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Meine Reise durch die unendlichen Weiten der Filmgeschichte


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Die Killer Elite (1975)


Die Killer Elite (1975)

Ein Privat-Geheimdienst bzw. Security-Unternehmen namens COMTEC soll Kronzeugen, bedrohte Politiker, etc. beschützen. Die zwei besten Männer des Unternehmens sind Mike (James Caan) und George (Robert Duvall). Bis George eines Tages von der Konkurrenz ein besseres Angebot bekommt und seinen besten Freund Mike zum Krüppel schießt. Nachdem Mike ungefähr ein Jahr lang auf Reha ist, erhält er den Auftrag, einen asiatischen Politiker (Mako, der Zauberer aus "Conan, der Zerstörer) zu beschützen, auf welchen George es abgesehen hat. Denn Mike will blutige Rache, und dazu trommelt er ein paar alte Kollegen (Bo Hopkins und Burt Young) zusammen. Die Party kann beginnen ...

... und wenn Sam Peckinpah bei dem ganzen Spaß Regie führt, kann ja praktisch gar nichts schief gehen!
Sollte man meinen ... doch dieser Film hier ist wirklich durch und durch gehörig ins Höschen gegangen. Ok, die Actionszenen sind - wie in Peckinpahs Filmen üblich - spektakulär in Szene gesetzt, aber leider nur sehr spärlich gesät. Weshalb der Film streckenweise äußerst langatmig ist.
Und zu Beginn albern James Caan und Robert Duvall auf derart infantile Art und Weise herum, dass es ganz ernsthaft, ohne Übertreibung, eines Rainer Brandt würdig wäre. So etwas habe ich in einem Hollywood-Film dieser Größenordnung bis dato noch nicht erlebt. Da wird über Vaginalinfektionen geblödelt, so dass man in der ersten Viertelstunde tatsächlich den Eindruck gewinnt, dass es sich hierbei um eine (wenn auch äußerst blöde) Komödie handelt. Bis dann schließlich Robert Duvall ordentlich durchdreht und James Caan ins Knie schießt. Und ich bin ja wirklich nicht sehr zart besaitet, aber es gibt eine Kleinigkeit, die mir in Filmen immer wieder ein Gräuel ist: detaillierte OP-Szenen. Und so etwas gibt es hier leider auch, und da kann ich nur schwer hinsehen.
Dann passiert erst mal gar nichts, nur dass man eine Dreiviertelstunde lang James Caans Reha beiwohnen darf, bis es dann wieder ans Eingemachte geht, als ihn sein Chef informiert, dass Robert Duvall wieder zurück ist.
Äußerst bizarr anmutend ist auch ein Dialog zwischen James Caan und der Tochter des asiatischen Politikers: Nachdem sie eine atemberaubende Schießerei und Verfolgungsjagd erlebt haben, beginnt sie tatsächlich, mit James Caan zu flirten, was ja wirklich JEDER Mensch in einer derartigen Situation machen würde! Aber damit nicht genug, nein, sie hat auch den besten Anmach-Spruch auf Lager, den ich jemals in einem Film gehört habe: "Ich bin noch Jungfrau!" (James Caans Charakter in dem Film ist davon überraschenderweise eher wenig beeindruckt ...)

Auch wenn Sam Peckinpah im Laufe seines filmischen Schaffens häufig Probleme mit Produzenten hatte, die seine fertigen Filme oft äußerst verfälschend umschnitten, habe ich noch keinen wirklich schlechten Film von ihm gesehen. Bis ich "Die Killer Elite" erblickt habe, eine der größten mir bekannen Big-Budget-Granaten ever. Wenn nicht die erste Hälfte von der wirklich elendslangweiligen Reha dominiert wäre, könnte man das Werk durchaus als Kuriosität mit Unterhaltungswert weiterempfehlen. Aber vielleicht ist die Reha in dem Film nur deshalb so langweilig, weil Peckinpah eine Reha realistisch bebildern wollte, und Rehas haben es nun mal so an sich, dass dort nicht gerade viel passiert. Doch dieser Realismus steht in krassem Gegensatz zum restlichen Film, der eher nicht so ernst gemeint sein dürfte (aber vielleicht war das ja auch in Peckinpahs ursprünglicher Intention bzw. in der englischen Originalfassung auch anders).

