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FakeShemp's Blog

Buchstaben, Wörter und Sätze. Sogar Satzzeichen!

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Carlito’s Way, USA 1993


Pacino-lastiger Gangsterfilm mit einem Hauch Romantik und den üblichen Zutaten, die diese Filme so reizvoll machen.
Carlito kehrt nach einer Gefängnisstrafe in seine alte Welt zurück und eigentlich hat er nichts mehr mit diesem früheren Leben am Hut. Er ist älter und ruhiger geworden, weicher…. Das ist in diesem Geschäft nicht so gut, will man alt werden. Doch er möchte auch aufhören und es trennen ihn nur noch ein paar Dollar von einem neuen ruhigeren Leben. Leider ist das gar nicht so einfach, wenn man manchem noch etwas schuldet, da steckt man ruckzuck wieder knietief in der Scheiße.
Die Story ist spannend und toll inszeniert, verblasst aber vollends im Lichte des fabulösen Showdowns, der De Palma einmal mehr als wahren Hitchcock-Erben ausweist. Auch schön, wie Carlito letztlich quasi durch sich selbst, in der Figur des jungen aufstrebenden “Soundso“ (Name vergessen) zu Fall kommt. Ein bitter-ironischer, sowie unerwarteter Schluss nach der ganzen irren Verfolgungsjagd.

Pacino De Palma


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Hände Voller Blut, England 1971


Ein später Film aus der Hammer-Schmiede und ein besonders sympathischer irgendwie. Liegt wohl vor allem an dem schönen einprägsamen Score, der einen schon mit der relativ herben Anfangssequenz - das süße Töchterchen Jack the Rippers muss vom “Laufstall“ aus mit ansehen, wie dieser seine Mutter umbringt – für sich einnimmt und an der im späteren Leben noch immer recht goldigen herangewachsenen Ripper-Tochter, die dann vom Geiste ihres Vaters besessen, selbst brutal meuchelt…, immer dann, wenn sich ihr Blick in irgendetwas Glitzerndem verliert. Denn bei ihrer Traumatisierung war da wahrscheinlich ebenso etwas Glitzerndes, das ich in einem unaufmerksamen Moment anscheinend übersehen habe, da ich kurz mit Teemachen beschäftigt war. Die Hauptdarstellerin spielt sehr rührselig und glaubhaft, im krassen Gegensatz dazu stehen dann ihre kurzen, aber deftigen Schlitzereien.
Der Film ist gewohnt solide inszeniert, ohne große Höhepunkte, wenn man mal die relativ splattrigen Momente nicht als solche betrachtet. Ob man nun tatsächlich den ruhelosen Geist Jack the Rippers für die Morde verantwortlich macht, oder einen heftigen Dachschaden seitens der Tochter, bleibt jedem selbst überlassen. Beide Annahmen werden vom Film tunlichst nicht in Frage gestellt. Man hört zwar ab und zu die gruslige Stimme des Rippers zu ihr flüstern…, aber dann könnten wir uns genauso in ihrem traumatisierten Kopf befinden. Unspektakulär, doch mir gefällt der Film.

Hammer Studios Jack The Ripper Hammer Horror


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Breakdown, USA 1997


Zur Einstimmung für das anstehende TCM-Remake ganz gut geeignet. Hinterwäldler und Wüstennesthocker sind wie immer mit Vorsicht zu genießen...
"Breakdown" ist ziemlich spannend und das Böse bekommt einen Truck in die Visage. So stelle ich mir das Wort zum Sonntag vor.

Thriller Action Kurt Russel


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Die Dämonischen, USA 1956


Diese alten Paranoia-Filme sind immer wieder schön anzusehen und es ist auch faszinierend, wie gut man damals gerade mit einfachen Mitteln Schrecken, sowie Unbehagen erzeugen konnte. Der unheimliche Höhepunkt ist der letzte Kuss der beiden Hauptdarsteller, wenn Bennell (Kevin McCarthy) entsetzt feststellt, dass Becky (Dana Wynter) nun auch eine von “denen“ ist. Die Effekte sind für ihre Zeit schon relativ offenherzig, man zeigt ein wenig blubbernden Schleim und das Heranwachsen des Unbegreiflichen. Ein Klassiker mit einer sehr modernen Story, ähnlich wie Hawks „The Thing“. Carpenter scheint bei seinem „The Thing“-Remake kurzerhand diese beiden Klassiker zu einem Film verschmolzen zu haben.
Hinter den “Dämonischen“ verbirgt sich, wie sich das für einen gescheiten Paranoia-Schinken gehört, die damalige Angst vor einer kommunistischen "Seuche", vor einem schleichenden Gesinnungswandel in der Bevölkerung, die sich in der Realität bis zur Kommunistenhatz hochschaukelte. Wem kann man noch trauen…? Wer ist schon einer von “denen“…? Wollen wir in einer Welt leben, in der alle gleich sind, fragt sich Bennell („McCarthy“ passt ja wie die Faust aufs Auge!) an einer Stelle. Wenn man sich diese Filme heute anschaut, kann man nur erahnen, wie paranoid diese Zeit gewesen sein muss… :eek:

