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FakeShemp's Blog

Buchstaben, Wörter und Sätze. Sogar Satzzeichen!

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Bad Santa, USA/Deutschland 2003


Sehr gelungener komischer Film, der seine hehre Message durchbringt, nahezu ohne mit aufgesetztem Gefühlskitsch zu quälen. Ich habe lange schon nicht mehr so befreiend geschmunzelt und gelacht. Die richtige Kur, um sich Weihnachten und den ekligen Gutmenschentums-Schmodder aus dem Magen-Darmtrakt zu blasen, der gegen Ende des Jahres bekanntermaßen rasant anschwillt. Ich war nur etwas zu früh drin, wenn ich's recht bedenke. Aber in drei Wochen kann ich ja noch mal reingehen, falls es dann noch möglich ist. Ein Film, wie ihn die Coen-Brut in ihren besseren Tagen nicht schöner hätte hinbekommen können. Fabelhaft!

Billy Bob Thornton Santa Weihnachten Satire


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Der Außenseiter, Frankreich 1983


Politisch korrekter und diesmal sehr leiser Belmondo, der sensibel inszeniert einen realistischen Blick in die französische Polizeiarbeit erlaubt.

Sorry, hab mich vertan. :wall: Ich meinte eigentlich, dass der "Außenseiter" ein ziemlich unterhaltsamer Prügelfilm ist, mit allerlei Inkorrektheiten gegenüber Ausländern, Homosexuellen und bösen Buben. Ja, das ist schön. Nicht weil es etwa vorbildlich wäre, sondern diese bornierten Anmaßungen machen in ihrer dargebotenen Selbstverständlichkeit einfach Spaß, solange das Terrain so seicht ist. Wohl nicht zuletzt auch dank einer kreativen Synchro hat man viel Spaß an dem ansonsten knackig inszenierten Spektakel mit leichtem Hang zum Asozialen. Und wie immer gilt: lieber ein paar Kontroversen, als einvernehmliches Eierschaukeln.

Knuffigster Moment: Belmondo hält vor einem Puff/Hotel (oder so) und wird von einem Typen darauf hingewiesen, dass er da nicht halten dürfe. Daraufhin Belmondo in der deutschen Fassung gewohnt selbstkritisch: "Wollen wir wetten? Ich darf alles, ich bin der Größte!"
:lol:
Ich vermute mal, dass sich hier das Synchronstudio mehr, als nur einen kleinen Gag erlaubt hat. Das ist beinahe schon ein ironischer Kommentar auf den gesamten Film…. Im Kontext des bis dahin Gesehenen musste ich da kurz total zusammenbrechen.

Belmondo konnte mit 50 noch ganz schön wetzen, mein lieber Scholli! :eek:

Jean-Paul Belmondo


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Der Greifer, Frankreich 1976


Cooler Film, voller kleiner Schlampereien, die ihn nicht ganz zu einer runden Sache werden lassen, aber dennoch nicht weiter stören. Die Zutaten sind einfach zu gut: Belmondo, der gestörte Killer und die Musik. Dem ganzen geht nur irgendwie Plausibilität ab. Warum machen hier manche Charaktere das, was sie tun? Recht viele Gedanken für eine schlüssige Handlung hat man nicht verschwendet. Die diversen, beinahe zusammenhanglosen Situationen, lassen "den Greifer" trotzdem zu einem angenehmen Erlebnis werden. Irgendjemand wollte da einen guten Film drehen und irgendwer hat's versaut. Der Regisseur scheint zudem kein Spezialist für Action gewesen zu sein, denn die ist seltsam tapsig und unbeholfen. Trotzdem fand ich den "Greifer" alles in allem toll.

Der Greifer Frankreich 1976 Jean-Paul Belmondo


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Angst über der Stadt, Frankreich/Italien 1975


Was für ein spannender Film! Diesmal kann ich kaum etwas beanstanden. Klasse inszeniert, mit gut gemachter Action und einem coolen Score von Morricone. Dagegen kommen die beiden "Profi"-Filme nur noch wie Klamotten daher. Da verzeiht man dann auch gerne einen Mörder-Goof, der echt fies ist. So fies, dass ich anfangs versucht war, ihn schlüssig in die Handlung einzubauen. Warum tut der Killer so, als habe er ein Glasauge, grübel…??? :haeh: Aber natürlich hatte die Requisite nur keine gescheite Sonnenbrille. Scheiß drauf, das ist ein toller Film, aus den unbezahlbaren 70ern. Sie sind dahin... :cry:

Angst über der Stadt Jean-Paul Belmondo


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Fright Night, USA 1985


„Nostalgiehorrorfilmkiffen ist gut für den Geist…!" - (frei nach M. Mittermeier)

