Zum Inhalt wechseln


FakeShemp's Blog

Buchstaben, Wörter und Sätze. Sogar Satzzeichen!

Foto

Fluch Der Karibik, USA 2003


Sollte man sich unbedingt im englischen Original ansehen, das passt in jeder Beziehung einfach besser. Der alte Abenteurer-Charme aus Errol Flynns Zeiten erfreut sich bester Gesundheit und hat in Johnny Depp einen würdigen Erben gefunden, der die Palette der großen Freibeuter und Säbel schwingenden Leinwand-Schurken um eine unsterbliche (versoffene) Visage erweitert haben dürfte. Der erste Film aus dem Bruckheimer-Zauberhut, der mir rundum großartig mundete. Das liegt zu 80 Prozent an Depp. Der Rest ist erfreulich schmalzloses Kurzweilkino mit Zombiepiraten, wie sie die Leinwand noch nie perfekter computeranimiert gesehen hat und netten sympathischen Gags, bzw. Anspielungen auf die klassischen Vorbilder. Dabei bewegt sich alles stets im Rahmen und verliert sich nie in bloßem Klamauk..., die sympathische Grundstimmung bleibt durchweg erhalten. Eine runde Angelegenheit würde ich sagen. Ja, auch Event-Movies können also durchaus funktionieren. Mindestens ein Neo-Klassiker...

Fluch Der Karibik USA 2003 Johnny Depp Piraten Errol Flynn


Foto

Die Feuerzangenbowle, Deutschland 1944


So, jetzt kommt es knüppelhart!

