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Short Cuts


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Shutter Island (2010) - Martin Scorsese


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Shutter Island

  • Deutscher Titel Shutter Island
  • Originaltitel Shutter Island
  • Produktionsland USA
  • Originalsprache Englisch
  • Erscheinungsjahr 2010
  • Länge 138 Minuten
  • Altersfreigabe FSK 16
  • Regie Martin Scorsese
  • Drehbuch Laeta Kalogridis
  • Produktion Brad Fischer, Mike Medavoy, Arnold Messer, Martin Scorsese
  • Musik Robbie Robertson
  • Kamera Robert Richardson
  • Schnitt Thelma Schoonmaker
  • Darsteller : Leonardo DiCaprio (Edward „Teddy“ Daniels), Mark Ruffalo (Chuck Aule), Ben Kingsley (Dr. John Cawley), Max von Sydow (Dr. Jeremiah Naehring), Michelle Williams (Dolores Chanal), Emily Mortimer (Rachel Solando), Patricia Clarkson (Ethel Barton), Jackie Earle Haley (George Noyce), Ted Levine (Direktor), John Carroll Lynch (Vizedirektor McPherson), Elias Koteas (Andrew Laeddis)

Letztes Wochenende im Kino gesehen und wie ich schon im "kürzlich gesehen Thread" angemerkt habe, ist dies ein kleines Meisterwerk.

Im Jahre 1954 untersuchen die US Marshals Teddy Daniels (Leonardo Di Caprio) und Chuck Aule (Mark Ruffalo)das Verschwinden der Patientin Rachel Solando aus dem auf der Insel Shutter Island vor der Küste von Massachusetts untergebrachten Ashcliffe Hospital für psychisch gestörte Schwerverbrecher. Ein Zettel mit seltsamen Notizen ist der einzige Anhaltspunkt für die Beiden, den Fall zu lösen. Doch das unkooperative Verhalten der Anstaltsleitung um Dr. Cawley (Ben Kingsley) und Dr. Jeremiah Naehring (Max von Sydow) sowie einige mysteriöse Vorkommnisse regen in Teddy den Verdacht, dass auf der Insel geheime Experimente an Patienten durchgeführt werden.

Was konnte man nicht alles über den Film lesen als er zur diesjährigen Berlinale gezeigt wurde, von Lobpreisungen bis hin zu Verrisssen war alles dabei.

Nun sollte ich mich also selber überzeugen und bin letzten Smastag mit einem guten Freund und Filmkenner reingegangen. Gerade was das Ende des Films bzw. die Auflösung angeht war ich ja quasi durch einige Schmäh Kritiken schon vorgewarnt.

Jetzt wo ich den Film gesehen habe muß ich sagen : "Was für einen Film haben denn die lieben Kritiker gesehen, das kann ja nicht ein und derselbe Film gewesen sein" !

Scorsese vorzuwerfen er würde den Plot mit simplen Tricks zu einem Ende führen, kann ich nicht gelten lassen. Sicher was ähnlich geartete Plot-Twists angeht, so hat man gerade im Horror-Thriller der letzten Jahre sehr viel ähnliches gesehen. Mich persönlich hat dies dort auch größtenteils kalt gelassen :gaehn:
Hier wiederum nicht !

Und das liegt einmal an der durchweg subjektiven Perspektive des Films (Teddy Daniels - Leonardo Di Caprio) sowie daran wie gut Scorsese es versteht mit einer außerordentlichen und fast schon ausufernden Souveränität diesen Film zu verdichten.

Ich habe lange nicht mehr einen Film gesehen, der so rund ist wie "Shutter Island".

Scorsese hat hier etwas gemacht, was er sehr oft macht : Einmal einen Film über "Besessenheit" und er hat wieder einen Film über andere Filme gemacht.

Samuel Fuller und auch Jacques Tourneur würde ich hier zb. als Hommage Quelle nennen sowie verschiedene Genre, wie das des Psycho-Thrillers und des Horror und Paranoia Kinos der 40'er und 50'er Jahre.

Ganz große Klasse ist auch die Besetzung des Films.
Angefangen bei Di Caprio, bis hin zu Ben Kingsley und Max von Sydow in der Rolle des deutschen Arztes bis hin zu den kleinsten Nebenrollen ist der Film nahezu perfekt.
Als großartig ist hier auch noch die hervorragende Kameraarbeit sowie der bis ins Mark gehende Einsatz des Soundtracks zu erwähnen.

