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FakeShemp's Blog

Buchstaben, Wörter und Sätze. Sogar Satzzeichen!

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The Locals, Neuseeland 2003


Beginnt recht dröge und wird dann hinten raus ganz brauchbar. Am besten gefiel mir, dass die phantastischen Zutaten nicht groß kommentiert werden, was dazu beiträgt, dass man sie leichter hinnimmt bzw. akzeptiert. Das scheint mir überhaupt die beste Herangehensweise zu sein, diese Sachen nicht noch groß in Worte zu fassen, wenn sie einem schon vor der Nase herumtanzen. Dann bleiben sie irgendwie auch glaubhaft. Die Story fand ich insgesamt reizvoll und spannend umgesetzt. Sicherlich hätte es noch einen Hauch ungekämmter zugehen können, düsterer und nicht ganz so zielgruppenorientiert, aber von den meisten Vertretern der Postadoleszenz-Schocker schafft er es schon ein wenig, sich abzuheben. Die schönen Stopmotion-Einlagen verdienen einen extra Fleißpunkt. Und dann gibt es von mir noch drei „ED“-Punkte auf der nach oben offenen „Evil Dead“-Skala, wegen eines gewissen Flairs und eines Hauptdarstellers, der ab und zu, besonders gegen Ende, irgendwie entfernt an Ash erinnert.

Horror Evil Dead Stop Motion


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Ghost Ship, USA 2002


Geisterschiffe mag ich und so konnte ich auch diesem neumodischeren Kutter etwas abgewinnen. Hätte die Handlung in einem Haus stattgefunden, womöglich wäre das Vergnügen etwas geringer ausgefallen. Spukhäuser liebe ich zwar auch, aber da gibt es halt bedeutend mehr Filme. Bei Geisterschiffen bin ich ja schon froh, wenn überhaupt mal eines in meinem Wohnzimmer auf Grund läuft. So, und gestern war das eben "Ghost Ship".
Was diese Filme so ungruselig macht ist ihre Technikverliebtheit. Toll aufgebretzelt, aber irgendwie auch ein wenig wie Disneyland. Das ganze in einem 70er-Ambiente, kunstvoller ausgeleuchtet und mit verwaschenem Look, vagen Andeutungen, statt bis ins Detail ausgereizter SFX und man hätte einen brauchbaren Horrorfilm gehabt. So sind's halt nur wieder 90 Minuten Hightech-Geisterbahn. Ex und Hopp...

Dafür war ich heute abermals in "Shaun". Der wird mit jedem Mal besser! :love:

Ghost Ship USA 2002


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Alone in the Dark, Kanada, Deutschland, USA 2005