Einer meiner Lieblingsfilme aus Jugendzeiten. Schon damals hielt ich ihn für besser, als andere vergleichbare hippe Teenie-Grusler und man muss dem Film bescheinigen, dass er wirklich nie langweilig wird, durch die Bank gute Darsteller vorzuweisen hat und im Grunde klassisch aufgezogen wurde. Die Story ist recht spannend, sowie originell angelegt, was für einige stimmige, wie gelungen komische Augenblicke sorgt. Den Vampir gibt Chris Sarandon, der seinen Job dank passendem Aussehen und gutem Spiel sehr ansehnlich macht. Roddy McDowall als Vampir-Killer Peter Vincent, der zu späten Ehren kommt, haucht dem Film dann noch zusätzlich etwas vom alten würdevollen Schlag klassischen Horrorkinos ein. So schwankt der Streifen irgendwo zwischen Teenie-Horror und klassischem Vampirfilm. Was ihn natürlich aus heutiger Sicht noch zusätzlich in eine etwas unverdiente Schublade zwängen mag, sind einige durchaus stimmungsvolle "Tanzeinlagen" mit der handelsüblichen 80er-Mucke und den dazu passenden Gruselfrisuren. Aber das kann man dem Film natürlich nicht vorwerfen. Hier hat er zudem seine stärksten Momente.
Erwähnung verdienen außerdem die Effekte, bei denen man sich so richtig auslebte. Es gibt einen Haufen hübscher Latexmantschereien zu bewundern, die Vampirbrut darf sich echt fies einen aus den Ärmeln rotzen, in den schönsten schleimigen Farben, mit viel Rauch und Gedöns, wenn deren wohlverdienter Abgang naht. Hier schenkt sich „FN" nichts. Meinen herzlichsten Dank!

Ach ja, "Marcy D'Arcy" alias Amanda Bearse in ihrer erotischsten Hühnchenrolle ist auch mit von der Partie...

Fright Night USA 1985 Horror Vampire Amanda Bearse


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Asphalt Kannibalen, Italien/Spanien 1980


Anders, als ich ihn mir immer ausgemalt habe. Erwartet hatte ich etwas Wüstes, Trashiges, mit viel Tamtam und Gedöns. Lag vielleicht am Titel.
Der Film ist für sein Sujet und die damit einhergehende Erwartungshaltung beinahe zu ordentlich für mich ausgefallen. Zwischen Schund und Meisterwerk ist da nicht viel zu holen. Die gekonnte Inszenierung gefiel mir recht gut. Die Darsteller verkommen weitestgehend nicht zu Hampelmännern – bis auf schwarze Mimen, die sich im italienschen Explotation-Amerika von damals noch eher animalisch gebärden mussten, um nicht zu sagen "artgerecht" schimpansig…. Heute sind sie im Actionkino ja “nur noch“ Sexproleten mit Stil und Klasse, da hat sich also etwas getan! ;)
Dass ich ein wenig enttäuscht war lag dann doch an der fehlenden Rasanz zum Ende hin, welches sich trotz des Showdowns irgendwie zog. Dennoch lag das Schicksal des Streifens in den Händen eines ordentlichen Regisseurs. Und nur einige Schlampereien verrieten seine Herkunft. Also wenn sich beispielsweise automatische Gefängnistüren öffnen, noch bevor der Wärter überhaupt den Schlüssel gedreht hat, oder Polizeiautos durch die Nacht preschen und eines davon ohne eingeschaltete Scheinwerfer. Das kann man nochmal drehen, muss man aber nicht. Man muss nix, außer sterben.
„AK“ versucht natürlich ein wenig einen auf „Dawn“ zu machen. Einige Motive sollen einen manchmal durch die Hintertür an Romeros Film erinnern, bzw. die Assoziation die Stimmung prägen. Also “Rocker im Kaufhaus“-Szenen oder Aufnahmen in einem Fernsehstudio und dann natürlich die entfernt verwandte Thematik. Damit will ich eigentlich nur sagen, dass der Film weniger mit dem Kannibalen-Genre zu schaffen hat, sondern eher mit Romeros großem Dauerbrenner schwanger ging. Gewünscht hätte ich mir da noch ein wenig mehr Eskalation mit durch die Straßen rennenden Kannibalen und ein bisschen Feuer da und Chaos dort…, aber war halt nicht drin im Budget.

Fazit: hat mir ganz gut gefallen. Vielleicht wächst die Begeisterung nach weiteren Sitzungen ja noch.

John Saxon Kannibalen Zombies Giovanni Lombardo Radice


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House of the Dead, Kanada/USA/Deutschland 2003


Das ist nicht gut, was ewig stinkt! Na ja…, zusammengerechnet kommt der Film auf rasante und schön anzuschauende 3 Minuten. Den Rest kann man getrost zum Hinternabwischen hernehmen (Ich rate ab wegen Plastiksplittern im After). Nervende Darsteller, nervendes Geblubber, eine Inszenierung, die von Horror nix versteht oder nix verstehen will und ein Prochnow, dessen coole Performance um so mehr schmerzt, angesichts der Verschwendung seiner Majestät…, sorgen dann doch mehr für Haareraufen. Als Zombiefilm kann der Streifen fast nichts. Als Partyfilm zielgruppenbedingt vielleicht noch ein bisschen was – die Kiddies sind ja eh schon zufrieden, wenn mal einer kräftig auf die Tomate haut -, und als Videospiel-Verfilmung…, na ja. Also wenn der Boll den Titel nicht vorne drangehängt hätte, wäre ich selbst nicht drauf gekommen. Das hat er offensichtlich selbst erkannt, weswegen er dauernd diese fröhlichen Spielausschnitte einstreute, damit die von SEGA ihm nicht den Popo aufreißen. Das ist aber jetzt nur Spekulatur!