Also kurz zusammengefasst: Den Film fand ich eher nicht so super.


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Immer noch ein seltsames Paar (1998)


Immer noch ein seltsames Paar (1998)

Der chaotische Oscar (Walter Matthau) und der Ordnungsfanatiker Felix (Jack Lemmon) treffen sich nach 17 Jahren wieder, um zur Hochzeit ihrer Kinder zu fahren. Und sie sind noch immer so wie früher, was während der Autofahrt zu erheblichen Turbulenzen führt und die beiden in zahlreiche abenteuerliche Situationen schlittern lässt ...

... und zu diesen Situationen möchte ich jetzt gar nicht zu viel verraten, denn das soll jeder selbst sehen. Jack Lemmon und Walter Matthau, eines der legendärsten Komiker-Duos der Filmgeschichte, in ihrem letzten gemeinsamen Werk. Und es handelt sich hierbei um einen wirklich würdigen Abschluss einer denkwürdigen Karriere. Aufgrund zahlreicher vulgärer Ausdrücke bekam der Film in den USA und in Großbritannien eine (für Filme dieser Art) überraschend strenge Altersfreigabe. Dies halte ich zwar für äußerst übertrieben, aber die Streitereien zwischen den beiden sind beinahe noch extremer als in Teil 1. Dass dieser Film hier mindestens gleich gut wie der Vorgänger ist, mag daran liegen, dass hier erneut der Original-Drehbuchautor Neil Simon Hand angelegt hat. Und Regie führte ein gewisser Howard Deutch.
Dieser Film lohnt sich wirklich.


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Freitag der 13. (2009)


Freitag der 13. (2009)

Gleich zu Beginn metzelt Jason eine Gruppe Jugendlicher nieder, ehe nach ca. 20 Minuten der Titel "Friday the 13th" eingeblendet wird. Nun beginnt der eigentliche Film, denn nun kommt eine Gruppe Jugendlicher an den Crystal Lake, um dort so richtig Party zu machen. Doch stattdessen treffen sie dort auf den Hockeymasken-Macheten-Massenmörder Jason, und der macht dort seine eigene Party ...

Und nachdem ich zu Marcus Nispels Bearbeitung dieses Stoffes zahlreiche negative Kritiken gelesen habe, bin ich von dem Film sogar ziemlich positiv überrascht. Also nicht dass es sich hierbei um einen besonders erwähnenswerten Meilenstein des Horrorgenres handeln würde, aber verglichen mit dem Original finde ich den hier sogar besser. Gut, das Original war ja auch nichts weiter als eine billige "Halloween"-Nachmache (allerdings sogar wesentlich erfolgreicher als das große Vorbild), das geben die Macher ja auch unumwunden zu. So gesehen ist ja fraglich, ob so ein mittelmäßiger, langweiliger Unfug überhaupt wirklich ein Remake verdient hat. Doch so eine schlechte Idee war das Remake dann doch nicht, wobei auch das Remake nicht über bloßes Mittelmaß hinauskommt, denn vor Innovationen strotzt der Film nicht gerade. Verglichen mit dem Original ist der hier immerhin nicht so langweilig.
Wenn man den Film allerdings nicht gesehen hat, versäumt man auch nichts Wesentliches.


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Sicko (2007)


Sicko (2007)

Michael Moore nimmt in diesem Film das US-Gesundheitssystem auseinander und vergleicht es mit jenem in Kanada, Frankreich, Großbritannien und Kuba (!). Dabei geht er mit gewohntem Aktionismus ans Werk, fördert aber zahlreiche erstaunliche Dinge zu Tage ...

... und Moores Aktionismus ist teilweise äußerst fragwürdig, wenn er beispielsweise Neidgefühle weckt, indem er darauf hinweist, dass die Al-Kaida-Terroristen in Guantanamo eine bessere medizinische Versorgung erhalten als der Durchschnittsamerikaner. Dass in Guantanamo aber auch Uschuldige festgehalten werden und dort Folter an der Tagesordnung ist, verschweigt Moore.
Mich hat beispielsweise an "Fahrenheit 9/11" gestört, dass dort der Irak unter dem Massenmörder Saddam Hussein als Paradies dargestellt wird, welches von Bush zerstört wurde. Und die Guantanamo-Sequenz hätte sich Moore auch sparen können.

