Ein würdiger Abschluss der Kopenhagener Trilogie, der den beiden Vorgängern in nichts nachsteht und deren Niveau mühelos halten kann. Dieses Mal steht Milo im Zentrum der Erzählung, der schon im ersten Pusher mein Lieblingscharakter war. Damit hat Pusher 3 in jedem Fall den sympathischsten Protagonisten. Was Teil 3 von den ersten beiden unterscheidet, ist der Humor, den Refn immer wieder mehr oder weniger dezent einsetzt. Ob es nun Milos Kochkünste sind, die alle seine Gehilfen mit Magenbeschwerden außer Gefecht setzen, Milos regelmäßige Besuche bei den anonymen Drogenabhängigen oder die witzigen Schlachthausszenen gegen Ende, wenn die zur Strecke gebrachten Gegenspieler wie Schweinehälften an die Decke gehängt und fachmännisch zerlegt werden: Pusher 3 bietet eine Menge zum Schmunzeln. Dadurch bekommt er stellenweise eine fast heitere Note, die ihn atmosphärisch von den beiden eher düsteren Vorgängern unterscheidet. Gleichbleibend hingegen ist die durchgehend hohe Qualität, die alle drei Teile auszeichnet. Alles in allem eine tolle Trilogie mit drei etwa gleich starken Filmen, von denen jeder - ungeachtet der unterschiedlichen Machart - seinen ganz eigenen Reiz hat.
Nicolas Winding Refn
Nicolas Winding Refn