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FakeShemp's Blog

Buchstaben, Wörter und Sätze. Sogar Satzzeichen!

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Gangs Of New York, USA/BRD/IT/UK/NL 2002


[Der Film zieht einen in seinen Bann. Anfänglich war ich mir nicht so sicher, was das werden sollte..., bis die ganze Art schließlich die richtige Schublade bei mir öffnete, und sich der Film dorthin gesellte, wo „Schneewittchen“ und „Sleepy Hollow“ wohnen.
Eigentlich ist das Werk wie ein Weihnachtsmärchen, nur halt mit einer Dosis Gewalt, die mich über die 16er Freigabe ganz schön staunen ließ. Gewalt in Märchen ist ja nichts Sonderbares, für einen Weihnachtsfilm wäre es aber wohl dann doch eine Spur zuviel. Doch halt, das ist natürlich kein Weihnachtsmärchen. Ist mir während der Sichtung doch glatt mein Zeitgefühl abhanden gekommen...
DiCaprio ist ein hervorragender Schauspieler, der einfach eine gute, natürliche Ausstrahlung besitzt und dem sein Bübchen-Image lediglich als Klischee vorauseilt. Mal sehen, was Zeit und Falten noch aus ihm machen. Die faszinierendere Gestalt allerdings ist „Bill the Butcher“, die Daniel Day Lewis mit einer kaum greifbaren Wucht zum Leben erweckt. Obgleich er ein Schreckgespenst ist, wirkt er gleichzeitig seltsam sympathisch. Er ist der König des Dschungels und es leuchtet ein, weshalb ihm Amsterdam (DiCaprio) streckenweise sogar verfällt, so scheint es, obgleich seine Pläne ja eher gegenteiliger Natur sind. Die Anziehungskraft von Macht, und die Gewalt als ihr Zahlungsmittel, ihr Fundament. Ein Fundament, auf dem New York errichtet wurde.
Eigentlich ein recht beherzter Film, es ist tatsächlich seltsam, wie gut es Scorsese schafft, durch eine Wand von Gräueln und Eskalation hindurch, seine beinahe schon mystisch anmutende Verehrung und Bewunderung für diese Stadt zum Ausdruck zu bringen. Und das überträgt sich auf den Zuschauer. Tolles Geschichts-Märchen.

P.S. Besonders überrascht war ich von dem Kurzauftritt von Peter Berling. Ich traute meinen Augen kaum, doch IMDb brachte Gewissheit. :eek: Wo der überall seinen Ranzen reinhalten darf...

Gangs Of New York USA/BRD/IT/UK/NL 2002 Martin Scorsese Leonardo DiCaprio Daniel Day Lewis New York


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Dead Creatures, UK 01 (gesehen auf dem FFF'03)


"Wir Kinder vom Bahnhof Zombie"

Völlig abseits üblicher dramaturgischer Zutaten bekommen wir hier ein Zombiedrama präsentiert, das daherkommt wie ein Aids-, Drogen-, oder Säuferdrama. Eigentlich ist das kein Horrorfilm, sondern eher eine “Milieustudie“ von den alltäglichen Zombies unserer Stadt, so es sie denn gäbe…. Mit der Direktheit einer schonungslosen Reportage wird draufgehalten, wenn wie bei einem Junkie, der sich einen Schuss in die verquollenen Venen setzt, “Jagdbeute“ zerteilt und aufgefressen wird. Als Zombie durchläuft man übrigens mehrere Stadien, hätten Sie's gewusst…?
Der Verfall geht sehr langsam vonstatten. Lange Zeit kann man noch als relativ normaler Mensch unter gesunden Menschen leben, bis auf die Kleinigkeit, dass man kulinarisch ausschließlich Menschenfleisch verträgt. Geht’s dann langsam los mit den postmortalen Gebrechen, ist man zunehmend auf die Hilfe der “frischeren“ Infizierten angewiesen. Irgendwann setzt dann schließlich Schwachsinn ein, schöne Aussichten. Aber irgendwie auch ganz wie aus dem Leben…

Der Film hat jetzt keinen Begeisterungssturm bei mir ausgelöst, dafür ist er viel zu nüchtern und “realistisch“. Spannung gibt es eigentlich keine. Aufrüttelnd wäre er, wenn es diese Krankheit “Zombie“ tatsächlich gäbe. So bleibt höchstens die Suche nach den sozialkritischen Aspekten.

