Wenn ein Film die moderne SciFi/Horror-Landschaft geprägt hat, dann dieser. Ob „Terminator“, die Borg, „Species“, Carpenters „The Thing“…, alle sind sie mehr oder weniger Kinder dieses Meilensteins, dessen Wurzeln wiederum zurückreichen zu Howard Hawks Klassiker „The Thing“. Wenn man es noch genauer haben will, dann ist womöglich H. P. Lovecrafts „Berge des Wahnsinns“ der Urgroßvater modernen SciFi-Horrors schlechthin. Und dann gab es da natürlich noch Carpenters „Dark Star“, der als erster konkreter Schritt in Richtung „ALIEN“ gesehen werden kann (Dan O’Bannon hatte mit beiden Filmen zu tun). Man sollte Mario Bavas "Planet der Vampire" von 1965 ebenfalls nicht unerwähnt lassen, nein wirklich nicht! Aber „ALIEN“ hat den Look dieses Genres wohl bis heute maßgeblich geprägt. Die Verquickung von düsterer Zukunftsvision und einer Besatzung aus echten Menschen, aus Soldaten und ölverschmierten Mechanikern, die auch in unsere Zeit passen würden - ging einen anderen Weg, als „Star Wars“ & Co. Dieser Einfall kommt schon bei „Dark Star“ zum Einsatz, dem kleinen Bruder könnte man sagen. Das Alien-Design spiegelt sich noch heute in jedem zweiten Leinwand-Monster wider. Zuvor hatten solche ja eher das Aussehen von schleimigen Quallen oder so Typen in Stanniolpapier…
Besonders hervorheben möchte ich, dass sich Ridley Scott - trotz des grandiosen Aussehens des titelgebenden Monsters - nicht dazu verführen ließ, da dauernd drauf zu halten. Im Zeitalter der CGI-Seuche eine wahre Tugend! Man sieht es nur sehr selten, bis zum Schluss eigentlich, abgesehen von wenigen Ausschnitten, gar nicht. Der Horror entsteht vornehmlich im Kopf, Scott füttert uns lediglich mit anregenden Details, die nur um so Schrecklicheres in unseren Hirnen entstehen lassen. Der Spannungsaufbau zerrt an den Nerven, die Stimmung ist düster und pessimistisch. Ein Horror-Thriller vor (damals) neuartiger Kulisse. Zeigt uns der Film also nicht zuviel, was den Horror angeht, so geizt er dafür umso weniger mit Details beim Drumherum. Das Raumschiff wirkt real, die Technik ebenso. Es wird nicht “gebeamt“ und es gibt auch kein Holo-Deck. Das klaustrophobische Innere der Nostromo könnte ebenso ein modernes U-Boot sein. Was die Macher da 1979 in Sachen Realismus auf die Leinwand brachten, war schon äußerst bemerkenswert. Und das jenseits von CGI, was man zwar mittlerweile um so stärker sieht, denn 25 Jahre ziehen nicht spurlos an einem vorüber und schulen das Auge…, doch auch heute noch finde ich Effekte, wie Design verblüffend. Genial auch, wie das Monster manchmal schon längst im Bild zu sehen ist, man es aber trotzdem nicht sieht, da es mit den übrigen Schatten und Formen verschmilzt. Erst wenn es sich plötzlich regt, scheint es wie aus dem Nichts in unsere träge Wahrnehmung zu schnellen.
Die Art und Weise, wie das Alien in Erscheinung tritt war zudem etwas Neues. Es kommt nicht vollendet von irgendwo Draußen, es reift quasi als Virus im Menschen selbst heran und platzt dann aus seinen Eingeweiden hervor, um sich dann noch weiterzuentwickeln. Bis zu seiner Vollendung weiß der Zuschauer nicht, was da eigentlich wird. Gerade hat er es gesehen und im nächsten Moment ist sein Wissen darum schon wieder veraltet. Tja, die Jungs haben sich etwas einfallen lassen. Die fortwährende Angst vor dem immer neuen Unbekannten, der orale Akt der Befruchtung als Vergewaltigung, blutige Szenen der Geburt, ein “Sperma“-schwitzender Androide mit zusammengerollter Zeitschrift als Dödel-Attrappe, und schließlich “Mutter Nostromo“, die gewaltig nervt und die Kacke erst zum Dampfen bringt, mit ihrer üblen Form der "Kuppelei"…, wäre ich Psychologe, würde ich sicher ne Menge Freud in diesem Vehikel finden. "Siggi" Weaver sah übrigens nie geiler aus!