Zombies Computerspiel Arcade Sega Boll Prochnow


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Hellraiser V - Inferno, USA 2000


Hossa! Das hatte ich nun nicht erwartet. Eigentlich wollte ich keinen Hellraiser-Film mehr sehen, nach den Teilen III und IV. Dann hab ich mir vor einiger Zeit trotzdem den sechsten Teil - „Hellseeker“ zu Gemüte geführt (nanu, kein Tagebucheintrag?) und der stimmte mich schon wieder etwas milder, so dass mir Teil V nun doch in die Hand und schließlich in die Tasche hüpfte. Bereut habe ich es wieder nicht. Ein ziemlich düsterer Noir-Thriller ist das geworden, der die Höllenthematik geschickt mit einwebt. Das bringt ihn zwar nicht in die Nähe der tollen ersten beiden Filme aus der Reihe, aber die neu beschrittenen Pfade sind interessant. Wenn die Serie so weitergeht, darf man wieder hoffen. Und dann schmeißt sich der gute Clive mal wieder in die Ledersachen und zeigt uns bitte, was ein Haken ist!

Clive Barker Hölle Film Noir Thriller Horror


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The Ladykillers, USA 2004


Tom Hanks ist zu meiner Überraschung so gut, dass der Film selbst hinter ihm verblasst. Wie auch immer, mindestens ist der Film gut wegen Hanks, auch wenn er sonst nichts besonderes wäre, gemessen am Original. Aber ich kann es eben nicht sagen. Durch die einfach gestrickte Handlung bleibt „Ladykillers“ irgendwie pur, so dass die Darsteller glänzen können. So gesehen ist der Film als solcher dann womöglich doch besonders, in seiner gemütlichen Art. Der Schluss mag zwar etwas aufgesetzt sein, aber man wollte wohl das unschlagbare Ende des alten Films nicht einfach nur eins zu eins kopieren und doch irgendwie beibehalten.

Remake Joel Eathan Coen Thriller Schwarze Komödie


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Demonium, Italien 2001


Hey, ditte is’ ja beinahe schon ein Film. Kannte vom Schnaas zuvor aber auch nur Amateur-Schrott wie “Gewalttätige Scheiße“ 1 und „Zombie 90“. Leider (oder zum Glück?) handelt es sich hier lediglich um die geschnittene Fassung, wie ich in Erfahrung bringen konnte. Macht aber nix, dann kann man sich mehr auf Schauspiel- und Inszenierungskunst konzentrieren (*schluck*). Obwohl, irgendwie hatte der Film etwas. Vermutlich weil das Diktat der Erwartungshaltung die Latte in der Kanalisation versenkte. Hauptdarsteller und –stellerin passten ganz gut und die Handlung war im Groben, nicht im Detail…, relativ reizvoll. Allerdings will der Film zuviel, vor allem will er wohl auf Teufel komm raus schick sein, was wie üblich bei hartnäckigen Semi-Amateuren zu einer Überstrapazierung von Schnickschnack führt. Diese ständigen kurzen und zum Teil völlig sinnlosen Zwischenschnitte zum Beispiel, um den Zuschauer zu erschrecken, sind nach dem hundertsten Mal ebenso toll und erfrischend, wie die Videospieleinlagen in „House of the Dead“ vom Boll. Dasselbe am Anfang, wo in der vorgezogenen “80 Jahre später“-Sequenz ein grimmig anzusehender Killer einer Blinden in ihrem Haus nachstellt. Das ist so verkrampft "shocking" inszeniert, dass man ob des Gehampels recht bald lachen muss. Aber wenigstens war es gut gemeint…. Auch hier gilt: weniger ist mehr.

Trotzdem, irgendwie dünstet Schnaas so etwas von einem D’Amato aus, denn trotz aller unfreiwilligen Lacher ist da in seinem Werk etwas ungeniert Grimmiges spürbar, welches richtig kultiviert vielleicht doch noch mal für kontroversen Oldschool-Horror sorgen wird, in ferner Zukunft…
Allerdings, wenn man bedenkt, wie sehr Herr Schnaas sich dem “Herumgesplattere“ verschrieben hat, dann bin ich da doch wieder skeptisch. Sollte er das nicht überwinden, wird er nie einen richtigen Film drehen und weiterhin nur den Plastiktüten-Menschen auf Filmbörsen Material zum Horten liefern. Gut, dann kacken die mir wenigstens nicht in den Garten.

(habe keinen Garten)

Demonium Italien 2001 Andreas Schnaas Splatter





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