Bleeder erzählt von ein paar Filmfreunden in Kopenhagen, die sich regelmäßig treffen, um zusammen ihrem Hobby zu frönen. Dabei griff Refn zum Teil auf das bewährte Personal aus dem Vorgängerfilm zurück. Im Zentrum des Films steht wieder Kim Bodnia, dieses Mal in der Rolle von Leo, der sich mit dem Gedanken anzufreunden versucht, bald Vater zu werden. Hat man anfangs den Eindruck, dass ihm das ganz gut gelingt, neigt er im weiteren Verlauf zunehmend zu Gewaltausbrüchen seiner schwangeren Freundin gegenüber. In der härtesten Szene des Films tritt er auf sie ein, während sie wehrlos am Boden liegt, und tötet dabei das Ungeborene. Auch wieder mit von der Partie ist Mads Mikkelsen. Er spielt einen völlig verklemmten Filmfreak, der ein Auge auf eine Imbiss-Angestellte geworfen hat und bei seinen Annäherungsversuchen derart unbeholfen zu Werke geht, dass man meint, ihm dabei helfen zu müssen. Wie schon Pusher strahlt auch Bleeder eine rohe, ungezügelte Kraft aus und lässt den Zuschauer daran teilhaben, wie das seinen Figuren innewohnende Gewaltpotential immer stärker hervortritt und in einem schockierenden Finale kulminiert. Und auf die bekloppte Idee, sich an jemandem dadurch zu rächen, dass man ihn absichtlich mit HIV infiziert, muss man erst mal kommen.
Nicolas Winding Refn
Nicolas Winding Refn