Der „Directors Cut“ bescherte uns eine Straffung der Handlung, zusätzlich wurde etwas hinzugefügt. Also was jetzt gefehlt hat, kann ich nicht sagen. Bei der zusätzlichen Szene handelt es sich um die “Feuerbestattung“ des “geschwängerten“ Captains, was in Camerons Fortsetzung noch expliziter gezeigt wird. Überhaupt fiel mir erstmals auf, wie sehr Camerons „ALIENS“ einem Remake gleicht, denn Handlung und Höhepunkte sind in beiden Filmen eigentlich dieselben…. Doch „ALIEN“ ist der ernstere und wichtigere Film. „ALIENS“ hingegen ist aber auch äußerst gelungen und wichtig und zumindest beste Unterhaltung nach einer wegweisenden Blaupause.
Ridley Scott directors cut ALIEN
Besonders hervorheben möchte ich, dass sich Ridley Scott - trotz des grandiosen Aussehens des titelgebenden Monsters - nicht dazu verführen ließ, da dauernd drauf zu halten. Im Zeitalter der CGI-Seuche eine wahre Tugend! Man sieht es nur sehr selten, bis zum Schluss eigentlich, abgesehen von wenigen Ausschnitten, gar nicht. Der Horror entsteht vornehmlich im Kopf, Scott füttert uns lediglich mit anregenden Details, die nur um so Schrecklicheres in unseren Hirnen entstehen lassen. Der Spannungsaufbau zerrt an den Nerven, die Stimmung ist düster und pessimistisch. Ein Horror-Thriller vor (damals) neuartiger Kulisse. Zeigt uns der Film also nicht zuviel, was den Horror angeht, so geizt er dafür umso weniger mit Details beim Drumherum. Das Raumschiff wirkt real, die Technik ebenso. Es wird nicht “gebeamt“ und es gibt auch kein Holo-Deck. Das klaustrophobische Innere der Nostromo könnte ebenso ein modernes U-Boot sein. Was die Macher da 1979 in Sachen Realismus auf die Leinwand brachten, war schon äußerst bemerkenswert. Und das jenseits von CGI, was man zwar mittlerweile um so stärker sieht, denn 25 Jahre ziehen nicht spurlos an einem vorüber und schulen das Auge…, doch auch heute noch finde ich Effekte, wie Design verblüffend. Genial auch, wie das Monster manchmal schon längst im Bild zu sehen ist, man es aber trotzdem nicht sieht, da es mit den übrigen Schatten und Formen verschmilzt. Erst wenn es sich plötzlich regt, scheint es wie aus dem Nichts in unsere träge Wahrnehmung zu schnellen.
Die Art und Weise, wie das Alien in Erscheinung tritt war zudem etwas Neues. Es kommt nicht vollendet von irgendwo Draußen, es reift quasi als Virus im Menschen selbst heran und platzt dann aus seinen Eingeweiden hervor, um sich dann noch weiterzuentwickeln. Bis zu seiner Vollendung weiß der Zuschauer nicht, was da eigentlich wird. Gerade hat er es gesehen und im nächsten Moment ist sein Wissen darum schon wieder veraltet. Tja, die Jungs haben sich etwas einfallen lassen. Die fortwährende Angst vor dem immer neuen Unbekannten, der orale Akt der Befruchtung als Vergewaltigung, blutige Szenen der Geburt, ein “Sperma“-schwitzender Androide mit zusammengerollter Zeitschrift als Dödel-Attrappe, und schließlich “Mutter Nostromo“, die gewaltig nervt und die Kacke erst zum Dampfen bringt, mit ihrer üblen Form der "Kuppelei"…, wäre ich Psychologe, würde ich sicher ne Menge Freud in diesem Vehikel finden. "Siggi" Weaver sah übrigens nie geiler aus!
Der „Directors Cut“ bescherte uns eine Straffung der Handlung, zusätzlich wurde etwas hinzugefügt. Also was jetzt gefehlt hat, kann ich nicht sagen. Bei der zusätzlichen Szene handelt es sich um die “Feuerbestattung“ des “geschwängerten“ Captains, was in Camerons Fortsetzung noch expliziter gezeigt wird. Überhaupt fiel mir erstmals auf, wie sehr Camerons „ALIENS“ einem Remake gleicht, denn Handlung und Höhepunkte sind in beiden Filmen eigentlich dieselben…. Doch „ALIEN“ ist der ernstere und wichtigere Film. „ALIENS“ hingegen ist aber auch äußerst gelungen und wichtig und zumindest beste Unterhaltung nach einer wegweisenden Blaupause.
Ridley Scott directors cut ALIEN