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Meine Reise durch die unendlichen Weiten der Filmgeschichte





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Sprengkommando Atlantik (1979)



Sprengkommando Atlantik (1979)

Eine Gruppe von Terroristen unter der Führung von Anthony Perkins droht, zwei Ölbohrinseln in der Nordsee in die Luft zu sprengen. Und Roger Moore soll ihn aufhalten, was sich schwierig gestaltet, da die Terroristen eine Schiffsmannschaft in ihrer Gewalt haben ...

Bei der Besetzung in diesem Ambiente kann ja eigentlich nichts schief gehen, sollte man meinen. Weit gefehlt, denn dieser Film ist gehörig daneben gegangen, obwohl neben Moore und Perkins sogar noch James Mason mit von der Partie war. Der Regisseur dieses Werks, Andrew V. McLaglen, hat ja in dieser Phase seines Schaffens praktisch kaum große Werke abgeliefert, man denke nur an "Steiner 2" oder den widerwärtig rassistischen "Die Wildgänse kommen". Doch diese Filme waren unter Ausblendung sämtlicher ernsthaften Aspekte zumindest einigermaßen unterhaltsam, während "Sprengkommando Atlantik" insgesamt einfach nur langweilig ist. Man bedenke, dass McLaglen früher immerhin so Filme wie das John-Wayne-Spätwerk "Chisum" inszeniert hat!
Und für mich war Anthony Perkins bisher immer ein Garant für hervorragende Unterhaltung, auch die "Psycho"-Fortsetzungen fand ich einigermaßen ok, aber wie hölzern er hier agiert, lässt sich mit Worten gar nicht beschrieben. Von Norman Bates keine Spur, was den Unterhaltungswert diess Filmes aber sicher enorm gesteigert hätte.
Als kleiner Pluspunkt ist vielleicht noch zu werten, dass Roger Moore hier (obwohl Held des Filmes) ausnahmsweise in einer ziemlich unsympathischen Rolle besetzt ist. Er bekämpft zwar die Terroristen, ist aber alles andere als umgänglich, und besonders zu Frauen ist er ein extremer Unsympath. Gut, das war James Bond auch, aber hier ist es noch wesentlich stärker ausgeprägt.
Ansonsten habe ich mich aber schon lange bei keinem Film so derart gelangweilt wie bei diesem.




Oha, da kann ich ja überhaupt nicht zustimmen. Ist zwar kein Actionfilm, aber die Spannungsmomente sind doch zahlreich vorhanden und Roger Moore nimmt sich sowas von auf den Arm... fand ich toll! :love:
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Ich sehe das genauso wie du, Rolando. Auch die "Sea Wolves" sind zwar nicht der ausgesprochene Überbringer, aber das "Sprengkommando" ist aus McLaglens "Roger-Moore-Trilogie", wie ich sie gern zu nennen pflege, der lahmste Teil, insbesondere angedenk der krachenden "Wild Geese" (wobei ich mir das "widerwärtig rassistisch" naturellement streng verbiete) :doc:
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Dass sich Roger Moore auf den Arm nimmt, habe ich auch positiv erwähnt, aber ansonsten kann ich dem Film kaum etwas abgewinnen ... wobei Roger Moore mit Vollbart schon eine interessante Erscheinung ist :blush:

Und "Wild Geese" ist, wenn man ihn nicht allzu ernst nimmt, in der Tat ein Kracher ... mit diesem Film verhält es sich ähnlich wie mit John Waynes "Die grünen Teufel" ... aber dennoch haftet diesen Filmen ein schlechter Beigeschmack an
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Rolando sagte am 02. März 2010, 22:38:

Und "Wild Geese" ist, wenn man ihn nicht allzu ernst nimmt, in der Tat ein Kracher ... mit diesem Film verhält es sich ähnlich wie mit John Waynes "Die grünen Teufel"[...].

Kein Vergleich. Gegen die ultrareaktionären "Green Berets" sind die "Wild Geese" ja schon fast linksradikales Revoluzzerkino!
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Also ich finde diese beiden Filme in ihrer reaktionären Tumbheit durchaus vergleichbar ... (nur dass "Green Berets" wesentlich ernsthafter angelegt war)
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Rolando sagte am 03. März 2010, 21:57:

Also ich finde diese beiden Filme in ihrer reaktionären Tumbheit durchaus vergleichbar ... (nur dass "Green Berets" wesentlich ernsthafter angelegt war)

Ich würde zwar nicht soweit gehen, "The Wild Geese" als feinmaschiges Politdrama bezeichnen zu wollen, aber der Unterschied zu "Green Berets" ist doch gewaltig. Wo John Wayne seinerzeit nichts weniger behauptete als die Unumgänglichkeit eines Großeinsatzes der kapitalistisch-imperialistischen Weltpolizei gegen die drohende, globale kommunistische Verschwörung und ihm dazu selbst flachste und verlogenste Mittel nicht unheilig genug waren, dazu noch arrogante Kriegstreiberei, Hurra-Patriotismus und die zivilisatorische Rückständigkeit von Drittweltnationen predigte, waren "The Wild Geese" immerhin ein kaum verfälschtes Porträt gegenwärtiger Zustände. Gelogen ist daran eigentlich gar nichts, weder die Aufspielerei afrikanischer Diktatoren, noch die Militärunterstützung etablierter Rotnationen wie Kuba, noch die monetären Interessen westlicher Konzessionsinhaber, noch deren Befleißigung von Söldnertruppen. Weder ist der Film rassistisch (eher das Gegenteil ist der Fall, man betrachte nur die zaghafte, rührende Annäherung von Hardy Krüger und Winston Ntshona) noch verleugnet er das Sterben seiner Figuren als notwendiges, falsches Heldentum. Versteh mich nicht falsch, die Verwurzelung in der Exploitation-Ecke und die Süffisanz, mit der "The Wild Geese" sein Altherrenabenteuer darlegt, ist schon noch recht markant. Dennoch: dem Film wird vielzuoft übel mitgespielt, obschon er es überhaupt nicht verdient. Das stört mich seit jeher.
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