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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




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CHILDREN OF MEN (Alfonso Cuarón, 2006)



Als ich Children of Men anno 2007 zum ersten Mal sah, war ich schrecklich enttäuscht. Damals war ich entschlossen, Cuaróns Endzeit-Thriller endgültig zu den Akten zu legen. Und doch ist Children of Men einer jener seltenen Filme, bei denen sich trotz Missfallens im Laufe der Jahre schleichend das Bedürfnis nach einer erneuten Sichtung einstellt, verbunden mit dem unguten Gefühl, ihm womöglich Unrecht getan zu haben. Und tatsächlich: die erneute Sichtung brachte nun Qualitäten zu Tage, die mir vorher gänzlich verborgen geblieben sind. Zwar ist der Film im Grund genommen nichts weiter als ein zweistündiger Fluchtreport, allerdings sehr spannend und rasant inszeniert und zudem überzeugend gespielt - selbst die ansonsten immer überforderte Julianne Moore gefällt. Die größten Stärken aber sind die düstere Endzeitatmosphäre, die mich an den von mir sehr geschätzten Twelve Monkeys erinnerte sowie das beängstigend realistische Zukunftsszenario, das Cuarón entwirft. Damit meine ich weniger die Unfruchtbarkeit der Menschheit, sondern die weltweite Regentschaft von Chaos und Anarchie. Durchaus denkbar, dass uns eine ähnliche Entwicklung bevorsteht, zumal die Destabilisierung der Welt zwar langsam, aber doch klar erkennbar voranschreitet. Und wenn die Zukunft tatsächlich so aussehen sollte wie in Children of Men, dann hoffe ich inständig, sie nicht mehr erleben zu müssen.




Filmtagebuch von...

Tommy The Cat
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