Auf diesen Film habe ich mich gefreut, wie schon lange nicht mehr auf einen, dank des überall tüchtig ausufernden Boll-Bashings. Allerdings mag ich eigentlich nicht in diesen Chor mit einstimmen, denn ich muss gestehen, dass mir Bolls Arbeitsweise sogar irgendwo ein bisschen imponiert, hinter all dem Mitleid. Er macht unbeirrt sein Ding. Nicht sonderlich einfallsreich, aber tun wir mal nicht so, als ob das im Metier des Horror/Actionfilms eine Seltenheit wäre. Es gibt so viele schlechte Filmemacher und ich wage zu behaupten, gar manch schlechteren, als Herrn Boll. Aber irgendwie scheint er die nötigen Eigenheiten zu vereinen, um beim Pöbel das von Zeit zu Zeit aufkeimende Bedürfnis nach dem großen Buhmann zu stillen. Verona Feldbusch ist halt auch nicht mehr so frisch. Wir leben nun im Zeitalter des “Bollermanns“, alles wird gut...
Wenn man bedenkt, wie wenig Filme dieser Reschiesöhr bisher gemacht hat, dann sollte man ihm noch einige Chancen zur Weiterentwicklung zugestehen. Gurken, die andere Namhaftere in ihrer Lehrzeit verbrachen und die kaum jemand je gesehen hat, gibt es bestimmt unermesslich viele. Boll führt seine Gurken halt sozusagen gleich einem breiteren Publikum zu, wo dann viele schon mit gewetzten Messern lauern und sich plötzlich zur Geschmackspolizei berufen fühlen, als sei nicht schon von jeher mindestens eine der unverzichtbaren Blutsverwandten von Gevatter Horror Tante Trulla aus Blödkofskaya...
Ich will jetzt aber den Selfmade-Regisseur auch nicht zu sehr in Schutz nehmen, denn "A.I.T.D." ist schon deswegen eine Frechheit, weil er nix mit dem Spiel zu tun hat, aber auch überhaupt rein gar nichts, bis auf den Titel und den Namen der Hauptfigur, was viel über Boll und sein Verständnis von der Materie aussagt, die er da vergewaltigt. Handlung hat „Alone“ generell keine, nur wohlbekannte Versatzstücke, die den ganzen Verhau wie einen Trailer aussehen lassen. Ja, Uwe kommt es nicht sonderlich darauf an etwas zu erzählen, er will, dass es gut aussieht, was das in seinem Ermessen auch immer sein mag. Irgendwie hat das ganze eher etwas von einem Handlungsstrang zu „Resident Evil“, der aus Gründen der Belanglosigkeit fallen gelassen wurde. Dass Boll eine Handlung oder ein Thema nicht die Bohne interessieren merkt man schon daran, wie er beides, Titel und Geschehen, auf Biegen und Brechen zusammenbringt. Ich meine der Titel „Alone in the Dark“ weckt doch irgendwie die Assoziation vom “Alleinsein im Dunkeln“, oder? Das war schließlich essenzieller Bestandteil des Spiels. Also erwartet man dann auch von einer Verfilmung desselben, dass Essenzielles wenigstens noch marginal vorhanden ist. Boll macht das aber ganz anders. Er orientiert sich an dem, was er sich leisten kann und da ist halt kein verwunschenes Herrenhaus oder so drin, oder es interessiert ihn einfach nicht, weil er das Spiel eh nie gesehen hat. Aber damit der Filmtitel ein wenig Sinn ergibt, wird halt dann ab und an aus dem Off über Dunkelheit philosophiert, und wenn helllichter Tag ist. Nicht dass es schlecht sein muss, Dunkelheit gerade bei Tageslicht herauf zu beschwören, man denke da an den schönen "Tenebrae". Aber so ist das hier leider nicht gemeint. Boll erinnert da mehr an einen Bruno Mattei, der auf dem Boden des Schneideraums umherkriecht und sich einen Film aus Schnipseln zusammenpappt. Man bekommt von ihm das, was er schön findet und Handlung, geschweige denn Respekt vor einer Vorlage, findet er halt nicht so schön…

Leider reicht es auch nicht zum Schenkelklopper. Aber jede Erfahrung bringt uns dem Tode näher, das ist in diesem Fall sogar mal tröstlich.

Boll Uwe Alone in the Dark Slater


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Camorra – Ein Bulle räumt auf, Italien 1976


Ich hab jetzt Appetit auf schöne Spaghetti und ein Stück fette Salami im Panino, dazu einen Plastikbecher Rotwein bitte!
Gangsterhatz mit dem gewissen Miracoli-Flair. Da hat Herr Lenzi aber einen mächtig rasanten Vertreter des Genres hingelegt. Die Musik fetzt, die Verfolgungsjagden stellen einem die Nackenhaare auf, der zwischenmenschliche Umgang kennt keinerlei Manieren und die Gesichtsarchitekturen der bösen Buben sind einfach unschlagbar hässlich. Ja, da war schwer was los in den Siebzigern. Kino, wie es nie wieder sein wird. Groschenromanschund mit Stil und mit dem todsicheren Gespür für das Wesentliche, nämlich Sensationen, Sensationen, Sensationen…!
Ach, was leben wir doch in einer armseligen Zeit…

Lenzi Maurizio Merli Saxon Violent Naples Poliziotteschi


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Lemony Snicket's Rätselhafte Ereignisse


Schaut aus wie ein Burton, ist aber keiner. Besser hätte es zumindest nur der gute Tim hinbekommen, allerdings liege die besseren Tage seines Schaffens wohl schon hinter ihm, so dass der sich eh nur wiederholt hätte. Aber dieser kleine Burton-Abklatsch ist ein recht sympathischer Bastard möchte ich mal behaupten wollen, der mich, dank Lebend-Cartoon Carrey, bestens unterhielt. Die Story gibt ja auch was her, so dass hinter dem schön geklauten Anstrich kein Hohlraum für Ernüchterung sorgt, wie das bei Blendern oft der Fall ist. Schön fand ich außerdem die ruhige Erzählweise, sowie die unaufdringliche Art der Darstellerkünste, die zwar Metier-bedingt natürlich immer etwas überspannt sein muss, aber selbst Carreys übliches Repertoire an Faxen steht im Dienste seiner Rolle und die braucht sich nicht beim Erzeuger zu beschweren. Eine äußerst angenehme Überraschung, denn erwartet hatte ich eigentlich Schlimmes.