Schade eigentlich, dass es solche Filme fast gar nicht mehr gibt. :(



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New York, New York (1977) - Martin Scorsese


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New York, New York

  • Deutscher Titel New York, New York
  • Originaltitel New York, New York
  • Produktionsland USA
  • Originalsprache Englisch
  • Erscheinungsjahr 1977
  • Länge 155 Minuten
  • Altersfreigabe FSK 6
  • Regie Martin Scorsese
  • Drehbuch Earl Mac Rauch, Mardik Martin
  • Produktion Irwin Winkler, Robert Chartoff
  • Musik John Kander, Fred Ebb
  • Kamera László Kovács
  • Schnitt Bert Lovitt, David Ramirez, Tom Rolf
  • Darsteller Liza Minnelli(Francine Evans), Robert de Niro(Jimmy Doyle), Lionel Stander(Tony Harwell), Barry Primus (Paul Wilson), Mary Kay Place (Bernice Bennett), Georgie Auld (Frankie Harte), George Memmoli (Nicky), Clarence Clemons (Cecil Powell), Kathi McGinnis (Ellen Flannery)

Meine Eindrücke beziehen sich auf die gekürzte deutsche DVD Fassung (131 Min).

New York City im Jahre 1945. Die Stadt feiert die Kapitulation Japans, überall wird gefeiert. In einem Tanzpalast macht sich der frisch aus der Armee entlassene Tenorsaxophonspieler Jimmy Doyle (Robert De Niro) an die junge Francine Evans (Liza Minnelli)ran, die im Krieg bei der Truppenbetreuung war und jetzt auf eine Karriere als Sängerin hofft.
Sie zunächst völlig unbeeindruckt von seinen Anmachversuchen, läßt sich dann doch auf ihn ein. Fasziniert von seinem Talent und seiner unberechenbaren Art kommen sie beide in der Swing-Band von Frankie Hart (Georgie Auld) unter, die Jimmy bald übernimmt.
Völlig überstürzt heiraten die beiden eines Nachts und spätestens als Francine schwanger wird zeigt sich, dass die Karrierevorstellungen der beiden nicht miteinander zu vereinbaren sind.
Sie trennen sich. Francine wird ein gefeierter Hollywoodstar und Jimmy wird Besitzer eines Nachtclubs in Harlem in dem er Bebop mit seinen schwarzen "Lehrmeistern" spielt.

Scorseses Film aus dem Jahre 1977, der zwischen "Taxi Driver" und "Raging Bull" entstand ist definitiv kein Musical, so wie man das häufig mal lesen muß.
Es ist ein Film "über" Musicals ganz speziell über die glorreiche Zeit der Hollywood-Musicals von Anfang der 40'er bis Ende der 50'er.
Noch spezieller ist es eine Huldigung an den Regisseuer Vincente Minnelli (Vater von Liza).

Inhaltlich ist es ein Film über die Liebe zweier sehr talentierter und kreativer Menschen zueinander und die Tragik darüber, dass Karriere und Liebe im Showbusiness oft nicht zusammen passen.
Laut Scorsese ein sehr häufiges Thema in den Hollywoodfilmen der vergangen Ära.

Dies ist leider auch das Manko an dem der Film leidet.

Wie ich schon anfangs schrieb habe ich die in Deutschland gekürzte Fassung gesehen und nicht den Re-Cut. Die Haßliebe und Entzweiung von DeNiro und Minnelli in der letzten Hälfte des Films wirkt auf mich einfach nicht ganz glaubwürdig und plausibel genug. Dazu gehört auch DeNiros Beziehung zu seinem Sohn. Man hat einfach das Gefühl es fehlt einiges in dem Film, der Film rast einfach viel zu schnell auf sein Ende hinzu. Eventuell wird dieses Manko in der sage und schreibe 25 Minuten längeren Version ausgemerzt. So jedenfalls hat man oft nur den Hauch einer leisen Ahnung warum sich der Film so entwickelt und mit diesem grandiosen Ende abschließt.

Technisch ist der Film nahezu perfekt. Vollkommen stilisiert in seinem gesamten Setting schafft es Scorsese die Atmosphäre der Musicals und des Jazz in die Neuzeit (1977) zu transportieren.