Zombie Zombies Drama Aids


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MATRIX Revolutions, USA 2003


Dieser Teil ließ mich von den dreien am meisten kalt, obgleich ich ihn für etwas sympathischer als Teil 2 finde, der mir aber wiederum “testikelmäßig“ mehr zusagte. “Revolutions“ ist in erster Linie nur noch Kriegsfilm, zumindest erinnere ich mich jetzt kaum noch an etwas anderes, als an Stahlgewitter. Und obgleich es wirklich unermüdlich kracht und qualmt, fehlte jegliche Dramatik und Finesse. Wie in einem Computerspiel werden Myriaden von Wächtern und andere Maschinen ohne nennenswerte Schwierigkeiten ausgelöscht, was natürlich die Spannung zum Erliegen bringt. Action an sich ist sowieso selten spannend, unrealistische noch weniger, wenn sie auch zuweilen Spaß macht, und davon hat der Film zuviel. Für echten Thrill andererseits bleibt nur noch äußerst wenig Raum. Nur am Anfang gibt es eine nette unheimliche Szene, als die Hauptattraktion - Agent Smith - in Gefolgschaft seiner unzähligen “Raubklone“ das Treppenhaus hochstürmt und im Flur das Licht ausgeht. Das ist der einzige spannende Moment im ganzen Film. Das Ende verspricht dabei zumindest mehr, als es letztendlich hält. Der Endkampf vor verregneter Kulisse hat etwas, wenn er auch hinter seinen Möglichkeiten weit zurückbleibt. Denn den Kampf “Jesus“ gegen “Satan“ hätte zumindest ich mir dramatischer gewünscht, bzw. apokalyptischer…. Kapiert habe ich den Schluss sowieso nicht. Warum macht Smith am Ende plötzlich schlapp?
Schade, dass der sehr gelungene erste Teil von “Matrix“ Einzelkind bleiben musste. Man hätte die Geschichte imho nicht einfach weitererzählen, sondern mit jedem Teil eine andere, neue “Realität“ ans Licht bringen müssen. Es stimmt schon so, wie es einige hier andeuten. Der Reiz des ersten “Matrix“ bestand im lustvollen Entdecken und Erkunden, eingebettet in eine grandiose kühle Optik. Man hätte sich bei den Fortsetzungen nicht auf das bereits Entdeckte verlassen sollen, sondern überraschen müssen, mit ganz neuen Ansätzen, die alles Bisherige über den Haufen werfen. Leider muss man Teil II und vor allem Teil III Einfallslosigkeit auf ganzer Linie bescheinigen. Weder optisch, erst recht nicht von der Story her, gab es diesmal Innovatives. Aber als Videothekenfastfood kann man ihn ruhig mal mitnehmen.
Aufgefallen ist mir die Schlamperei mit den “Stöpseleingängen“ an Neos Hinterkopf und Nacken. Von Schnitt zu Schnitt verschwindet da schon mal gerne einer. Das war ja bereits im ersten Teil der Fall, wenn ich mich recht erinnere. Was ist denn bei einem derart teuren Film bitteschön so schwer daran, auf so offensichtliche Sachen zu achten? Zumal es ja bereits schon im ersten Teil vorkam und mittlerweile bekannt sein dürfte. Und weshalb hat man eigentlich diesmal schon wieder ein neues Orakel eingeführt? Ist auch die letzte Darstellerin desselben etwa verstorben?
Tja, der Kult dürfte sich nun langsam selbst zu Grabe tragen. Ein Abklingen des MATRIX-Fiebers könnte aber zumindest einen großen Gewinn mit sich bringen. Nämlich das Verschwinden von superobercoolen Bullet-Time-Jokes, etc.. Über die kann ich schon seit "Matrix-I" nicht mehr lachen. Und ernstgemeinte Bullet-Time finde ich ebenfalls nur noch in den seltensten Fällen passend. Aber ich fürchte, wir werden solche Augenblicke leider noch sehr häufig sehen. Ist halt billig zu machen mittlerweile. Nur ein Meister fördert daraus vielleicht noch etwas Sehenswertes…. Im Übrigen war “Die Sendung mit der Maus“ die wahre Erfinderin der Bullet-Time!