Da es irgendwie ein äußerlich "epigonales" Werk ist braucht es ferner nicht zu verwundern, dass John Cleese mitspielt, in der Rolle von Billy Connolly. Und ich bin dem Kaiser von China sein Ersatzteillager.

Jim Carrey Märchen Fantasy


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Invasion USA


Mal wieder etwas aus dem Giftschrank. Herrlisch! Hier die Guten, da die Bösen und der Holzmichl mittendrin, der andauernd "Zeit zum Sterben!" murmelt. Braucht man wirklich mehr...? Und dann wird gestorben, die Commies sind gegen ihn einfach in der Unterzahl, das ist so unfair. Das prangere ich an...!

Cuck Norris Kalter Krieg Action Rote Flut Propaganda die Russen kommen


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MANHUNTER, USA 1986


Mann, ich guck zu viele Filme und irgendwie schaffe ich es kaum noch meinen Popo vor das Tagebuch zu klemmen. Aber dann kommen halt so Machwerke daher, die mich dazu nötigen die alten Phrasen und immer gleichen Idiome wieder neu zu quälen, um dem Tagebuch ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. Diesen Film hatte ich schon einmal vor der Nase gehabt, ihn aber seinerzeit im Kino komplett verpennt und dann unter "nicht weiter bemerkenswert" abgeheftet, weil damals – Schweigen der Lämmer war gerade erst gelaufen – für mich Michael Mann noch so etwas wie ein schnöder TV-Serien-Fuzzi war, dessen "Miami Vice" mich komischerweise bis heute nicht sonderlich interessiert. Der Hype des zeitgenössischen großen Hollywood-Schmachtschinkens um Foster und Hopkins gehrte zudem noch schwer in meinem Verdauungstrakt und ließ mich schätze ich plakativere Kost erwarten, so mit viel Action und kranken Meucheleien und Tamtam und Gedöns. So ratzte ich dann auch schnell wech, als mich Manns meditativer Stil überMannte. Jetzt aber, nach 15 Jahren etwa, sah ich einen unglaublich spannenden und poetischen Film, der mit Bild und Musik Schönes anzustellen weiß. Irgendwie unaufdringlich und doch intensiv, eine Auster quasi im Vergleich zum "Lämmerschweigen", der dagegen eher wie ein ordentliches BicMac-Menue anmutet, was ja auch was Feines sein kann, aber halt nicht die gleiche kulinarische Finesse erreicht. "MANHUNTER" von Michael Mann weiß zu beeindrucken und ich werde "In A Gada Da Vida" wohl nie mehr hören können, ohne an den Mann mit der Strumpfhose über dem Kopf zu denken…

Blutmond Hannibal Lector Thriller Michael Mann


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Das Geisterschiff der Reitenden Leichen, Spanien 1975