Bezeichnend und auch tragisch für den Film ist außerdem die Tatsache, dass der Song "Theme from New York, New York" erst wenige Jahre später ein Riesen-Hit wurde und das durch die Stimme eines anderen nämlich "Frank Sinatra".

Werde irgendwann mal die "lange" Version sichten, bin sehr gespannt ob sich dann einiges revidieren läßt B)



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Annie Hall (1977) - Woody Allen


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Annie Hall

  • Deutscher Titel Der Stadtneurotiker
  • Originaltitel Annie Hall
  • Produktionsland USA
  • Originalsprache Englisch
  • Erscheinungsjahr 1977
  • Länge 93 Minuten
  • Altersfreigabe FSK 6
  • Regie Woody Allen
  • Drehbuch Woody Allen,
  • Marshall Brickman
  • Produktion Jack Rollins,
  • Robert Greenhut
  • Musik Carmen Lombardo,
  • Isham Jones
  • Kamera Gordon Willis
  • Schnitt Wendy Green Bricmont,
  • Ralph Rosenblum
  • Darsteller Woody Allen (Alvy Singer),Diane Keaton (Annie Hall), Tony Roberts (Rob), Carol Kane (Allison),Paul Simon (Tony Lacey), Shelley Duvall (Pam),Janet Margolin (Robin),Colleen Dewhurst (Mrs. Hall), Christopher Walken (Duane Hall),Donald Symington (Mr. Hall),Helen Ludlam(Grammy Hall),Mordecai Lawner (Mr. Singer),Marshall McLuhan(er selbst),Dick Cavett(er selbst),Sigourney Weaver(Alvys Date)


„Kennen Sie den auch? ‚Ich möchte
nie einem Club angehören, der Leute
wie mich als Mitglied aufnimmt.’– Und
das ist genau die Einstellung, die ich
Frauen gegenüber habe, seit ich erwachsen
bin.”
(Alvy Singer)


Ich bin wahrlich kein großer Woody Allen Kenner. Weiß ich doch um des kleinen Mannes Größe in der Filmgeschichte und kenne auch einige seiner Filme. Allerdings (mit Ausnahmen) nur bis ca. Mitte der 90'er. Komischerweise ist dies ein Film den ich zwar schon mal gesehen ("when i was a young boy") habe, aber an den ich so gut wie gar keine Erinnerung hatte und das obwohl dieser Film, zurecht, einen großen Platz in der Filmgeschichte hat.

Alvy Singer (Woody Allen) , erfolgreicher Komiker in New York, Jude, intelektuell läßt uns teilhaben an seinem Innenleben, seinen Neurosen, seinen Ängsten und Wünschen. Er macht Seelenstriptease vor uns (den Zuschauern vor und innerhalb der Leinwand). Wir sehen wie er die ebenso neurotische Annie Hall (*wunderbar* Diane Keaton) kennenlernt, sich in sie verliebt, sie verliert und zum Schluß wiederhaben will, auch wenn es die Reise nach L.A. (Überwindung einer der vielen Neurosen) bedeutet, die Stadt deren einziger kultureller Vorteil darin besteht, daß man bei Rot rechts abbiegen darf.

Das tolle ist erstmal abgesehen von der grandiosen Darstellung von Diane Keaton als Annie Hall, wie Allen nach "Love and Death" (letzte Nacht des Boris Gruschenko *bescheuerter Titel*) die komplette dramaturgische Struktur der Regie übern Haufen wirft und seinen Helden einfach machen läßt was ihm gerade für richtig erscheint. Die Figur entwickelt total entfesselt ein komplettes Eigenleben und scheut auch nicht davor zurück Passanten auf der Straße nach ihrer Meinung zum Sexleben zu befragen, sowie Szenen im Splitscreen aus der Kindheit zu zeigen, natürlich mit Kommentar.

Wiedergefunden habe ich mich in zwei Szenen :
Natürlich in den Kino-Szenen :))

Ich habe beinahe geschrien, denn mir geht es genauso : Sakrileg in einen Film mit 2 Minuten Verspätung zu gehen (und dann auch noch Bergman :nocomment:
Genauso wie Leute die hinter einem stehen oder sitzen und borniert über Sachen reden (Fellini) die sie überhaupt nicht verstehen.
Lustigerweise wollte Allen für diese Szene eigentlich Fellini selbst haben. Was für ein Effekt DAS wohl gewesen wäre !