Philosophie Virtuelle Realität Science Fiction Action


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Cabin Fever, USA 2002 (gesehen auf dem FFF’03)


Ja was war denn das für ein Machwerk? Es fängt an wie handelsüblicher Teenie-Horror, entwickelt sich langsam zu einer rustikalen Ekelbombe - es wird vor nichts Halt gemacht - und am Schluss darf unbekümmert gelacht werden. Also ernst gemeint ist dieser seltsame Film ganz sicher nicht. Aber er tut die längste Zeit so und wenn man denkt, nun beginnt der fein geschliffene Psycho-Horror, wird rumgemantscht und kurzer Prozess gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste und Beziehungen. Das eigene Überleben geht vor! Große dramaturgische Kapriolen gibt es da nicht, irgendwie macht das alles keinen rechten Sinn. Ist das Verarschung?
Hier hat jemand seinem Lieblingsfilm „Evil Dead“ scheinbar ein kleines Denkmal setzen wollen. Ähnlich derb geht es schließlich zu, wenn auch nicht so fies und es werden auch keine Menschen vom bösen Waldgeist in Beschlag genommen. Für den alltäglichen „Evil Dead“-Wahnsinn reichen schon ganz normale Bekloppte, sowie eine geheimnisvolle Krankheit. Die Hütte erinnerte sehr stark an Raimis Erstling, es gab sogar eine Bodenluke zum Keller, durch die jemand geworfen wird und im Abspann hatte irgendwer den Nick FakeShemp. Skandal!

Lustig, brachial, und irgendwie Gaga. Der Schlussgag mit dem "Ladenhüter“ ist ein netter.

Einer von den Filmen, die Spaß machen, die man aber auch schnell wieder vergisst.

Eli Roth Seuche Evil Dead


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Bubba Ho-Tep, USA 2002 (gesehen auf dem FFF’03)


Dieser kleine Film ist grandios! Die Mumie spielt darin nur die Nebenrolle, in erster Linie lebt diese Geschichte vom Alltag zweier Altenheiminsassen, die schon ein wenig jenseits vom Diesseits dahindämmern. Bruce Campbell ist Elvis. Nein, genaugenommen ist er ein Elvis-Imitator, aber er kann das selbst nicht immer auseinander halten. Gut, dass es da JFK (Ossie Davis) gibt, den man in einen Schwarzen umgefärbt hat, und der an Elvis glaubt. Beide haben sie einen Auftrag. Beide brauchen sie Gehhilfen. Elvis hat Peniskrebs, JFK einen Sandbeutel im Kopf, der ihm beim Denken hilft.
„Bubba Ho-Tep“ ist so witzig, wie er sensibel ist, ohne jemals schmalzig zu werden. Bruce Campbell macht seine Sache derart gut, er erfüllt seinen sterbenden "Elvis" mit so viel Würde und Glanz, da reichen kleine Gesten völlig aus. Seine schauspielerische Leistung ist herausragend, er kommt ohne jedes Gehampel aus. Ossie Davis als JFK ist ebenso klasse. Überhaupt, auf so eine schräge Idee muss man erst einmal kommen! Zum Glück rutscht der Film nicht in ein Genre-typisches Finale ab. Alle Aktionen der beiden Herren bleiben im Rahmen ihrer “gebrechlichen“ Möglichkeiten und eigentlich passt das auch, denn im Grunde sind es ja drei sehr alte Herren, die da gegeneinander antreten. Somit bleibt der Fokus auf dem Wesentlichen, dem Schicksal zweier vom Alter gezeichneter Männer.
Dieses tragischkomische Rührstück im Gewande eines "Horrorfilms" (der wahre Horror ist das Altwerden) stellt einen der eher selteneren Glücksmomente des Horrorkinos dar. Man muss nur aufpassen, dass man aufgrund falscher Erwartungen nicht den eigentlichen Film übersieht. Mit „May“ das bisherige Highlight auf dem diesjährigen FFF’03 und dabei ein ganz leiser und "kleiner" Film. Aber großes Kino! Auf den will ich in 50 Jahren noch im Nachtprogramm stoßen, wenn ich mein Zimmer im Altenstift nicht mehr finde und deswegen im TV-Raum übernachten muss, in einer Urinpfütze…

