There's something very powerful about being absent.
Soderberghs vierter Film ist dem Vernehmen nach ein Remake des mir unbekannten Criss Cross von Robert Siodmak. Aus seiner Unzufriedenheit mit dem fertigen Werk macht Soderbergh ja keinen Hehl. Mehrfach hat er betont, dass er The Underneath hasst und für seinen schlechtesten Film hält. Diese Einschätzung verwundert etwas, denn obwohl der Film ganz sicher nicht zu den Highlights in seinem Schaffen zählt, ist er so schlecht nicht und in jedem Fall besser als der vermurkste The Girlfriend Experience. Auch formal fällt er nicht so aus der Reihe wie der Vorgänger, zumal er mit der nicht-chronologischen Erzählweise und dem Einsatz von Farbfiltern typische Merkmale aufweist, die sich auch in vielen anderen Arbeiten des Regisseurs wiederfinden. Die Herausforderung, zwischen drei verschiedenen Erzählsträngen hin- und herzuwechseln, löst Soderbergh ganz elegant: in den Szenen, die vor Michaels Weggang spielen, trägt dieser einen Bart, in den Szenen nach seiner Rückkehr ist er bartlos. Beim Überfall schließlich kommen Farbfilter zum Einsatz. Der Schwerpunkt liegt jedoch nicht auf dem Raub, sondern vielmehr auf der Beziehung zwischen Michael und Rachel, die von der Frage geprägt ist, inwieweit in der Vergangenheit begangene Fehler wieder gutzumachen sind. Dies bezieht sich jedoch nicht nur auf Rachel, sondern im Prinzip auf all seine Bekannten einschließlich Familie, die er seinerzeit durch sein fluchtartiges Verlassen der Stadt vor den Kopf gestoßen hatte. Die Einbindung des Raubüberfalls in die Geschichte wirkt fast etwas bemüht und scheint in der Entstehung eher dem Zufall geschuldet, weil Rachels Mann Dundee die beiden in einer verfänglichen Situation erwischt. Die Erzählweise ist sehr zurückhaltend und wirkt vor allem durch den Farbfiltereinsatz sehr stylisch. Die Plottwists am Ende waren mir fast etwas zuviel, doch ist The Underneath in seiner Gesamtheit trotzdem ein sehenswerter Film.
Steven Soderbergh
Soderberghs vierter Film ist dem Vernehmen nach ein Remake des mir unbekannten Criss Cross von Robert Siodmak. Aus seiner Unzufriedenheit mit dem fertigen Werk macht Soderbergh ja keinen Hehl. Mehrfach hat er betont, dass er The Underneath hasst und für seinen schlechtesten Film hält. Diese Einschätzung verwundert etwas, denn obwohl der Film ganz sicher nicht zu den Highlights in seinem Schaffen zählt, ist er so schlecht nicht und in jedem Fall besser als der vermurkste The Girlfriend Experience. Auch formal fällt er nicht so aus der Reihe wie der Vorgänger, zumal er mit der nicht-chronologischen Erzählweise und dem Einsatz von Farbfiltern typische Merkmale aufweist, die sich auch in vielen anderen Arbeiten des Regisseurs wiederfinden. Die Herausforderung, zwischen drei verschiedenen Erzählsträngen hin- und herzuwechseln, löst Soderbergh ganz elegant: in den Szenen, die vor Michaels Weggang spielen, trägt dieser einen Bart, in den Szenen nach seiner Rückkehr ist er bartlos. Beim Überfall schließlich kommen Farbfilter zum Einsatz. Der Schwerpunkt liegt jedoch nicht auf dem Raub, sondern vielmehr auf der Beziehung zwischen Michael und Rachel, die von der Frage geprägt ist, inwieweit in der Vergangenheit begangene Fehler wieder gutzumachen sind. Dies bezieht sich jedoch nicht nur auf Rachel, sondern im Prinzip auf all seine Bekannten einschließlich Familie, die er seinerzeit durch sein fluchtartiges Verlassen der Stadt vor den Kopf gestoßen hatte. Die Einbindung des Raubüberfalls in die Geschichte wirkt fast etwas bemüht und scheint in der Entstehung eher dem Zufall geschuldet, weil Rachels Mann Dundee die beiden in einer verfänglichen Situation erwischt. Die Erzählweise ist sehr zurückhaltend und wirkt vor allem durch den Farbfiltereinsatz sehr stylisch. Die Plottwists am Ende waren mir fast etwas zuviel, doch ist The Underneath in seiner Gesamtheit trotzdem ein sehenswerter Film.
Steven Soderbergh