Wobei ich seine Filme insgesamt schon sehr eindrucksvoll finde, denn die Herrschaften, die sich Moore vornimmt, haben auch nicht verdient, mit Samthandschuhen angefasst zu werden.
Dass das verhasste Kuba unter Fidel Castro auch eine wesentlich bessere Gesundheitsversorgung als die USA zustande bringt, fand ich auch wirklich beachtlich, und mit welchen Methoden die amerikanischen Krankenversicherungen, Pharmakonzerne und Medien arbeiten, werden in diesem Film hervorragend dargestellt.
Als Dokumentation geht der Film natürlich nicht durch, aber ich halte ihn - wie alle Moore-Filme - für eine grandiose polemische Satire.


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Robur, der Herr der sieben Kontinente (1960)


Robur, der Herr der sieben Kontinente (1960)

Der Waffenfabrikant Prudent (Henry Hull), dessen Tochter, ihr Lebensgefährte sowie ein Regierungsbeamter (Charles Bronson) werden, als sie zu Forschungszwecken einen Vulkankrater überfliegen, mit ihrem Heißluftballon abgeschossen und geraten in die Gewalt von Kapitän Robur (Vincent Price), einem etwas merkwürdigen Menschen, welcher die Welt von allen Waffen befreien möchte und deshalb mit einem gigantischen, neuartigen "Luftschiff" Kriegsschiffe und ähnliche Dinge bombardiert. Eine etwas merkwürdige Auffassung von Pazifismus, denn dabei sind natürlich zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Während also Charlie rot sieht (allerdings noch nicht in der Form wie in seinen späteren Werken) und Robur stoppen will, wollen die Anderen einfach nur fliehen. Es wird also spannend ...

Eine Jules-Verne-Verfilmung aus dem Jahre 1960, produziert von AIP, also nicht gerade üppig budgetiert. Für den damaligen Star Vincent Price und den (allerdings erst später richtig prominenten) Mimen Charles Bronson war noch genug Budget da, für die Spezialeffekte sichtbar nicht mehr. Nun ist der Film zwar zweifellos schon ein wenig älter, die Effekte dürften aber schon damals das Publikum nicht gerade vom Hocker gehauen haben, denn mich erinnert das an "Plan 9 From Outer Space" in Farbe. Das war aber nur auf die Technik bezogen, denn die Dramaturgie und die Schauspieler sind hervorragend. Schön auch, dass Vincent Price in der Rolle des Robur auch kein eindimensionaler 08/15-Bösewicht ist, sondern durchaus auch menschliche Seiten zeigt (ähnlich wie der ebenfalls von Jules Verne erdachte Kapitän Nemo), wenn auch die Motivation für seine Taten stets im Dunkeln bleibt.
Den trashig und billig wirkenden Effekten steht ein großer Statistenauflauf gegen Ende des Films diamentral entgegen, und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das wirklich für diesen Film gedreht wurde oder ob es sich hierbei nur um Stock Footage handelt, denn verglichen mit dem restlichen Film wirkt dies viel zu aufwändig.
Unterhaltsam ist der Film jedenfalls zweifellos, vor allem, da es hier einen jungen Charles Bronson am Beginn seiner Karriere (welche noch im selben Jahr mit "Die glorreichen Sieben" neue Höhen erlebte) zu sehen gibt.


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The Last Match (1990)


http://www.imdb.com/title/tt0099984/

Susan, die Tochter der US-Football-Stars Cliff Gaylor (Oliver Tobias) wird in irgendeiner namentlich nicht bekannten Bananenrepublik unschuldigerweise wegen Drogenschmuggels festgenommen und landet in einem Gefängnis, welches von einem wirklich außerordentlichen Psychopathen (Henry Silva) geleitet wird. Rechtlich gibt es keine Möglichkeiten, sie dort herauszubekommen, also muss Cliffs Football-Team (selbstverständlich aus lauter Vietnam-Veteranen bestehend) ran, und deren Trainer (Ernest Borgnine) als Ex-Offizier übernimmt die strategische Planung, um Susan mit Waffengewalt in allerbester Rambo-Manier zu befreien ...