Bruce campbell Elvis Coscarelli Horror Comedy


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Bruiser, USA/FR 2000


Nachdem ich gestern während der ersten Sichtung friedlich entschlummert bin, heute Morgen ein zweiter Anlauf, diesmal mit Erfolg. Ich hab ja schon viel Schlechtes und Vernichtendes über den Film lesen dürfen und somit war ich auf alles gefasst. Üble Nachrede kann auch von Vorteil sein. Hätte ich unvorbereitet das Vergnügen gehabt, möglicherweise wäre die Enttäuschung groß gewesen. Aber mir gefiel er, auf seine eigenwillige und “unfertige“ Weise. „Bruiser“ hat etwas, fragt mich nicht was. Für 8.00 € jedenfalls genug.

Was ich mich gerade frage ist, ob seine Kritiker wohl geneigt gewesen wären, mehr in dem Film zu sehen, wenn er lediglich mehr Action und Blut geliefert hätte...

Romero Misfits


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La Casa Dalle Finestre Che Ridono, Italien 1976


Es wurde mal wieder Zeit für einen Film, der mir in all den Jahren sehr ans Herz gewachsen ist und der mit jedem Mal besser zu werden scheint. Es handelt sich hier um einen leisen, ganz ruhigen “Grusler“ erster Klasse. Gesehen habe ich ihn schon als Kind im Italienurlaub, in einem kleinen Städtchen am Po, dessen ländliche Umgebung der des Filmes ähnelt, was einen gewissen Bonus darstellt, den nicht jeder teilen kann, leider.... Da wir über 20 Jahre etwa zweimal pro Jahr unseren Urlaub dort verbrachten, fühle ich mich sehr heimisch in dem Film. Ich kenne diesen Menschenschlag und die Gepflogenheiten ganz gut.

Um was geht es? Ein Restaurator kommt aus der Stadt in ein verträumtes italienisches Kaff, um in einer Kirche ein Fresko zu restaurieren, das eine makabere Szene zeigt: einen an den Händen aufgehängten jungen Mann, der mit blutenden Stichwunden übersät ist. Leider ist das Drumherum irgendwie übermalt worden, es gibt zwei größere Bereiche, die nicht mehr zu erkennen sind. Also macht sich der Restaurator an die Arbeit und schon bekommt er den ersten mysteriösen Anruf, der eindringlich an ihn appelliert, gefälligst die Finger von dem Fresko zu lassen. Doch er macht weiter. Natürlich. Nach und nach offenbaren sich ihm auf dem Kunstwerk zwei unheimliche Frauen, die wahrlich aussehen wie der Hölle entflohen, welche ihr Opfer mit großen Messern traktieren. Den Furien macht ihr blutiges Handwerk sichtlich Spaß. Es stellt sich zudem heraus, dass es in diesem Dorf einige Jahrzehnte früher einmal einen wahnsinnigen Künstler gab, der wie besessen Menschen malte, die im Begriff waren zu sterben. Mehr verrate ich besser nicht...

