Kriegsfilm/Antikriegsfilm allererster Güte, der sämtliche Register zieht, dramaturgisch nichts auslässt und dabei elegant auf alles Störende und Aufgesetzte, sowie Kitschige weitestgehend verzichtet. Sich allein auf die Stärken seines Stoffes verlassend, vor allem darauf, dass alles Wichtige und Wertvolle schon im Mark selbst zu finden ist, wenn man sich im richtigen Moment zurücknimmt und die leiseren Töne zulässt, als denn mit orchestralem Gefühlskitsch zu quälen…, wird hier ganz großes Kino zelebriert. In all seiner menschlichen Art und Weise liefert „DB“ damit imho eine Musterlösung zum Thema Antikriegsfilm. Man geht mit den Soldaten durch alle Gefühlswelten. Man reitet mit ihnen euphorisch auf stürmischer See und fühlt sich wie die Herren(-menschen) der Welt, man verweigert dem besiegten Feind die Gnade der Rettung und stellt fest, dass der Triumph eigentlich eine Farce ist, wenn die Anonymität des feindlichen Soldaten nicht mehr besteht, oder man sieht dem Tod ins Angesicht, degradiert zu Kanonenfutter in einem schwimmenden Sarg. Der Film lässt nichts aus. Er heuchelt nicht, er erhebt keinen Zeigefinger. Er lässt die Situationen unverblümt für sich sprechen. Die Darsteller sind dabei alle sehr glaubwürdig. Vor allem aber wird hier nicht versucht, den Spieß heimlich herumzudrehen, um die Deutschen als Opfer hinzustellen, wie ihm manchmal pauschal unterstellt wird, was mir völlig schleierhaft ist. Die Seiten sind eigentlich austauschbar, damit spielt es an sich keinerlei Rolle, dass das hier Deutsche sind. Die Frage, wer damit angefangen hat, und wessen Handeln damit letztendlich nicht gerechtfertigt ist, ist hier somit nicht das Thema. Es handelt sich gewissermaßen um eine „Parabel“ auf den Krieg als solchen vor lediglich historischer Kulisse. Aber umso wirkungsvoller dann vielleicht doch, dass es hier eben Deutsche sind, da dadurch in meinen Augen erst recht unterstrichen wird, dass es nicht um Nationalitäten oder Schuldzuweisungen geht.
Ein absolut bedeutender Beitrag und ein echter Klassiker, der es schaffte, auch über deutsche Grenzen und Bedürfnisse hinaus Kino zu zelebrieren, gar keine Frage.
Wolfgang Petersen U-Boot Zweiter Weltkrieg
Ein absolut bedeutender Beitrag und ein echter Klassiker, der es schaffte, auch über deutsche Grenzen und Bedürfnisse hinaus Kino zu zelebrieren, gar keine Frage.
Wolfgang Petersen U-Boot Zweiter Weltkrieg