Zum Inhalt wechseln


FakeShemp's Blog

Buchstaben, Wörter und Sätze. Sogar Satzzeichen!

Foto

The Grudge, Japan/USA/Deutschland 2004


Das Original fand ich zwar noch gruseliger, aber auch hier fühlte ich mich gut unterhalten. Nur langsam sollten sich die Kurznasen mal ein paar neue Schock-Mechanismen einfallen lassen. Das Vorbeigehusche an der Kamera z.B. zieht nicht mehr sonderlich und wirkt zunehmend albern. Das westliche Kino strapaziert diesen billigen Trick leider auch schon bis zum Erbrechen (z.B. "Creep"). Aber mal von solchen Schnitzern abgesehen bekommt man wieder unter die Haut gehenden Grusel geboten, mit dem unvergleichlichen Gespür für das besonders Fiese.

The Grudge Japan/USA/Deutschland 2004 Geister Horror


Foto

Hero, USA 1988


Der Holzfäller-Michl mal sanft und mit einem halben Gesichtsausdruck mehr. Es funktioniert beinahe, man bekommt die beiden Chucks (alt und neu) im Kopf kaum zusammen. Wäre nur der Film selbst nicht so zahm. Da nun auch die Markigkeit eines gewohnten Norris abhanden gekommen ist, bekommt man gar nichts mehr geboten. "Hero" ist das reinste Baldrian…