Invasion of the Body Snatchers Don Siegel Die Dämonischen USA 1956 Paranoia


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From Hell, USA/England/Tschechien 2001


Beeindruckender Horrortrip, bei dem ich mich von der ersten Minuten an heimisch fühlte. Von der ganzen Optik her ein wenig an Coppollas „Dracula“ erinnernd, jedoch stilsicherer und runder inszeniert, wird man in eine ähnliche Zwischenwelt entführt, wo Fiktion und Tatsachen zu einer halluzinogenen Phantasie verschmelzen. Grundlage sind die bis heute nicht aufgeklärten Verbrechen um Jack the Ripper und der Film bietet lediglich eine Variante an, wie es gewesen sein könnte, in Form eines "lunatischen" Bilderrausches. Dabei ist positiv anzumerken, dass es den Hughes Brüdern sehr gut gelungen ist, diabolischen Horror zu inszenieren. So gut, dass gar die unappetitlichen Momente faszinierend und abstoßend zugleich sind. Und die Art und Weise, wie unser Ripper dargestellt und in Szene gesetzt wurde, zeugt ebenfalls von gutem Gespür für diese Art von cineastischem Anti-Helden. Das ganze ist faszinierend und abartig schön. Aber „From Hell“ bleibt trotz allem in erster Linie ein Bonbon, eingewickelt in glitzerndes Silberpapier. Süß, prickelnd im Kern und hinterher hat man eine blutrote Zunge…

From Hell USA/England/Tschechien 2001 Johnny Depp Horror Comic Jack The Ripper


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CONAN Der Zerstörer, USA 1984


Ähm ja...

Also...

Okay..., die Musik ist gut!! Conan, nach seinem Harvard-Abschluss in Psychologie und Häuten rennt oder reitet durch die Kulissen, diesmal als solche meist zu erkennen (fauler Zauber?), und wirkt nun ein wenig wie John Rambos arischer Halbbruder, auch dank der selben Synchronstimme. War „Conan Der Barbar“ der, sagen wir „2001“ der Fantasy, kommt mir „Der Zerstörer“ eher wie „Spaceballs“ vor. Alles, aber auch alles Schöne und Runde des ersten Films ist verloren gegangen. Obgleich viel gezaubert wird, fehlt die Magie. Die beiden Teile trennen Welten. Trotzdem, für einen bierseligen Abend reicht der Trash gerade noch. Allerdings dachte ich ständig bei mir, welch Verschwendung von Musik und Grace Jones...

Conan Grace Jones Schwarzenegger


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CONAN Der Barbar, USA 1982


Schöne Bilder, exzellenter Score und mal wieder die Erkenntnis, dass ein guter Film nicht unbedingt viel Handlung braucht. Das Werk kommt daher wie Conan selbst, was das Konzept aufgehen lässt. Der simple Erzählstil trägt schlicht zu dessen Charakterisierung bei. Nämlich dadurch, dass er uns quasi die Geschichte durch die Augen Conans zeigt. So hätte wohl der Barbar selbst seine Lebensgeschichte verfilmt. Mit viel Leidenschaft, aber ohne große Worte und alles im Rahmen seines anfangs noch kindlichen Horizonts, denn nichts anderes ist er zunächst, ein großes Kind. Deswegen ist das schlicht ein Meisterwerk, weil hier die Form den Inhalt perfekt trägt. Daraus erwächst schon bald eine große sinnliche Kraft und ein Reiz, dem man sich (als Mann) nur schwer entziehen kann. Womöglich weil er uns im wahrsten Sinne des Wortes, bei geschickter Umgehung jedweder “intellektueller“ Instinkt-Hemmer, an den Eiern packt. :eek: Wir Männer wollen ja nur das im Grunde: Vögeln, Saufen, Klauen, Erobern, Töten, und mit den Händen fressen...! Die ollen Weiber haben uns doch erst zivilisiert, mit ihrem ständigen Genörgel. :mad: Danke Conan!