Fest steht das dies nicht nur der "Prototyp" aller typischen (es gibt ja auch die ernsten) Woody Allen Filme ist, es ist auch der Startschuss für viele andere "ähnlichen" Filme gewesen.

Komischerweise fühlte ich mich oftmals an Rob Reiners "Harry & Sally" erinnert.
Ich denke das kommt von nicht ungefähr ;)

Bin schon auf "Manhattan" gespannt !!!


Achja "Sigourney Weaver" hab ich nicht gesehen. Aber das sind wohl auch nur 6 Sekunden....


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Moby Dick (1956) John Huston


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Moby Dick
  • Deutscher Titel Moby Dick
  • Originaltitel Moby Dick
  • Produktionsland USA
  • Originalsprache Englisch
  • Erscheinungsjahr 1956
  • Länge 116 Minuten
  • Altersfreigabe FSK 12
  • Regie John Huston
  • Drehbuch Ray Bradbury, John Huston
  • Produktion John Huston
  • Musik Philip Sainton
  • Kamera Oswald Morris
  • Schnitt Russell Lloyd
  • Darsteller Gregory Peck(Kapitän Ahab),Leo Genn (Starbuck),James Robertson
  • Justice (Kapitän Boomer),Harry Andrews (Stubb),Francis De Wolff (Kapitän
  • Gardiner),Philip Stainton (Bildad),Royal Dano (Elias),Seamus Kelly
  • (Flask),Friedrich von Ledebur (Queequeg),Orson Welles (Pfarrer Mapple)





Premiere :

Dies ist mein erster Beitrag mit dem ich mein frisch eröffnetes Filmtagebuch füttern werde.

John Hustons Verfilmung des gleichnamigen Romans von Herman Melville aus dem Jahre 1956.

Inhalt : Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Seemanns Ismael (Richard Basehart), der zusammen mit dem von den Südseeinseln abstammenden Harpunier Queequeg (Friedrich von Ledebur) auf dem Walfänger Pequod anheuert der unter dem Kommando des sagenumwobenen Kaptain Ahab (Gregory Peck) steht. Ahab ist besessen von seiner Rache an dem weißen Wal, genannt Moby Dick, an den er einst im Kampf sein Bein verlor.
Getrieben von unsäglichem Hass verfolgt er Moby Dick über den Ozean, bereit sich und alle zu opfern.

Die Moby Dick Verfilmung von John Huston ist einer der Filme, den ich das letzte Mal als Kind sah und ich weiß noch wie fasziniert ich von der düsteren Atmosphäre sowie von der Figur des Queequeg war. Erstaunlich, dass der Film mich immer noch, auch wenn logischerweise auf eine andere Art und Weise beeindruckt.

Drei Jahre dauerten die Dreharbeiten für diesen als "unverfilmbar" geltenden Stoff.

Typisch für Huston ist die akribische Herangehensweise dem Film mit zahlreichen Außenaufnahmen und einem speziell entwickelten Farbschema einen nahezu dokumentarischen Stil zu geben und damit ein sehr realistisches Bild der damaligen Seefahrt und des Walfangs zu vermitteln.
Allein die Szene in der die Pequod ablegt und die Kamera über die zerfurchten Gesichter der Frauen und Mütter fährt ist unglaublich stark und kraftvoll.

Die Besetzung ist durchweg gut. Peck als Ahab war zwar nicht Huston's erste Wahl für die Rolle und wurde damals auch nicht vom Publikum akzeptiert doch finde ich macht er seine Sache sehr gut. Seine Figur hat ja etwas sehr biblisches an sich, nicht nur seine Figur natürlich der ganze Film. Nicht umsonst fühlte ich mich bei der Szene mit der Elmsfeuererscheinung an "De Mille's" "Zehn Gebote" erinnert. Allein die Magie und der Umgang mit Farbe in dieser Szene schlägt in die gleiche Kerbe.

Orson Welles in der kleinen Rolle des Pfarrer Mable ist grandios, so wie Welles eigentlich immer grandios ist. Man könnte sich natürlich vorstellen welche Dimension die Rolle Ahabs gehabt hätte wenn Welles sie gespielt hätte, hat er doch schon einmal im Theater diese Rolle verkörpert.

Aber ich will gar nicht groß lamentieren, der Film ist defintiv einer der Klassiker Hustons.






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