Ich fürchte, dass dieser Film in mancherlei Beziehung so manchem hier sauer aufstößt. Und wenn man ihn nicht schon als Kind ins Herz geschlossen hat, womöglich tut man sich später sehr viel schwerer mit ihm. Zum einen sollte man nicht allergisch gegen alte deutsche Filme sein. Die sind für viele allein schon ein rotes Tuch. Zum anderen haben wir Heinz Rühmann, der sich in seiner Karriere nicht unbedingt immer mit Ruhm bekleckert hat, wenn er aber meines Erachtens auch kein übler Schurke war, so lange man zumindest geneigt ist, die Kirche im Dorf zu lassen. Und dann sollte man selbstverständlich kein notorischer Schulbank-Hasser sein. So, nun aber zum Film selbst.
Eigentlich haben wir hier einen ganz zauberhaften, gut durchkomponierten Film (mit leicht schalem Beigeschmack hie und da), der alles in allem rund ist. Hübsche, wohlüberlegte Szenenwechsel geleiten uns zu liebenswerten Einfällen, die zwar oft albern anmuten, aber eigentlich überhöht und damit immer leicht ironisierend, oder halt wie aus dem Bilderbuch sind. Ein Märchenfilm über die Schule könnte man sagen, oder ein märchenhafter Paukerfilm. Zu Anfang heißt es gleich, dass es ein Loblied auf die Schule sei, es diese aber vielleicht nicht merkt. Dies ist der rote Faden, der sich bis zum Schluss erhält.
Alles beginnt mit einer Feuerzangenbowle, unter deren Einfluss sich die alten, um sie versammelten honorigen Gelehrten, allmählich in Lausbuben verwandeln, und die sie auf dumme Gedanken bringt. Sehr hübsch! Mann kennt das ja. Bierseligkeit macht nostalgisch. Dann die Ankunft des steifen Dichterfürsten Johannes Pfeiffer, der Opfer dieser Flausen wird, da er noch einmal die Schulbank drücken soll, zu Recherchezwecken…, aber eigentlich, um das „schönste Stück Jugend“ nachzuholen, „das er verpasst hat.“
Die Schule ist exakt wie aus dem Bilderbuch, erst recht sind es die Lehrer. Ein schöneres Ensemble hat ein Paukerfilm nie mehr hervorgebracht. Großartige Mimen verkörpern diese Archetypen mit großem Witz und genau auf den Punkt. Da wäre zum Beispiel Professor Schnauz, alias Crey, der den strengen alten Knochen gibt. Oder Professor Bömmel, das glatte Gegenteil. Des Weiteren der leicht verschrobene Direktor Knauer (Zeus) mit entfesselter Frisur und quasi eigener Büste in (womöglich) jedem Klassenzimmer (?), an dessen Verstand und Kompetenz Professor Crey zunehmend zweifelt – köstlich! Etwas gewöhnungsbedürftiger, nach heutigen Maßstäben, ist da Oberlehrer Dr. Brett (Boing!) mit seiner militanten Art die Klasse zu “führen“. Aber wenn man es genau betrachtet, ist er ebenfalls ganz okay, auch wenn sein Gewäsch vom geraden Wachstum des jungen Menschen aus heutiger Sicht und in Anbetracht der Entstehungszeit des Films, etwas Magenschmerzen bereitet. Man sollte da allerdings genauer hinsehen. Ihn ehrt zumindest sein Statement gegen Denunziantentum nach der Geschichte mit dem Schild…, äh, wegen des Schildes…, Tschuldigung. Das ist klar gegen den Geist der Zeit gerichtet. Das Schreckgespenst, in Form des Musiklehrers Fridolin ist ebenso eine Augen- und “Ohrenweide“.
Das Ensemble der Lehrkräfte ist superb gecastet, es deckt in etwa jeden Typ ab, der einem selbst mehr oder weniger vertraut ist, auch wenn man nicht das Glück hat, sie konzentriert in einer einzigen Schule vorzufinden. Aber sie begegnen einem im Laufe der Schulzeit. Also ich kenne die alle auch irgendwie persönlich… :haeh:
Was „Die Feuerzangenbowle“ auszeichnet ist ihr wohlwollendes Statement bezüglich der Lehrer, das sich allerdings erst auf den zweiten Blick offenbart. Sie werden nicht zu albernen Clowns degradiert, wie in den späteren, eigentlich schlechten Pauker-Possen um Hansi Kraus. Die stärkste Szene ist für mich die, in der der harte alte Knochen Crey Pfeiffer zu sich bestellt, damit der ihm beichtet, wer „Großes ‚E’ Punkt“ ist - die Tochter des Direktors, mit der der Schööler rummacht. Er redet Pfeiffer ins Gewissen, doch der beichtet nicht. Am Ende der Szene offenbart sich, dass Crey es längst weiß. Doch er wird Pfeiffer nicht verraten: „Arme Eva…!“. Selbst der Drachen der Schule entpuppt sich damit als feiner Kerl. „Überhaupt alles feine Kerle…“ heißt es irgendwann aus Pfeiffers Mund. Recht hat er!
Die Musik ist stellenweise schön mit dem Geschehen gekoppelt. So zum Beispiel Direktor Knauers Opfergang durch das von den Schülern völlig verlassene Schulgebäude.
Gewöhnungsbedürftig sind lediglich so manche, arg antiquierten Momente, wie die Schulkinder, die samt Lehrerin geordnet in Reih und Glied durch Wald und Flur marschieren, deutsches Liedgut trällernd, während sich Pfeiffer und Eva züchtig näher kommen. Das ist schon so antiquiert, dass die Plomben in den Zähnen zu rotieren anfangen. Aber in einen Märchenfilm passt es irgendwie dann doch wieder, in dieser kindlichen Überzeichnung. Gewöhnungsbedürftig sind auch manche, eigentlich viel zu alten Darsteller in ihren Rollen als Pennäler, aber okay. Das mit Dr. Brett hatten wir ja schon…

Eine Frage beschäftigt mich allerdings bereits, beinahe seit ich den Film kenne. Was zum Kuckuck treibt dieser Hausmeister da in der großen Pause?! Der macht irgendwas sauber. Was ist das…?

Und warum so viel Text zu so einem alten Schinken? Ganz einfach. Neben „Evil Dead“ ist das sicher einer der Filme, die ich am meisten gesehen habe. Weil, ich hatte da mal einen ähnlichen Splin, als ich noch klein, aber schon im Besitz eines Videorekorders war.

Schließen möchte ich mit einer großen Weisheit, die uns unter anderem mit auf den Weg gegeben wird:

„Frauen muss man schlecht behandeln, dann fressen sie einem aus der Hand.“

Vielen Dank! ;)

Die Feuerzangenbowle Deutschland 1944 Heinz Rühmann Pauker Schule


Foto

Fear And Loathing In Las Vegas, USA 1998


Furchtbarer Film, furchtbar witzig...!

Nein, witziger Film, furchtbar furchtbar…!

