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Ornament & Verbrechen Redux

There is no charge for awesomeness. Or beauty.




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Good cop, bad lieutenant ... and good captain



The Bad Lieutenant: Port of Call - New Orleans

Im Vorfeld gab es einiges über den Knatsch zwischen Herzog und Ferrara zu hören, die beim Filmfest in Venedig aber schon fast in ein bierseeliges Schunkeln übergingen und dem Produzenten das Mißverständnis (i.e. das Kaprizieren auf den Markentitel) in die Schuhe schoben.

Wahrscheinlich hätte ich mir gar nicht den Film angesehen, zu selten finden Remakes etwas, das hinzufügenswert wäre. Doch siehe da! Es ist gar kein Remake. Vielmehr ist es das, was Ferrara hätte drehen können, wenn er nicht seinen katholischen Rigorismus ungebremst ausleben würde. Schon als ich die Karre des Polizisten sah, mußte ich in mich hineinkichern, gänzlich klar wurde die Intention des Filmes dann beim Streit mit der Apothekerin. Ab da brauste Gelächter in regelmäßigen Abständen durch das Kino.

Wobei man bei zweitem Nachdenken zugeben muß, daß das Geschehen eigentlich deshalb so absurd komisch ist, weil der Filmblick dem Niedergang in die Drogenabhängigkeit folgt. Deshalb auch das Wechseln zwischen Paranoia, Euphorie und Realitätsverlust, das am Ende in ein wildes Oszillieren ausartet. Großartig auch der Besetzungscoup mit Nicholas Cage, der in seinen letzten Rollen eh grenzparodistisch gespielt hat. Der paßt hier rein wie Faust in Gretchen. Ob es ihm was ausmacht, daß ihm die Show von zwei Leguanen gestohlen wird? Überhaupt hat der Film angenehm viele Anklänge an das Tierhorrorgenre. Es ist eben doch eine dog-eats-dog Welt, so viele Drogen man auch immer in sich reinpumpt.

Kino OV