Also geritten wird diesmal nicht. Ursprünglich hieß das Teil bei uns ja sogar "Geisterschiff der schwimmenden Leichen" wenn ich mich nicht irre, was zwar mehr Sinn gemacht hätte, aber natürlich noch eine Ecke ulkiger gekommen wäre. Und ulkig is' nicht! Über die Story brauchen wir uns jetzt nicht groß zu unterhalten, das führt zu nichts. Warum sind die Templer nun auf einem Schiff? Warum schmeißen sie manche der Opfer zurück ins Meer, während andere gegessen werden? Und warum gab's diesmal keine Titten? Aber Schwamm drüber. Der Film ist hübsch. Als belebte Kulisse durchaus reizvoll. Dramaturgisch ausgearbeitet wie ein Sturm im Wasserglas zwar, aber er weiß das abendliche Wohnzimmer 85 Minuten festlich zu schmücken. Es sind einfach die Bilder, zusammen mit der unverwechselbaren Musikuntermalung, die etwas Charmantes und Zeitloses entstehen lassen. Etwas, das genug Kraft entwickelt, einfach ohne große Handlung zu existieren. Es gibt ein paar sehr schöne Momente und auch eine ziemlich dramatische Sequenz, die aus dem insgesamt einlullenden, wenn auch angenehm einlullenden Geschehen, nur umso heftiger heraus sticht. Ich meine den Tod der einen Dame, die dann letztendlich, nach recht langem Kampf, doch wieder unter Deck gezerrt wird. Dieses okkulte Satansteil, das gegen Ende aufglüht oder die Sache mit dem brennenden Kreuz, mit welchem der Professor die Leichenschar zurückdrängt, sind zudem schön anzusehende Accessoires. Ärgerlich ist wirklich nur, dass Ossorio scheinbar jeglicher Sinn für spannende Action abging. Auch hier vermisste ich wieder, wie schon beim ersten Sequel, zahlreiche schöne Schleichpassagen, die sich einem nahezu aufdrängen. Weiter können einem die Kirschen von Nachbars Baum doch eigentlich nicht mehr in den Garten hängen. Mann, was hätte da wieder an Nervenkitzel drin gesteckt, erst recht vor so schauerlichschöner Kulisse…! Blinde Leichen, mit denen man sich arrangieren muss, vor denen man sich verkriecht und die, während man mucksmäuschenstill verharrt, wenige Zentimeter entfernt an einem vorüberschlurfen. Senioritas, die dabei ihr Schreien kaum noch zurückhalten können…, und dann noch eine kitzelnde Mücke auf der Nase…. Es bleiben leider immer nur gute Ansätze, aus denen man sehr viel mehr hätte machen können, ohne das nicht vorhandene Budget zu sprengen, sage ich mal einfach so. Trotzdem hat Ossorio mit seinen "Leichen-Filmen" ein paar sehr außergewöhnliche Vertreter des Groschen-Horrors geschaffen, die als vorzüglicher Rohstoff noch immer darauf warten, endlich richtig geschmiedet zu werden. Mittlerweile bin ich relativ sicher, dass Teil 2 und dieser Film hier Carpenter als Anregung zu seinem "Fog" dienten.
Später verleibe ich mir noch das "Blutgericht" ein. Mal sehen, wie die Quatrologie zu ihrem Ende gebracht wird…

Das Geisterschiff der Reitenden Leichen Spanien 1975 Amando de Ossorio The Fog


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Let Sleeping Corpses Lie, Spanien/Italien 1974


Nicht übel, was einem hier vorgesetzt wird. Zwar scheint es eine Eigenart früherer spanischer Filmemacher zu sein, mit der Handlung stets etwas in Konflikt zu geraten (gern mal auch etwas mehr ), aber ich bin es ja mittlerweile gewöhnt, da über manche Ungereimtheit hinwegzusehen, wenn der Spuk dafür nett in Szene gesetzt wurde. An sich ist der Film überraschend nüchtern in seiner Art, Senior Grau war um einen realistischen Grundton bemüht, wie er im vorangestellten Interview selbst meinte. Das ist ihm auch weitestgehend gelungen. Die Splattereinlagen fallen zuweilen recht deftig aus. Die Zombies erinnern dabei sehr an Fulci, wen wundert's, stammen sie doch aus dem "Wurschtkessel" Giannetto De Rossis. Der scheint eh maßgeblich dafür gewesen zu sein, wie man die Toten wirkungsvoll schlurfen lässt, auch in späteren Filmen. Oder aber, Fulci hat sich da wiederum sehr von diesem Film inspirieren lassen. Die stärksten Momente hat der Streifen in den Augenblicken, in denen es zur Sache geht. Ansonsten fehlt es ihm ein wenig an durchgehender Dichte und Gruselstimmung, aber dafür gibt es auch mal so hübsch beschauliche Szenen, wie die recht stimmungsvolle am Anfang, mit dem Fotografen und dem Wasserfall. Ich würde mal sagen, Oberliga der "Night of the Living Dead"-Klone. Und ich meine erster in Farbe...(?)

Zombies Horror Splatter Science Fiction Giannetto De Rossi


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Allein gegen die Mafia – Staffel 1, Italien/Frankreich/England 1984


Da musste ich erst ganz alt werden, um ein Stück verpasste TV-Kultur nachzuholen. Damals dachte ich immer, es handle sich um eine Art "Dallas" mit Ganoven, weswegen ich irgendwie nie eine Folge geschaut habe. Das war ein Fehler. Die erste Staffel zumindest ist - das kann ich für mich sagen - das beste, was mir zum Thema je gereicht wurde. Etwas Spannenderes, Bedrückenderes und Dramatischeres hat die TV-Welt kaum zu bieten. Jedenfalls hatte sie es damals bestimmt nicht. Alles benissimo - Darsteller, Inszenierung, Story.

Allein gegen die Mafia Staffel 1





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