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Ornament & Verbrechen Redux

There is no charge for awesomeness. Or beauty.




Foto

Getriebene der Nacht



I Wake Up Screaming (1941)

Ein Film aus der Etablierungsphase des Film Noirs, nachdem 1940 die klassische Phase des amerikanischen Noirs eingeläutet wurde. Man merkt Humberstones Film die typischen Noir-Elemente an: Menschen, getrieben von Gier und Einsamkeit. Ihre Unsicherheit, verborgen hinter Scharfzüngigkeit. Die Ambivalenz ihrer Motivationen. Die Kontrastierung im Bild, die auf die Wurzeln im deutschen Expressionismus hinweisen (und mir wieder bewußt gemacht haben, daß es keine exzellenten Kameramänner mehr für Schwarz-Weiß-Filme gibt).

I Wake Up Screaming hat noch nicht die Härte späterer Genre-Vertreter, sicherlich auch, weil der Hays-Code recht frisch war und die Filmemacher sich auf unsicherem Zensurterrain bewegten. Was dem Screwball-Genre zum Vorteil gereichte, die Andeutungen in ihrer Zweideutigkeit, tut diesem Noir nicht so gut.
Der Ausflug in romantische Gefilde in der Mitte des Filmes ist, obwohl ein retardierendes Element in der filmischen Entwicklung, interessant, weil ein New Yorker Leben porträtiert wird, das mir so unbekannt war. Nächtliche Schwimmbadausflüge. Wie cool ist das! Die Romanze wird auch stilistisch interessant präsentiert. Die zukünftigen Liebenden sind in der Eröffnung getrennt, von der Polizei werden sie in unterschiedlichen Räumen verhört und geben ihre Version der Geschichte bekannt, aber sie sind sich auch noch nicht ihrer Gefühle füreinander bewußt. Dennoch werden sie schon von ihrem Leitmotiv (Somewhere Over The Rainbow - warum nur diese Wahl?) zusammengeführt.

Und der finale Twist ist fein ausgedacht und sauber arrangiert. Hollywood ist Dein Tod. Eine schöne Entdeckung.

Magical History Tour