Was ich an dem Film vor allem schätze ist seine idyllische Ruhe, in die das stückweise Erkennen einer furchtbaren Begebenheit immer weiter einbricht. Avati nutzt hier neben einer wirklich sehr schönen malerischen Bildsprache auch einen bemerkenswerten Gegensatz in der Musik. Einmal haben wir ein Liebesthema - denn natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte -, das schmerzhaft süßlich und naiv verträumt klingt. Im Gegensatz dazu werden die Momente der wachsenden Erkenntnis und der sich häufenden unheimlichen Ereignisse von einer selten schaurigen, wie simplen Melodie getragen, die einen noch im Schlaf verfolgt. Das ist wohl der wirkungsvollste Kniff.
Der Film gefällt mir mit jedem Mal besser, da man viele kleine nette Einfälle erst dann zu würdigen weiß, wenn man das schaurige Ende kennt. Damals (1976) war jenes sicher recht effektiv. Als Kind hat es mich tage- und nächtelang verfolgt, vor passender Kulisse sozusagen. Heute natürlich, nachdem nun jeder Thriller mit einem super unerwarteten Ende aufwarten muss, mag das einen nicht mehr umhauen..., doch ich genieße jedes Mal aufs Neue die wunderbar morbide Idee.
„La Casa...“ strahlt so eine bewusst forcierte naive Stimmung aus, die ihn ein bisschen wie ein Märchen anmuten lässt. Wo das Kind in uns angesprochen wird, kann sich das Grauen denke ich noch am besten entfalten.

So, ich hoffe ich habe ein wenig Neugierde stiften können, für diesen kleinen feinen Klassiker des italienischen Horrorkinos. Ich halte ihn für ausgezeichnet und eine der empfehlenswertesten Alternativen zu den üblichen Verdächtigen, wie Argento und Co.. Für mich persönlich – aber ich bin natürlich mit meiner Vergangenheit vorbelastet – gar einer der 10 besten italienischen Horrorfilme überhaupt, ein Licht, das einem wohl erst bei wiederholter Sichtung allmählich aufgeht. Die einfache Story mit ihrem grauslichen Geheimnis und ihrer Auflösung ist wirklich außerordentlich hübsch. Man muss nur etwas übrig haben für die leiseren Töne und darf keine Allergie besitzen gegen Filme mit eher geringem Budget. Und nicht nach dem ersten Sehen schon ein endgültiges Urteil fällen... Ordentlicher Grusel braucht keinen technischen Schnickschnack, wohl aber Finesse und mancher braucht dementsprechend auch erst einmal die passende Brille dafür. Deswegen wird so etwas wie „Casa“ heute wohl auch nicht mehr gedreht.

Horror Thriller Märchen Pupi Avati


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House Of 1000 Corpses, USA 2003 (Fantasy Filmfest 2003)


Holy Shit…!

Ein im besten Sinne des Wortes ätzender Terror-Trash und das allein ist ja schon etwas Besonderes, bzw. eine ganz eigene Sparte, in diesem oft vor Blut triefenden, aber „zahnlosen“ Business. Man könnte sagen, die Jahrmarktversion vom „Texas Chainsaw Massacre“, der die Hauptinspirationsquelle gewesen sein dürfte. Ein launiges „Fanfilm-Monstrum“, mit Fantasie, Sinn für derbem Humor und Atmosphäre. Beziehungsweise hat der Zombie passenderweise gleich selbst den kultigen Soundtrack beigesteuert, der dafür sorgt, dass das Fest für die morbiden Sinne steigen kann.
Sehr gut gefiel mir, dass dieses Werk eben nicht zu einem gefälligen Trallala verkam, sondern durchweg auch für Magengrimmen sorgte. Damit ist das Ganze imho nicht nur ein harmloser Spaß für Freaks, sondern eine komplette und vollständige Horrorshow. In einer solchen sollte man sich nicht immer in Sicherheit wiegen, oder gar wohl fühlen. Nicht ausschließlich. "HOTC" ist einer dieser Filme, die für einen nachhaltigen Eindruck sorgen und einen mit der wertvollen Frage zurücklassen, ob man selber noch ganz dicht ist...

