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Short Cuts





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The Ghost Writer (Der Ghostwriter) 2010 Roman Polanski



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The Ghost Writer (Roman Polanski) 2010



Vor ca. 2 Monaten gesehen und mich ein wenig entäuscht zurückgelassen.

Zu unterkühlt, zu distanziert.
Polanski verliert sich in den von ihm gewählten und stilisierten Settings. Der Film braucht zu lange um in Fahrt zu kommen. Das waren meine sehr schnell gefällten Urteile.
Allerdings heben sie sich mittlerweile teilweise auf.

Nochmal gesehen und mir wurde die Präsenz eines bewusst unterkühlten Thrillers gewahr, wie nur Polanski ihn inszenieren kann.
Polanski versteht es verdammt gut Thriller-Atmosphäre zu schaffen.
Er weiß wie man Räume und einfache Situationen inszeniert, so dass sie bedrohlich erscheinen.

Besonders hervorzuheben ist hier die Szene in der der Ghost (Ewan McGregor ist einfach nur der Ghost sprich Ghostwriter) in dem Wald Anwesen auf Paul Emmet (Tom Wilkinson) trifft und ihn bezüglich des Fotos, auf dem Emmet mit Lang (Pierce Brosnam) zu sehen ist, ausfragt.
Hier werden wir in eine typische Polanski Szene geworfen, die dermaßen spannend und unterschwellig ist, obwohl nichts passiert.

Bevor ich zum Ende komme, muß ich allerdings doch ein wenig Kritik walten lassen.

Ich könnte jetzt sagen, der Plot in Robert Harris fantastischem Thriller kommt besser weg als in der filmischen Umsetzung, dies ist allerdings grober Unfug.
Ja, die Vorlage ist wesentlich spannender als der Film und ich bin auch nach der zweiten Sichtung der Meinung, dass die erste Hälfte sich zu sehr auf die Atmosphäre konzentriert und den Plot ein wenig außen vorlässt.
Trotz alledem muß man zugestehen, dass die Inszenierung mit samt der immer noch aktuellen politischen Thematik, in der Art und Weise gelungen ist wie Polanski es hier inszeniert hat.

Dieser gemächlichen, distanzierten Inszenierung dieses Ende zu verpassen hat schon seinen Stil.

Denn es ist so erschreckend wie zynisch, dass es fast an „Chinatown“ erinnert.

Da wird in der zuvor gezeigten Sequenz die Frau des Politikers als CIA Repräsentantin entlarft um in der darauffolgenden Szene nochmal Ewan McGregor zu zeigen, wie er samt Manuskript über die Straße läuft und dann „zack, bums“......

Ich konnte es erst gar nicht fassen aber Polanski lässt wirklich seinen Ghost überfahren und die Art wie dies inszeniert ist, läßt es einem doch kalt den Rücken runterlaufen.




Man gibts zwar ungern zu; aber das ist ein Problem, das ich mit beinahe jedem Polanski hatte. Erst die zweite Sichtung brachte ans Tageslicht, ob ich einen der grossen oder eher "The Ninth Gate" genoss. Oftmals war es tatsächlich diese "Kälte" oder Längen, die mir nicht behagten. Eine eigenartige Sache, das. Mit "The Ghost Writer" geht es mir ählich wie dir. Bis jetzt hats nicht gefunkt. :(
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Doch, doch !
Wie ich ja schon erwähnte, hab ich den Film beim zweiten Mal einfach mehr als Polanski Film wahrgenommen.
Dies ging mir übrigens ähnlich bei "the ninth gate", den ich mittlerweile bestimmt schon 4x gesehen habe und mich geradezu richtig in die Atmosphäre verliebt habe.
Auch dort war ich nicht ganz konform mit der Umsetzung der Vorlage "Club Dumas".
Als besten "Thriller" in Polanskis Werk sehe ich immer noch "Chinatown" & "Frantic" und letzterer wurde damals auch von der Kritik verrissen und geschmäht. Jetzt ist er ein perfekter Thriller mit Tiefgang im Hitchcock Style !
Freuen wir uns auf das Foster/Reilly & Waltz/Winslet Gemetzel was bald anläuft. Bin schon sehr gespannt und das Polanski so ein kammerspielartiges Theaterstück gut auf die Leinwand bringen kann wissen wir ja seit "Death & the Maiden" :-)
Bin wirklich sehr gespannt !
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Also mir hat the Ghostwriter durchaus gefallen. Wobei "durchaus
gefallen" mir zu vielen bekannten Polanski-Filmen einfällt, was nur bedingt ein Kompliment ist.
Auch zu "the ninth Gate", obwohl ich dessen Handlung als trashig
einstufen würde
The Death and the maiden habe ich in sehr guter Erinnerung.
Auch deshalb freue ich mich auf Carnage. Polanski scheint sich
an jene Standards für Theaterverfilmungen zu halten, die sein
Vorbild Hitchcock mit Dial M for Murder und Rope gesetzt hat.
Das theaterhafte noch betonen, anstatt das Stück durch "lüften"
(Außenszenen und Personen einfügen) zu verwässern und dabei
trotzdem äußerst filmisch agieren.
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