanors Einsamkeit, ihre Sehnsucht nach Liebe oder wenigstens vollwertiger Gesellschaft. Sie führt ein Leben im Verborgenen, immer auf der Flucht, in schicksalhafter Gemeinschaft mit ihrer Mutter verbunden. Am Ende schließlich gelingt ihr die Emanzipation, der Abschluss eines langwierigen Abnabelungsprozesses.
Jordan erzählt die Geschichte in ruhigen Bildern und verlässt sich ganz auf die Strahlkraft seiner beiden Hauptdarstellerinnen. Insbesondere die erst achtzehnjährige Saoirse Ronan liefert eine hervorragende Leistung ab. Der Spanier Javier Navarrete, dessen Arbeit mich schon bei del Toros El laberinto del fauno begeistern konnte, sorgt für die passende musikalische Untermalung, die die melancholische Grundstimmung wunderbar unterstreicht.
Knapp zwanzig Jahre nach Interview with the Vampire versucht sich Neil Jordan erneut am Genre des Blutsaugerfilms. Im Mittelpunkt stehen zwei weibliche Vampire - Mutter und Tochter - die sich auf der Suche nach Blut und einer sicheren Bleibe durchs Leben schlagen. Die notwendigen finanziellen Mittel besorgt die Mutter, indem sie sich als Prostituierte verdingt, was wiederum der Tochter missfällt. Diese mag sich auch nach 200 Jahren nicht mit ihrer Daseinsform und der daraus resultierenden Einsamkeit abfinden und verliebt sich in den an Leukämie erkrankten Frank.
Byzantium bezieht seinen Reiz in erster Linie aus dem Gegensatz zwischen der pragmatischen, auf die Gegenwart fixierten Clara und ihrer melancholischen, mit ihrer Existenz hadernden Tochter Eleanor. Das Problem der Nahrungsbeschaffung lösen beide auf ihre Weise: während Eleanor ausschließlich Menschen am Ende ihres Lebens tötet, sie wie ein Todesengel - teils sogar mit deren Einverständnis - erlöst, trachtet Clara bevorzugt Kriminellen oder zumindest moralisch verkommenen Subjekten nach dem Leben. Auch der eigentliche Tötungsakt geht ganz entgegen der "üblichen" Praxis vonstatten; statt Reißzähnen wird der spitze Fingernagel benutzt, um dem Opfer die todbringende Wunde zuzufügen. In den Mittelpunkt der Erzählung stellt Jordan Eleanors Einsamkeit, ihre Sehnsucht nach Liebe oder wenigstens vollwertiger Gesellschaft. Sie führt ein Leben im Verborgenen, immer auf der Flucht, in schicksalhafter Gemeinschaft mit ihrer Mutter verbunden. Am Ende schließlich gelingt ihr die Emanzipation, der Abschluss eines langwierigen Abnabelungsprozesses.
Jordan erzählt die Geschichte in ruhigen Bildern und verlässt sich ganz auf die Strahlkraft seiner beiden Hauptdarstellerinnen. Insbesondere die erst achtzehnjährige Saoirse Ronan liefert eine hervorragende Leistung ab. Der Spanier Javier Navarrete, dessen Arbeit mich schon bei del Toros El laberinto del fauno begeistern konnte, sorgt für die passende musikalische Untermalung, die die melancholische Grundstimmung wunderbar unterstreicht.