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FakeShemp's Blog

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MATRIX Revolutions, USA 2003



Dieser Teil ließ mich von den dreien am meisten kalt, obgleich ich ihn für etwas sympathischer als Teil 2 finde, der mir aber wiederum “testikelmäßig“ mehr zusagte. “Revolutions“ ist in erster Linie nur noch Kriegsfilm, zumindest erinnere ich mich jetzt kaum noch an etwas anderes, als an Stahlgewitter. Und obgleich es wirklich unermüdlich kracht und qualmt, fehlte jegliche Dramatik und Finesse. Wie in einem Computerspiel werden Myriaden von Wächtern und andere Maschinen ohne nennenswerte Schwierigkeiten ausgelöscht, was natürlich die Spannung zum Erliegen bringt. Action an sich ist sowieso selten spannend, unrealistische noch weniger, wenn sie auch zuweilen Spaß macht, und davon hat der Film zuviel. Für echten Thrill andererseits bleibt nur noch äußerst wenig Raum. Nur am Anfang gibt es eine nette unheimliche Szene, als die Hauptattraktion - Agent Smith - in Gefolgschaft seiner unzähligen “Raubklone“ das Treppenhaus hochstürmt und im Flur das Licht ausgeht. Das ist der einzige spannende Moment im ganzen Film. Das Ende verspricht dabei zumindest mehr, als es letztendlich hält. Der Endkampf vor verregneter Kulisse hat etwas, wenn er auch hinter seinen Möglichkeiten weit zurückbleibt. Denn den Kampf “Jesus“ gegen “Satan“ hätte zumindest ich mir dramatischer gewünscht, bzw. apokalyptischer…. Kapiert habe ich den Schluss sowieso nicht. Warum macht Smith am Ende plötzlich schlapp?
Schade, dass der sehr gelungene erste Teil von “Matrix“ Einzelkind bleiben musste. Man hätte die Geschichte imho nicht einfach weitererzählen, sondern mit jedem Teil eine andere, neue “Realität“ ans Licht bringen müssen. Es stimmt schon so, wie es einige hier andeuten. Der Reiz des ersten “Matrix“ bestand im lustvollen Entdecken und Erkunden, eingebettet in eine grandiose kühle Optik. Man hätte sich bei den Fortsetzungen nicht auf das bereits Entdeckte verlassen sollen, sondern überraschen müssen, mit ganz neuen Ansätzen, die alles Bisherige über den Haufen werfen. Leider muss man Teil II und vor allem Teil III Einfallslosigkeit auf ganzer Linie bescheinigen. Weder optisch, erst recht nicht von der Story her, gab es diesmal Innovatives. Aber als Videothekenfastfood kann man ihn ruhig mal mitnehmen.
Aufgefallen ist mir die Schlamperei mit den “Stöpseleingängen“ an Neos Hinterkopf und Nacken. Von Schnitt zu Schnitt verschwindet da schon mal gerne einer. Das war ja bereits im ersten Teil der Fall, wenn ich mich recht erinnere. Was ist denn bei einem derart teuren Film bitteschön so schwer daran, auf so offensichtliche Sachen zu achten? Zumal es ja bereits schon im ersten Teil vorkam und mittlerweile bekannt sein dürfte. Und weshalb hat man eigentlich diesmal schon wieder ein neues Orakel eingeführt? Ist auch die letzte Darstellerin desselben etwa verstorben?
Tja, der Kult dürfte sich nun langsam selbst zu Grabe tragen. Ein Abklingen des MATRIX-Fiebers könnte aber zumindest einen großen Gewinn mit sich bringen. Nämlich das Verschwinden von superobercoolen Bullet-Time-Jokes, etc.. Über die kann ich schon seit "Matrix-I" nicht mehr lachen. Und ernstgemeinte Bullet-Time finde ich ebenfalls nur noch in den seltensten Fällen passend. Aber ich fürchte, wir werden solche Augenblicke leider noch sehr häufig sehen. Ist halt billig zu machen mittlerweile. Nur ein Meister fördert daraus vielleicht noch etwas Sehenswertes…. Im Übrigen war “Die Sendung mit der Maus“ die wahre Erfinderin der Bullet-Time!

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