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Meine Reise durch die unendlichen Weiten der Filmgeschichte





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Abominable (2006)



Abominable (2006)

Ein Bergsteiger namens Preston (Matt McCoy) ist nach einem verheerenden Bergunfall, der seiner Frau das Leben kostete, an den Rollstuhl gefesselt und soll auf Anraten seines Arztes - warum auch immer - für ein paar Tage in seine abgelegene Berghütte zurückkehren, zusammen mit dem äußerst unsympathischen Pfleger Otis (Christien Tinsley). Da er ja bekanntlich an den Rollstuhl gefesselt ist, muss er gezwungenermaßen seine Zeit damit verbringen, per Fernglas seine Umgebung zu beobachten, unter anderem eine benachbarte Berghütte, in welcher sich fünf junge Frauen (u. a. Tiffany Shepis) ein schönes Wochenende machen wollen. Doch Preston erspäht noch etwas anderes, sehr Beunruhigendes: Ein Bigfoot mit Appetit auf Menschenfleisch treibt sich im Wald herum. Doch weder sein Pfleger Otis noch das Sheriff-Büro noch seine Nachbarinnen nehmen ihn ernst. Doch bald wird es ernst ...

Ein Monsterfilm vom berühmt-berüchtigten Sci-Fi-Channel, welcher (häufig unter der kreativen Leitung von Regie-Kapazundern wie z. B. Jim Wynorski) in schöner Regelmäßigkeit sein Publikum mit oft eher dürftigen Schnellschüssen aus besagtem Genre beglückt. Doch hier ist das Konzept besser geglückt, denn der Regie-Debütant Ryan Schifrin (richtig gelesen, der Sohn von "Mission Impossible"-Komponist Lalo Schifrin, welcher auch hier den Soundtrack beisteuerte) hat eine in Monsterfilmen bis dato kaum gezeigte Herangehensweise gewählt, nämlich die berühmte Fernglas-Perspektive eines Mannes im Rollstuhl, bekannt aus Hitchcocks Klassiker "Das Fenster zum Hof". Und zweitens hat er ein sehr interessantes Motiv gewählt, welches in Monsterfilmen bisher auch viel zu kurz kam, nämlich den Bigfoot oder Sasquatch, den sagenumwobenen Waldmenschen, filmhistorisch eher als liebenswertes Knuddelwesen bekannt (vgl. "Harry und die Hendersons"). Doch das Konzept geht voll auf, und wird außerdem von einem ziemlich prominenten Ensemble umgesetzt, tummeln sich doch in Nebenrollen Schauspieler wie Lance Henriksen, Paul Gleason, Tiffany Shepis (bekannt aus zahlreichen Troma-Produktionen) oder "CSI: Miami"-Ermittler Rex Linn. Christien Tinsley, der den unsympathischen Pfleger mimt, kann sogar eine Oscar-Nominierung verbuchen, allerdings nicht als Darsteller, sondern als Makeup-Artist, als welcher er hauptberuflich tätig ist. Abgesehen davon bietet der Film sogar einige unerwartete Spannungs- und Schockmomente, was in einer Sci-Fi-Channel-Produktion ja nicht allzu oft vorkommt. Und dass man das Monster zu Beginn nicht wirklich sieht, sondern nur halbwegs erahnen kann, ist zwar in erster Linie den Produktionsumständen geschuldet, gereicht dem Spannungsaufbau in diesem Fall aber voll und ganz zum Vorteil.
Dass es sich bei diesem Film um ein wirklich großes Meisterwerk handelt, will ich natürlich nicht sagen, aber gemessen an den Voraussetzungen ist er überdurchschnittlich gut gelungen.




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