Aja ist der Mann fürs Gröbere. Nach wie vor ein junger Hüpfer zeigt er infolgedessen wenig Bedenken in der Wahl seiner Mittel. Die Jugend schert sich kaum um Fragen des guten Geschmacks oder der sittlichen Reife, im Gegenteil, gerade das Torpedieren jener, oftmals fragwürdiger, weil verlogener Attitüden in der Kunst, die mit dem Alter zunehmen und nicht zwangsläufig zu grundehrlichen Ergebnissen führen, bereitet ihnen scheinbar noch teuflisches Vergnügen. Die einen kleiden sich abstoßend, andere missachten ihre Lehrer und junge wilde Regisseure brennen ihre Rebellion auf Zelluloid. Soviel zur Gangart des Films. Dass er dabei aber auch noch als gelungen bezeichnet werden darf, das hat etwas mit Talent zu tun. Im Falle eines Terrorfilms neuester Generation, wie sie gerade so zahlreich aus dem Orkus sprudeln, kommen da Elemente zusammen, die nun mal gut harmonieren. Es waren ja schon junge Wilde, die sie uns einst bescherten und heute sind es ihre Enkel. Der alte Craven würde sich das heutzutage nicht mehr trauen. Schön, dass er aber dem Nachwuchs höchst selbst den blutigen Teppich hinrollt. Ein „THHE“-Remake zeigt einem erwartungsgemäß nichts Neues, war schon das Original von 1977 ein Abklatsch früherer Filme, aber Handwerk geht eben manchmal vor, die Idee steuert hier lediglich den Rahmen bei. Das nennt man dann wohl Genre. Lässt man sich von Dejavues nicht blenden und vom unangenehm hohen Gewaltgrad nicht verprellen, bekommt man ein handfestes Ticket in die Hölle und zurück. Ein paar Gliedmaßen müssen dabei allerdings auf der Strecke bleiben. Hinterher weiß man dann nicht, ob man ein Werk gesehen hat, das die Welt wirklich braucht, aber wer’s spannend mag und es schätzt, Grenzen auszuloten, um sich danach zumindest angenehm gerädert zu fühlen, ferner ein Faible für eine gute Inszenierung hegt und kontroverser Garnitur mehr zugetan ist, als abgeneigt, der hockt auf dem richtigen Folterstuhl.
Remake Horror Splatter Terror
Remake Horror Splatter Terror