Das ist doch mal was: Ein Italo-B-Actionfilm, in dem gleich zwei Oscar-Preisträger agieren, denn neben Ernest Borgnine ist auch noch Martin Balsam in einer Nebenrolle als aüßerst unsympathischer Anwalt zu sehen. Und ein mehr oder weniger bekannter B-Movie-Star ist auch noch mit von der Partie, nämlich Charles Napier als beinahe noch unsympathischerer US-Botschafter. Und ich habe den ganzen Film hindurch gerätselt, woher mir dieses Gesicht so bekannt vorkommt, aber erst die IMDB vermochte es, dieses Rätsel zu lösen: Er ist auch in "Rambo 2" als unsympathischer Amerikaner zu sehen, und zwar als Colonel Murdock.
Und der Film ist zu Beginn richtig ordentlich gemacht, was von Regisseur Fabrizio De Angelis aka Larry Ludman alles andere als selbstverständlich ist, wenn man sich z. B. seine beiden "Killer-Krokodil"-Epen einmal zu Gemüte führt ...
Gegen Ende, wenn dann die Action kommt, merkt man aber schon sehr deutlich, dass aufgrund der Starbesetzung relativ wenig Geld für die Actionsequenzen zur Verfügung stand, weshalb diese etwas dürftig ausgefallen sind. Und eigentlich sieht man sich solche Filme ja vorrangig nur der Action wegen an, denn einen ernsthaften Thriller von Hitchcock-Niveau erwartet hier wohl niemand. Dennoch ist der Film in der ersten Hälfte sogar vergleichsweise äußerst spannend, aber sobald das Football-Team auftaucht, ist das Ende bereits mehr oder weniger klar.
Ach ja, und verglichen mit einem thematisch ähnlich gelagerten Hollywood-Film (nämlich Alan Parkers "Midnight Express") erscheint dieser Film hier sogar weit weniger rassistisch und wesentlich differenzierter, was in Italo-B-Produktionen ja eher selten der Fall ist.
Die schauspielerischen Leistungen sind wie immer hervorragend, speziell jene von Martin Balsam, Ernest Borgnine und Henry Silva. Letzterer schießt meiner Meinung nach absolut den Vogel ab, aber das dürfte keine allzu große Überraschung sein.
Also insgesamt ist der Film zu empfehlen.


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Yojimbo, der Leibwächter (1961)


http://www.imdb.com/title/tt0055630/

Ein umherziehender Samurai (Toshiro Mifune) kommt in eine Stadt, welche von zwei Gangsterbanden terrorisiert wird. Er beschließt, die beiden Clans gegeneinander auszuspielen ...

Falls die Handlung irgendwem bekannt vorkommen sollte: Ja, das ist tatsächlich das japanische Vorbild von Sergio Leones "Für eine Hand voll Dollar" und auch von Walter Hills "Last Man Standing". Wobei "Yojimbo" seinerseits sehr stark an einen Dashiell-Hammet-Roman aus den 30er-Jahren erinnert, was aber Akira Kurosawa, der Regisseur dieses Klassikers, stets bestritten hat. Ja, ein Klassiker ist "Yojimbo" zweifellos, und ein sehr einflussreicher obendrein. Alleine die Szene, in welcher der Hund mit der Menschenhand im Maul zu sehen ist ...
Für einen Film aus dem Jahr 1961 geht es hier relativ blutig zur Sache, da kommt es schon einmal vor, dass Gliedmaßen abgetrennt werden und nur so durch die Gegend purzeln. (Na gut, ein bisschen übertrieben war das jetzt schon formuliert, "Kill Bill"-Ausmaße nimmt der Film nun auch wieder nicht an; aber für einen FSK-12-Film war das schon überraschend, denn der wesentlich harmlosere Kurosawa-Film "Die sieben Samurai" ist ab 16 Jahren freigegeben.)
Und der grandiose Tatsuya Nakadai (abgesehen von zahlreichen Kurosawa-Filmen auch bekannt aus dem Italowestern "Heute ich - morgen du") spielt einen Bösewicht, welcher bereits über einen Westernrevolver verfügt.
Und ich könnte jetzt noch seitenweise darüber schreiben, wie eindrucksvoll der Film ist, aber ich würde mich ja trotzdem nur andauernd wiederholen, daher nun ein letztes Mal in Kurzfassung: Ein Film, der mich wirklich restlos beeindruckt hat!