Ich gestehe, es waren vor allem die abstrusen Situationen, die mich unterhielten. Ob der Film der Buchvorlage gerecht wird kann ich nicht beurteilen und ich erahne auch nur einen tieferen Sinn, dank Depps (respektive Thompsons) Stimme aus dem Off. Der Film ist ein Trip. Ich weiß nicht, ob er wirklich gut ist..., aber genial isser scho’.... Also der Film jetzt…

Johnny Depp Terry Gilliam USA 1998 Fear And Loathing In Las Vegas Benicio Del Toro


Foto

Darkness, USA/E 2002 (gesehen auf dem FFF’03)


Zugegeben, man wird schon mit vielen inszenatorischen Versatzstücken konfrontiert. Neu ist das alles nicht mehr, weder die Art und Weise, noch die Geschichte als solche. Und dennoch..., wie der Film sich entwickelt ist allemal sehenswert. Das letzte Viertel ist großartig und der Schluss..., ja dieser Schluss...! Hollywood würde den Regisseur (Jaume Balagueró) auf dem Scheiterhaufen einäschern. Umso besser, dass es Brian Yuzna gibt, dessen „Fantastic Factory“ solche Filme mit solchen Enden möglich macht. Ich will nicht zu viel verraten...

Darkness USA/E 2002 Jaume Balagueró Brian Yuzna Fantastic Factory


Foto

Dark Water, Japan 2002 (gesehen auf dem FFF'03)


Tja, wieder mal genial. Zwar ist es womöglich etwas ungünstig diese Filme, die sich ja schon irgendwie ähneln, so kurz hintereinander zu sehen, aber ich wurde abermals nicht enttäuscht. „Dark Water“ ist deutlich ruhiger als z.B. „Ju-On: The Grudge“, aber dafür nimmt er einen stärker für sich ein, aufgrund der Geschichte und dank der beiden Hauptdarstellerinnen. Man wird quasi in Zeitlupe hinabgerissen, in einen dunklen nassen Strudel der Angst. Der Showdown ist unglaublich ergreifend und verstörend. Kein Wunder, dass das Ende dann ein wenig so wirkt, als hätte man es schnell noch hinterher geschoben, um uns nicht ganz so verstört wieder in die Realität zu entlassen...

Dark Water Japan 2002 Geister Spuk Angst


Foto

King Of The Ants, USA 2003 (Fantasy Filmfest'03)


Hoppla...! Stuart Gordon zählt sicherlich zu den Regisseuren, die mich sehr interessieren. Und nach diesem "Machwerk" interessiert er mich noch ein ganzes Stück mehr. Sehr unbequemer Film. Gordon ist schonungslos. Was er dem Zuschauer hier zumutet jagt einem den einen oder anderen Schauer über die Arschbacken. Unser Gerechtigkeitsempfinden wird dabei böse attackiert. Rotzfrech befördert uns der Herr Regisseur in eine recht ungemütliche Lage, indem er unsere Bedürfnisse als Zuschauer ohne mit der Wimper zu zucken links liegen lässt.
Gemacht ist der Film ordentlich, Gordon versteht seinen Job. Seine sympathische Art zu inszenieren steht im krassen Gegensatz zu der Geschichte. Man sitzt vor der Leinwand und fragt sich irgendwann unweigerlich, ob dieser Filmemacher wahnsinnig ist. Warum setzt er uns so einen Braten vor?
Gordon zog mir von vornherein den sicheren Boden unter den Füßen weg, indem er mich der beruhigenden Sicherheit beraubte, dass das, was da oben passiert, in irgendeiner Form meinen Support verdient. Die Geschichte ist recht simpel, Gordon liefert keine Antworten oder Erklärungen. Unsere moralischen Gepflogenheiten sollen mit einer bösartigen Story kollidieren, der es nicht an Gewalt, aber an einer Identifikationsfigur fehlt, mit der wir uns getrost identifizieren können. Also identifizieren wir uns mit dem, der nicht besser ist, als seine Peiniger. Die Macht der Gewohnheit. Ich hab' mich im Kino noch nie so getreten gefühlt.

Stuart Gordon Revenge


Foto

KILL BILL Vol. 1, USA/Japan 2003


Ich möchte dieses "Candy" noch nicht mit Worten besudeln… Machwerk Deluxe!

Tarantino Martial Arts Revenge Manga





Neuste Kommentare

Kategorien