Thriller Chuck Norris


Foto

Beyond The Limits, Deutschland 2003


Den härtesten Film wollten sie drehen, weg vom Slapstick mit mehr Ernst an die Sache herangehen, als sonst. Hab die Truppe vor einiger Zeit auf einem Festival belauscht, deswegen weiß ich das. Teilweise hat das hingehauen, leider nicht unbedingt zugunsten eines großartigen DVD-Abends. War „Premutos“, so ich mich denn noch einigermaßen erinnere, durchaus ein gut funktionierender Schmarren mit dem Potential zum echten Hit seiner Kategorie, sitzt „Beyond The Limits“ irgendwie zwischen den Stühlen, obschon er natürlich professionell wieder einen riesigen Schritt vorwärts bedeutet. Leider sind die Ansprüche aber auch gleich sehr viel höher, wenn der Schabernack keine Hauptrolle mehr spielt. Beeindruckend ist abermals jedoch der Ehrgeiz, der, wenn man noch an selige „Black Past“-Zeiten zurückdenkt, immer wieder aufs Neue Unglaubliches Realität werden lässt. Durfte man bei „Black Past“ noch über einen richtigen Krankenwagen mit Personal und bei „Premutos“ über einen waschechten Panzer staunen, der Zombies pulverisiert, gibt es jetzt sogar Mittelalter und das optisch durchaus ansprechend, mit allen Schikanen. Ittenbach sucht immerwährend nach Anerkennung und macht aufs Neue Dinge möglich, an die andere Amateure nicht mal zu denken wagen. Mittlerweile ist er aber beileibe kein Amateur mehr. Ein gutes Auge für alles Technische hatte er schon von Anfang an, „Black Past“ finde ich für einen Homemade-Splatter in der Hinsicht noch immer phänomenal. Was man Ittenbach heute vielleicht vorwerfen könnte ist, dass er sich nach wie vor zu sehr auf die Technik konzentriert, mit der er gute Erfahrungen gesammelt hat, aber sich anscheinend handlungstechnisch nichts wirklich Neues zu wagen traut. Etwas Neues hat er uns eh nie serviert, lediglich Altbekanntes immer und immer wieder, mit wachsender Versiertheit, neu angerührt, was die Filme, trotz des edler werdenden Scheins, doch nur ewige Fan-Projekte bleiben lässt. Dabei muss ich zugeben, dass „BTL“ noch nicht mal so sehr daran krankt, nichts Neues wenigstens zu versuchen. Immerhin verzichtet Ittenbach diesmal beinahe völlig auf besessene Dämonen, Zombies und so Kram. Selbst sein katholisches Brandsiegel - minutenlange Höllensequenzen in niederbayerischen Hinterzimmern - fällt diesmal eher kurz, aber dafür Oho aus! Ich wurde das Gefühl nicht los, dass hier etwas knapp am Hit vorbeischrammte. Die ehrgeizige, aber dennoch lahme Handlung, die auch noch von oftmals uninspiriertem Musikgedudel zusätzlich tot gewalzt wird, macht aus diesem Bonbon für die Augen einen Kaugummi fürs Gehirn. Es schmerzt, wenn so viel Schönes und gut Gemeintes trotzdem langweilen muss. Na, ich will nicht übertreiben, zeitweise unterhielt mich der Streifen sogar ein bisschen, aber das Erlebnis, das beinahe jedes Bild verspricht, ist er zu keinem Zeitpunkt. Das größte Hindernis sehe ich mal wieder im unbedingten Irrglauben an die Gleichung Splatter gleich Härte, oder Splatter gleich Hauptsache. Zum einen reduzieren Blutfontänen und ihr zu häufiger Gebrauch jede Härte, weil das im Grunde doch zum Slapstick gehört (bei jeder Watschen muss hier auch immer gleich der ganze Kopf bluten), zum anderen befriedigt es an der falschen Stelle Bedürfnisse, was die Kreativität anbelangt. Wenn man nicht immer gleich mit dem einen oder anderen coolen Effekt bei der Hand wäre, müsste man sich ja glatt mal anstrengen und sich überlegen, was unheimliche, gruselige oder harte Atmosphäre noch erzeugen könnte. „BTL“ ist somit sehr zwiespältig. Man möchte Ittenbach einen riesigen Schritt vorwärts bescheinigen, muss aber auch Stagnation in mancherlei Hinsicht attestieren, wo es langsam mal Zeit wäre, Positiveres zu berichten. Itti und seine Mitstreiter sollten vielleicht mal einen Film gänzlich ohne Effekte versuchen. Wenn ihnen dann nichts mehr einfällt, müssten wir zufrieden sein mit dem was ist. Trotzdem, ich freue mich auf sein neuestes Magnum Opus „Chain Reaction“, auch wenn der Trailer schon wieder mit besessenem Gesocks aufwartet und eigentlich lediglich noch besser aussehende olle Kamellen verspricht. Wollen wir hoffen, dass Handlung und Ideen mal ein wenig die Oberhand gewinnen!

Olaf Ittenbach Splatter Mittelalter Gangster


Foto

EMR, England/USA 2005 (auf dem WOF'05)


Und noch ein englischer Film, der mir sehr gut gefiel. Überzeugender Hauptdarsteller, abgedrehte Story mit Nonstop-Überraschungen. Eigentlich gebührt ihm auch der dritte Platz. Und irgendwie höre ich jetzt wieder auf mit dieser Unart des Plätze-Vergebens. Am Ende gab’s natürlich den großen Aha-Moment, der…, Scheiße, ich verrate hier doch nix…!

EMR England/USA 2005 Thriller


Foto

London Voodoo, England 2004 (Weekend Of Fear’05)


Wow, ein außerordentlich guter altmodischer Grusler, der zuweilen mit Musik und Ton clevere Tricks anzustellen weiß, um einem die Sinne zu benebeln, zumindest solange man eine gescheite Soundanlage zur Verfügung hat. Wie der Film ein wachsendes Unbehagen gegenüber der Hauptdarstellerin erzeugt ist meisterhaft und ziemlich unheimlich. Irgendwie war das mein heimliches Highlight auf dem diesjährigen WOF.

Sehr cooler Film!