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Die Lümmel von der ersten Bank (1968)


Die Lümmel von der ersten Bank (1968)

Der Schüler Pepe Nietnagel (Hansi Kraus) treibt mit seinen Mitschülern die Lehrer seiner Schule zur Verzweiflung. Als der Oberstudienrat Knörz (Rudolf Schündler) aufgrund der andauernden Streiche das Handtuch wirft, bekommt die Klasse einen neuen Ersatz-Lehrer, Dr. Kersten (Günther Schramm). Mit diesem kommen die Schüler überraschend gut aus, was dem Direktor Taft (Theo Lingen) ein Dorn im Auge ist. Und als sich Dr. Kersten und Tafts Tochter Helena (Gila von Weitershausen) ineinander verlieben, ist endültig alles aus. Ein Direktor sieht rot, und jetzt müssen sich Pepe und seine Mitschüler was einfallen lassen ...

Der Teil 1 der insgesamt sechsteiligen Saga um Pepe Nietnagel, und man kann sagen, dass das hier der beste Teil der Reihe ist. Was natürlich nicht heißen soll, dass es sich hierbei um einen wirklich guten Film handelt, aber man kann teilweise schon erahnen, dass unter einem ambitionierteren Regisseur als Werner Jacobs durchaus was Ordentliches aus dem Stoff zu machen gewesen wäre.
Auch wenn hier natürlich der Klamauk überwiegt, gibt es in diesem Film manche Momente, in denen sogar leise (manchmal sogar etwas lautere) Gesellschaftskritik anklingt, wenn beispielsweise ein ziemlich rechts eingestellter Geschichtelehrer der Klasse erklärt, dass "der anständige deutsche Mann eher den Tod sucht, als seine Ehre preiszugeben". Selbiger Deutschlehrer setzt sich auch vehement für eine Luftschutzsirene in der Schule ein (welche dann auch ein zentrales dramaturgisches Element des Films darstellt). Für ihn ist der Zweite Weltkrieg anscheinend noch nicht ganz vorbei.
Doch auch die restlichen Lehrer der Schule sind keine besonderen Sympathieträger, und in der Darstellung der Lehrer muss man dem Film schon zugute halten, dass er ein durchaus realistisches Bild eines deutschen Kollegiums Ende der 60er Jahre bietet, was natürlich auch ein Verdienst des Ensembles ist, denn die meisten Lehrer werden von großen Charakterdarstellern dargestellt: Beispielsweise Rudolf Schündler, Darsteller der "Mabuse"-Stummfilme von Fritz Lang, welcher ferner auch noch mit Regisseuren wie Helmut Käutner, Wim Wenders oder William Friedkin gearbeitet hat. Oder Balduin Baas, der Dirigent aus Fellinis "Orchesterprobe". Sowie dessen Frau Ruth Stephan.
Kein so großer Charakterdarsteller, aber in seiner Rolle auch gut besetzt, ist Hans Terofal als grenzdebiler Schulwart.
Und außerdem sind noch Hannelore Elsner, Uschi Glas, Georg Thomalla und Monika Dahlberg mit dabei.
Gegen Ende nimmt der Film aber wieder völlig konventionelle Formen an und ist insgesamt bloß ein weiterer deutscher 60er-Jahre-Klamaukfilm. Doch gute Ansätze sind dennoch vorhanden, weshalb ich ihn dann doch nicht so schlecht finde. Ausgesprochen gut aber auch nicht.


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Sprengkommando Atlantik (1979)


Sprengkommando Atlantik (1979)

Eine Gruppe von Terroristen unter der Führung von Anthony Perkins droht, zwei Ölbohrinseln in der Nordsee in die Luft zu sprengen. Und Roger Moore soll ihn aufhalten, was sich schwierig gestaltet, da die Terroristen eine Schiffsmannschaft in ihrer Gewalt haben ...

