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Ornament & Verbrechen Redux

There is no charge for awesomeness. Or beauty.




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Die große Depression



The 7th victim (1943)

Die junge Mary Gibson muß ihr Studium an einer Privatschule unterbrechen, weil die Zahlungen ihrer Schwester ausbleiben. Mary bricht auf nach Manhattan, wo ihre Schwester zuletzt gesehen wurde. Aber niemand weiß genau, wo diese abgeblieben ist. Und etliche Gestalten scheinen zwielichtige Motive zu haben, ihre Verbindung zu Marys Schwester Jacqueline geheimzuhalten, darunter ein Psychiater, ein Privatdetektiv und nicht zuletzt eine mysteriöse Gruppe von Menschen, die einer Sekte angehören zu scheinen.

Nicht bewußt habe ich schon wieder einen film noir erwischt, Und was für einen. Hier wird nicht lange gefackelt, hier wird einem von Anfang an klar gemacht, daß die verschwundene Schwester keinen Ausweg finden wird. Die Bilder sind durchtränkt von unheilkündenden Schatten und wenn wir nach langer Zeit zum ersten Mal Marys Schwester sehen, dann erscheint sie uns wie ein Geist. Sie lebt und ist dennoch bereits tot. Gefühlstot, um genau zu sein, eine allumfassende Schwermut hat sie ergriffen. Die Zeit hat nicht umsonst den Namen "Great Depression" bekommen. Vergleichbar ist diese alles durchdringende, seelenbetäubende Depression mit dem viel später entstandenen Sue von Amos Kollek, der allerdings nicht auf so wohlausgefeilte Bilder setzt wie The 7th victim. Die ikonische Jacqueline, umrahmt von ihren schwarzen Haaren, könnte in jedem medizinischem Lehrbuch abgebildet werden. Sie ist das Gesicht der Depression.

Stilistisch und inhaltlich reiht sich der Film ein in das Gesamtwerk von Val Lewton, der hier für RKO wieder ein Werk ablieferte, das äußere Spannung mit psychologischem Horror ersetzte. Es ist der Horror der Ausweglosigkeit, der überraschend in der Schlußszene bestätigt und gleichzeitig unterlaufen wird, wenn Jacqueline der todkranken Nachbarin über den Weg läuft.
Es ist zu vermuten, daß sich in diesem Werk auch die Unsicherheit Lewtons widerspiegelt. Lewton, der RKO mit Kassenhits wie Cat People und I walked with a Zombie vor dem ökonomischen Untergang rettete, war sich nie seiner Stellung dort sicher. Und tatsächlich wurde er, obwohl er Talente wie Mark Robson und Robert Wise förderte und Kassenerfolge mit einem neuen Horrorkonzept, das sich deutlich von Universals Monsterfilmen unterschied, für das Studio einfuhr, drei Jahre später aus RKO geworfen und hat nie wieder einen erfolgreichen Film gedreht. Acht Jahre später war Lewton tot. Er starb ganz im Credo seiner Horrorfilme - manchmal ist Tod der bessere Ausweg.

Magical History Tour Film Noir



Ach, verdammt. Ganz vergessen zu erwähnen, daß hier vermutlich der Ursprung der berühmten Duschszene aus Psycho zu sehen ist. Die unschuldige Protagonistin unter dem Wasserstrahl und auf der anderen Seite das schemenhafte Böse. Bei Val Lewton ist die Bedrohung noch verbaler Art, aber dennoch.
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