Ein Musterbeispiel für bestes niveauvolles Testikel-Kino.

Conan Fanstasy Schwarzenegger


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The Church, I 1989 (La Chiesa)


„The Church“ hat ein paar Momente, die absurd anmuten. In italienischen Genrefilmen ja absolut nichts Exotisches. Allem voran hatte ich wie üblich ein wenig Probleme mit dem Englischen, das bei solchen Produktionen, selbst mit zum Teil englischsprachigen Darstellern, oft hölzern und aufgesetzt klingt. Und dann gibt es Szenen, die des Guten vielleicht manchmal etwas zu viel sind. Immer wieder aufs Neue stört mich Lisas Hechtsprung durch das Fenster, direkt in die Arme der Polizei, die ca. 5 Sekunden nach ihrem Hilferuf via Telefon schon mit Blaulicht vor dem Haus wartet. Hatte hier der Teufel seine langen Fingerchen im Spiel? Es sind lediglich wenige solcher Stellen, die mich an diesem fantasievollen Kirchen-Grusler stören. Allerdings fallen die halt stärker ins Gewicht, weil der Rest so schön anzuschauen ist.
Der Ausgangspunkt für den Spuk ist ganz nach meinem Geschmack. Kreuzritter vernichten im Mittelalter ein heidnisches Dorf und auf seinem Massengrab wird zum Bann des "Bösen" eine Kirche errichtet. In dieser beginnt sich viele Jahre später in unserer Gegenwart die “verfluchte“ Erde wieder zu regen, seltsame Dinge geschehen..., und als das wiedererwachte dämonische Treiben zu bunt gerät, wird dank der Umsicht des damaligen Architekten ein Sicherheitsmechanismus ausgelöst. Genaugenommen wurde der Architekt von der Kirche dazu gezwungen einen solchen zu ersinnen, ehe auch er durch ihre Hand qualvoll sterben musste. Alle Ausgänge des Kirchengemäuers werden durch diesen Mechanismus verriegelt, damit die ruchlose Dämonenbrut nicht entkommen kann. Pech für die Menschen, die sich gerade zu dem Zeitpunkt in eben dieser Kirche befinden und sich von nun an den engen Raum mit dem Dämonengesocks teilen müssen.
Damit sind jedoch nicht etwaige rachelüsterne Geister der einst ermordeten Heiden gemeint. Als die wahren Teufel entpuppen sich schon zu Anfang die Kreuzritter und auch in der Gegenwart sind eher die Kirchenangestellten des Teufels, als die wiedergeborenen Nachkommen der Dahingemeuchelten, hier in Person der lebenslustigen Lotte (Asia Argento) zum Beispiel. Klar, man hat ja schließlich Augen im Kopf, aber zumindest bei mir wirkten trotz allem die alten Sichtweisen so stark, dass ich zunächst unwillkürlich versuchte, die Geschichte in mein altes Weltbild zu pressen. Und da sind die mit den drei Sechsen am Hintern immer die Bösen.
Schließlich finden die armen Toten Genugtuung durch das Übel, das von Seiten der Kirche erschaffen wurde und auf letzte wieder zurückfällt. Satan fühlt sich sogar berufen, höchstpersönlich in seinem Tempel vorbeizuschauen um seine frommen Vasallen zu besuchen, bzw. auch mal forsch zu besteigen. Die letzten Momente dieses sympathischen Films beschwören dann ganz folgerichtig nicht, wie so üblich bei vielen Horrorfilmen, eine neue lauernde Bedrohung herauf, sondern sind auf bizarre Weise friedlich, kommen daher wie eine Erlösung. Aber man könnte die letzten Bilder auch anders deuten, je nach Sichtweise und Gusto. Soavi lässt hier immer noch genügend Interpretationsspielraum.
Der Regisseur stellt einiges an, den Rollentausch von Gut und Böse behutsam zu verschleiern. Einerseits versieht er die Heiden gleich zu Anfang mit Symbolen, die man gemeinhin dem Bösen zuordnet. Und so gerät man als Zuschauer schnell auf den Holzweg. Das Böse ist in Wahrheit die Institution des Guten auf Erden. Der satanistische Schnickschnack hätte vielleicht nicht ganz so holzschnittartig ausfallen müssen, doch die vielen netten Einfälle und sehr schönen Bilder entschädigen für manche abgegriffene Zutat. Die Stimmung ist dicht und seltsam entspannt. Das klerikale Böse plätschert in diesem Film bedrohlich vor sich hin, zäh wie Öl, es gibt keinen hektischen Showdown. Irgendwie wird das Innere der Kirche so zu einem seltsamen Ort übersinnlicher Phänomene. Soavi schafft es schon hier, ähnlich wie später in seinem Meisterstück „Dellamorte Dellamore“, eine surreale Stimmung zu erzeugen, die manchmal jenseits von Gut und Böse scheint. Mitten in die makaberen Ereignisse die geschehen, mischt sich Kinderlachen, gelangweilt lümmeln einige der eingesperrten Bengel auf den Sitzbänken herum, etc.. Weder herrschen Panik, noch Aufbruchsstimmung das scheinbar Böse zu bekämpfen. Bezeichnenderweise sind es immer die geistigen Erben der Kreuzritter, von denen blutige Akte der Vernichtung ausgehen. Nur Father Gus schickt sich an, das Geheimnis zu lüften und den Spuk zu beenden.