Bei der Besetzung in diesem Ambiente kann ja eigentlich nichts schief gehen, sollte man meinen. Weit gefehlt, denn dieser Film ist gehörig daneben gegangen, obwohl neben Moore und Perkins sogar noch James Mason mit von der Partie war. Der Regisseur dieses Werks, Andrew V. McLaglen, hat ja in dieser Phase seines Schaffens praktisch kaum große Werke abgeliefert, man denke nur an "Steiner 2" oder den widerwärtig rassistischen "Die Wildgänse kommen". Doch diese Filme waren unter Ausblendung sämtlicher ernsthaften Aspekte zumindest einigermaßen unterhaltsam, während "Sprengkommando Atlantik" insgesamt einfach nur langweilig ist. Man bedenke, dass McLaglen früher immerhin so Filme wie das John-Wayne-Spätwerk "Chisum" inszeniert hat!
Und für mich war Anthony Perkins bisher immer ein Garant für hervorragende Unterhaltung, auch die "Psycho"-Fortsetzungen fand ich einigermaßen ok, aber wie hölzern er hier agiert, lässt sich mit Worten gar nicht beschrieben. Von Norman Bates keine Spur, was den Unterhaltungswert diess Filmes aber sicher enorm gesteigert hätte.
Als kleiner Pluspunkt ist vielleicht noch zu werten, dass Roger Moore hier (obwohl Held des Filmes) ausnahmsweise in einer ziemlich unsympathischen Rolle besetzt ist. Er bekämpft zwar die Terroristen, ist aber alles andere als umgänglich, und besonders zu Frauen ist er ein extremer Unsympath. Gut, das war James Bond auch, aber hier ist es noch wesentlich stärker ausgeprägt.
Ansonsten habe ich mich aber schon lange bei keinem Film so derart gelangweilt wie bei diesem.


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Tombstone (1993)


Tombstone (1993)

Die allseits bekannte Geschichte von Wyatt Earp, welcher gemeinsam mit seinen Brüdern und seinem Freund Doc Holliday in einer Schießerei am O. K. Corral in Tombstone ordentlich auf den Putz gehauen hat, wobei einige der Clanton-Brüder ums Leben kamen. Deren Verwandte und Freunde wollen nun natürlich Rache, und die bekommen sie auch. Doch Gewalt erzeugt Gegengewalt, und daher startet Wyatt Earp nun seinerseits einen erbitterten Rachefeldzug ...

Zu diesem Thema gibt es bereits viele hervorragende Verfilmungen, beispielsweise John Fords "Faustrecht der Prärie" oder mein Favorit, "Zwei rechnen ab" von John Sturges. Und John Sturges hat sich an dem Thema sogar noch ein zweites Mal versucht, mit "Die fünf Geächteten", welcher die Ereignisse nach der Tombstone-Schießerei behandelt. Und der heute von mir reviewte Film vereint sozusagen beide Sturges-Filme in einem, und ist wirklich gut gelungen, was man bei dem Regisseur George Pan Cosmatos (der uns u. a. "Rambo 2" und "Die City-Cobra") bescherte, nicht zu glauben vermochte. Sly ist hier nicht mit von der Partie, dafür aber sein Bruder Frank Stallone in einer kleinen Nebenrolle. Und die Besetzung ist wirklich beispiellos, besser geht's kaum: Kurt Russell, Val Kilmer, Sam Elliott, Bill Paxton, Charlton Heston, Harry Carey Jr., Pedro Armendariz Jr., Michael Biehn, Powers Boothe, Michael Rooker, Billy Bob Thornton, Billy Zane, Christopher Mitchum. Übrigens hat sich ziemlich zeitgleich zu diesem Film auch Lawrence Kasdan an der Geschichte versucht und das ganze noch epischer angelegt, in dem dreistündigen "Wyatt Earp - Das Leben einer Legende" mit Kevin Costner in der Hauptrolle, und stürzte damit an den Kinokassen ab. (Wobei ich den eigentlich auch ziemlich gut fand.)
Und nun wieder zum Cosmatos-Film: Der Film erfindet das Rad nicht neu und ist sicherlich kein Meilenstein in der Geschichte des Westerns, aber ein sehr gut inszenierter Späwestern mit einer beachtlichen Besetung. Mit diesem Film kann man eigentlich nicht viel falsch machen.





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