TCM Texas Chainsaw Massacre Terror Rob Zombie


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House on Haunted Hill, USA 1999


Wieder so ein Film, der es mir schwer macht, denn er hat ein schlagendes Argument (eigentlich zwei Argumente…) vorzuweisen, nämlich Geoffrey Rush (und Jeffrey Combs in einer viel zu kleinen Nebenrolle). Rush gibt einen verblüffend guten Vincent Price. Er steuert dem Film etwas bei, das mir persönlich Honig um die Augen schmiert. Mit ihm zieht ein Hauch von klassischem Grusel-Odeur in den sonst zu CGI-lastigen Streifen ein, denn was den meisten heutigen Horrorfilmen ohne Zweifel fehlt sind “Schurkencharmeure“ vom Schlage eines Price. Ich glaube ohne Rush wäre das ein ganz anderer, womöglich völlig banaler Film, der als Remake ziemlich scheitern würde. Aber da ein Film auch allein von einer einzigen Person leben kann (siehe „Ladykillers“-Remake) ist das Remake von „HOHH“ dank des Hauptdarstellers gerade noch ein gelungenes.

Die CGI-Sachen fand ich wie fast immer ziemlich schlecht. Nicht schlecht gemacht, aber den Technikern und Regisseuren geht da meist der Gaul durch. Darunter leidet auch der Schluss irgendwie, weil der ist optisch einfach zu aufdringlich, als dass er gruseln könnte. Grusel funktioniert anders. Man schaue sich zu diesem Zwecke also weiterhin lieber die alten "Horrorschinken" an. Ich möchte mal wissen, wann den heutigen Filmemachern endlich aufgeht, dass man CGI auch anders einsetzen kann. Subtiler, einfallsreicher. Es ist immer der gleiche Schmu. Die sollen nicht zeigen was technisch möglich ist, sondern schlicht das, was dem Film und seiner Sache dient.

Horror Geister Remake Castle William Vincent Price


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HANNIBAL, UK/USA 2001


Wegen der hübsch kranken Einfälle, serviert auf einem Silbertablett in geschmackvollem Ambiente, kam wenigstens ich auf meine Kosten, im Gegensatz zu manchem Kritiker. Mir gefällt diese Fortsetzung zum „Lämmerschweigen“ ganz gut. Da der Film hauptsächlich in Florenz spielt, hat das alles ein gewisses kultiviertes "Aroma", das speziell mir mundet. Alles ist Hannibal. Hannibal isst alles.... Anders als beim Vorgänger haben wir hier weniger einen Thriller, als das morbide Lifestylegemälde eines kranken Genies. Es sind die Nebensächlichkeiten, die mir gefallen. Etwa, wenn Inspektor Pazzi mit einer alten Darstellung konfrontiert wird, die einen seiner Vorfahren zeigt, der brutal hingerichtet wurde und ihn kurz darauf dasselbe Schicksal ereilt. Solche Grüße aus der Vergangenheit wissen mir stets zu gefallen. Eigentlich besteht der Film nur aus netten Nebensächlichkeiten (so sie denn den Geschmack des einzelnen treffen), denn die Handlung ist recht geradlinig, ohne große Besonderheiten. Das magere Handlungsskelett wird aber mit umso "schöneren" Geschmacklosigkeiten aufgepäppelt, so dass am Schluss eine anständige Freakshow bei rumkommt. Wenn der Film gefällt, dann wohl hauptsächlich wegen Hopkins und nur solchen Leuten, die sich gerne auch mal einfach durch Bilder und Stimmungen unterhalten lassen. Das ist ein Fulci mit Goldkante sozusagen. Gerade weil die Story simpel und beschaulich ist, kann sich Hannibal als "Sir Monstrosität" so schön breitmachen, in unseren leckeren Gehirnen...

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