Kleine Anekdote am Rande: In einer Radiosendung („Phantasm“ von Mike Neun) hörte ich vor vielen Jahren, dass die Außenaufnahmen zu „The Church“ bei uns in Nürnberg hätten gedreht werden sollen. Der Film hätte dann wohl hier gespielt. Leider hatte irgendein „Klerikus“ etwas dagegen und Argento und Soavi sahen sich die Lorenzkirche (vermutlich) leider umsonst an. Wer weiß..., vielleicht war ich damals, in meiner größten Argento-Ergebenheit, sogar um die Ecke und habe nichtsahnend eine Bratwurstsemmel inhaliert. Sollte diese Geschichte jemand bestätigen können, bitte melden!

Demons Soavi Argento


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Chihiros Reise Ins Zauberland, USA/J 2001


Von der Handlung bekam ich eigentlich kaum etwas mit. Meine Sinne wurden zu sehr gefordert und im Prinzip bin ich mir nur bewusst, dass ich eine art „Alice im Wunderland“ gesehen habe. Das meine ich nicht negativ. Der Film gefiel mir sehr gut. Ich brauche auch nicht unbedingt immer eine Handlung zu vestehen. Manchmal erzählen mir Bilder ihre ganz eigenen und besseren Geschichten. Jedenfalls wahrlich eine Reise ins Zauberland. Oder ins Cannabis-Kaff...? Egal. ;)

Anime Alice im Wunderland Märchen


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Event Horizon, USA 1997


Hatte bisher noch gar nicht die Ehre gehabt. Gibt viel zu sehen. Am Anfang eine hauchdünne Spur „Solaris“ und zum Ende hin dann eher eine Brise „Hellraiser“. Im Endeffekt ein nett garnierter 0815-Schocker, der seine unheimlichen Ingredentien so faszinierenden Themen wie „Schwarzen Löchern“, „Was ist jenseits von Zeit und Raum?“ entlehnt und daraus den Hintergrund zusammenbastelt, vor dem dann herumgespukt wird, ohne wirklich kreativ zu sein. Hübsch gemacht ist es trotzdem, die Effekte sind ganz ordentlich und auch die VIVA-tauglichen Schocks sind gewohnt sicher installiert. Gibt wohl mittlerweile genügend Kochbücher zum Thema. Aber es fehlt eben dieses gewichtige Quäntchen Tiefgang, das aus einem „Event Horizon“ einen „Hellraiser“ gemacht hätte. Doch als Dienstagabend-Unterhaltung keine schlechte Wahl. Vermutlich ist es Sam Neill zu verdanken, dass der Film einigermaßen seriös wirkt, wobei ein paar sehr alberne Momente natürlich nicht fehlen dürfen (wir bauen uns aus unserer Sauerstoffversorgung flugs einen Düsenantrieb). Aber egal. Ist ja schließlich kein „Hellraiser“ und damit Wurscht. Eigentlich fehlte nur noch Jason...

Event Horizon USA 1997 Sam Neil Science Fiction Horror Hellraiser Solaris





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