Horror Besessenheit Thriller


Foto

Betty Page - Dark Angel, USA 2004 (W.O.F.’05)


Und zum Schluss dann noch etwas fürs Auge. So ganz hat mir die Notwendigkeit dieses Films nicht eingeleuchtet, denn er stellt, wenn auch zugegebenermaßen recht verblüffend, gewisse Abschnitte der Arbeit und des Lebens der berühmten Bondage-Queen lediglich nach, wobei der Schwerpunkt auf dem liegt, was man an der Dame halt so geschätzt hat, nämlich ihrer Arbeit vor den Kameras. Wozu der Aufwand, wenn die Arbeit doch schon die echte Betty geleistet hat? Die ihr verteufelt ähnliche Hauptdarstellerin wirkt allerdings schon sehr überzeugend in ihrer Rolle. Ich verstehe trotzdem nicht, weshalb man die Foto- und Filmsessions nicht anhand Originalmaterials dargereicht hat. Minutenlanges Posieren in der damaligen Art und Weise ist zwar recht nett anzugucken, aber die echte Page wäre natürlich noch cooler gewesen. Von der ist im ganzen Film glaube ich keine Sekunde zu sehen. Aber man hört ihre Stimme aus dem Off, wenn ich mich nicht täusche. Naja, war irgendwie nett und beim Abspann posiert das schnuckelige Page-Imitat (wahrscheinlich geklont) plötzlich auch noch splitterfaserporentief nackt im Garten. Eine gute Idee!

Das war das „Weekend of Fear“ für dieses Jahr. Ich denke, da war für jeden was dabei.

Betty Page Pin-up Bondage


Foto

Countess Draculas Orgy, USA 2004 (auf dem WOF'05)


Titten hab ich schon mal gesehen. Was bleibt? Ein wenig Fun und viel “Gähn“. Muss auch mal sein.

Sexploitation Dracula


Foto

Casshern, Japan 2004 (WOF'05)


Eigentlich kann ich solche Filme kaum beurteilen, da ich mich auf den Gebieten der Lebensweisheiten und der Philosophie schwer tue. Aber wie jeder weiß ist Krieg böse und Hass erzeugt nun mal Hass in einer Endlosschleife. Friede ist da doch wirklich vorzuziehen, weswegen es selbstverständlich Sinn macht das fetzige Kriegsspektakel gleich dermaßen berauschend in Szene zu setzen, dass einem die Lust auf Frieden…, äh auf Krieg einfach vergehen muss. ;) Na ja…. Die simple Message am Schluss wird einem für meinen Geschmack ein wenig zu penetrant aufs Auge gedrückt, kann aber das Filmerlebnis nicht schmälern. Irgendwie wurde da vom Stummfilm bis Matrix allerlei verwurstet und das Tollste, es hat auf sinnlicher Ebene sehr gut funktioniert.

Metropolis Matrix


Foto

Afterman, Belgien 1985 - gesehen auf dem WOF'05


Ja, sowas ist irgendwie auch anregend, so als Gegenentwurf zum geschliffenen Allerlei professioneller Filmerei. Irgendwie fällt mir zu diesem Endzeit-Video nichts ein, außer dass mir diese rohe Art der Ästhetik zusagt.

Afterman


Foto

The Ghouls, USA 2004 (auf dem WOF’05)


Jessas, wieder Wackelkamera und Geburtstagsvideo-Flair…! Aber es passt zur Thematik, denn Hauptdarsteller ist ein mit Videokamera bewaffneter Sensationsnachrichten-Dealer, der seine Skrupel bereits einigermaßen überwunden hat, aber nicht ganz. Der Film entwickelt eine Atmosphäre und Stimmung, die zunehmend und gerade wegen seiner Machart überzeugt. Sehr blutiger, auch weiser Film über den zunehmenden Verfall zivilisatorischer Werte am Beispiel heutigen Sensationsjournalismus, eingebettet in eine blutige Sangria, einer Abart des altbekannten Zombie-Themas. Wer da Pate stand dürfte klar sein. Platz 2 meiner diesjährigen WOF-“Hitparade“.

The Ghouls USA 2004





Neuste Kommentare

Kategorien