Hier nun der Rest der Ozon Filmreihe :
Angel (Angel – Ein Leben wie ein Traum)
Man sollte den Kommentaren von Monsieur Keitel, in meinem letzten „Ozon“ FTB durchaus glauben schenken !
Er hat definitiv Recht, wenn er „Angel“ als misslungen betrachtet.
Dieser 9. Film ist ein ziemliches Ärgernis !
Will sagen ein Totalausfall !
Ist natürlich auch ein Wagnis das Leben einer Kitschromanautorin genau wie einen Kitschroman zu verfilmen. Ein Wagnis, welches auch definitiv schief gehen kann, wenn man sich in dieser Kitsch Welt verliert und das ganze dann auch noch allzu ernst nimmt.
Genau das passiert bei diesem Film.
All das was Ozon hier hätte einbauen können und was auch wirklich gut gepasst hätte, diese Kitsch Überreizung und das Ad Absurdum führen von Klischees, all das fehlt und macht diesen Film zum echten Heuler.
Man möchte Ozon es schon fast übelnehmen, dass er für seine Hauptfigur soviel Mitleid empfindet, denn sie ist so ziemlich das schlimmste und nervigste am ganzen Film. Sam Neils Figur des Verlegers ist total unausgegoren und Michael Fassbender macht seine Sache zwar gut, bleibt aber wie die ganze Geschichte in ihren Klischees stecken.
Diese Klischee und Kitsch Elemente kennt man ja teilweise auch aus Ozon Filmen, warum er hier in einer Pilcher-artigen Sülze stecken bleibt ist mir ein echtes Rätsel.
Ricky (Ricky – Wunder geschehen)
Ja, was soll ich sagen. Da haben wir ihn wieder DEN Metapherfilm von Francois Ozon und wie ich finde einer seiner schönsten und poetischsten.
Man meint zu Beginn des Films eins der typischen Sozialdramen der belgischen Brüder Dardenne vor sich zu haben oder auch Mike Leigh, Ken Loach könnten hier herangezogen werden. Doch so einfach ist es nicht.
Der Ton des Films ist schon bevor Ricky zur Welt kommt,immer wieder komisch wobei man sagen könnte tragikomisch, denn das Leben der kleinen noch nicht ganz zu sich gefundenen Familie ist hart und steht auf dem Prüfstand.
Als dann Ricky, das geflügelte Kind, zur Welt kommt, zieht das groteske mit in die Geschichte ein und dann alsbald wird klar, dass es eigentlich gar nicht um das Baby geht, sondern um Familie.
Ricky ist eine Beziehungsmetapher, ein schwebendes Kind, welches man loslassen muß um zueinander zu finden, um etwas aufbauen zu können. Rickys Wunsch nach Freiheit erfüllt er sich selbst und in der Szene als Katie ins Wasser steigt wird ihr dies auch bewusst.
Ganz besonders spürbar wird dies auch durch eine der letzten Szenen, in der sich alle Umarmen und sich die Hände der Eltern hinter dem Rücken der Tochter zu Flügeln verschränken.
Ich war entzückt durch diese außerordentlich poetische Bildsprache dieses Films, vor allem mit was für einer Leichtigkeit Ozon seine Metapher hier verwebt ist erstaunlich.
Le Refuge (Rückkehr ans Meer)
„Das Refugium“ ist nach „Unter dem Sand“ und „Die Zeit die bleibt“, der letzte Teil der von Ozon sogenannten Trilogie der Trauer.
Stilistisch ist dieser Film auch komplett genauso zurückhaltend und bis aufs notwendigste inszeniert, wie die anderen beiden Filme. Ich würde sogar sagen noch eine Spur reduzierter, denn traumwandlerische Szenen oder Flashbacks gibt es hier nicht. Dieser Film ist total puristisch. Vielleicht auch einer der Gründe warum Ozon den Film in digitalem Video gedreht hat. Man könnte schon fast sagen, der Stil sei dokumentarisch, ist er aber nicht. Ozon filmt die Geschichte dieser einst drogenabhängigen und nun schwangeren Frau, die sich zurückzieht um Klarheit zu finden, mit sich und dem Baby, einen Mann kennenlernt, dem sie vertraut und einen Entschluss fasst, der ehrlich und für sie richtig ist, auf eine Art, die einen trägt aber immer auf totaler Distanz ist. Denn auf totaler Distanz ist auch seine Figur, die im Prinzip ein Rätsel ist und bleibt.
Ozon geht es um Ehrlichkeit, ungeschönt und ungeschminkt und vor allem sehr, sehr leise.
Im krassen Gegensatz dazu sein letzter Film :
Potiche (Das Schmuckstück)
Potiche steht ganz in der Tradition von 8 Frauen. Nicht nur wegen Catherine Deneuve.
Nein, natürlich wegen der Inszenierung. Man wartet eigentlich schier darauf, dass in jedem Moment dieses Films eine Musical Nummer entsteht.
Nunja, wir sind diesmal nicht in den 50ern sondern in den 70ern.
Emanzipation ist das große Schild dieses Films !
Doch wir haben es hier mit einer waschechten Komödie zu tun und natürlich wird dieses Schild einmal komplett durch den Wolf gedreht und von vorne bis hinten verulkt. Da gibt es vieles, was in Ozons Werk schon einmal zu finden war. Angedeuteter Inzest, der Sohn ist natürlich vermeintlich schwul und dann doch nicht der Sohn des linken Bürgermeisters sondern vom Anwalt etc.
Anfangs dachte ich Potiche läßt vieles von Ozons bisherigem Biss vermissen, allerdings gehört er hier auch nicht wirklich rein, denn der Film will gar nicht mehr sein als eine leichte, überkandidelte Komödie und im Prinzip ist das Ende hier auch schon ziemlich bitter, nur geht Ozon diesmal so weit und zeigt es uns nicht als das.
Für die Pujol (Catherine Deneuve) ist alles ziemlich easy und so endet es auch.
Emanzipation einmal durch den Kakao gerührt.
Alle hatten einen Riesen Spaß bei diesem Film und das merkt man ihm auch an.
Der nächste Ozon steht ja schon fast in den Startlöchern.
Diesmal mit Kristin Scott Thomas :-)
Angel (Angel – Ein Leben wie ein Traum)
Man sollte den Kommentaren von Monsieur Keitel, in meinem letzten „Ozon“ FTB durchaus glauben schenken !
Er hat definitiv Recht, wenn er „Angel“ als misslungen betrachtet.
Dieser 9. Film ist ein ziemliches Ärgernis !
Will sagen ein Totalausfall !
Ist natürlich auch ein Wagnis das Leben einer Kitschromanautorin genau wie einen Kitschroman zu verfilmen. Ein Wagnis, welches auch definitiv schief gehen kann, wenn man sich in dieser Kitsch Welt verliert und das ganze dann auch noch allzu ernst nimmt.
Genau das passiert bei diesem Film.
All das was Ozon hier hätte einbauen können und was auch wirklich gut gepasst hätte, diese Kitsch Überreizung und das Ad Absurdum führen von Klischees, all das fehlt und macht diesen Film zum echten Heuler.
Man möchte Ozon es schon fast übelnehmen, dass er für seine Hauptfigur soviel Mitleid empfindet, denn sie ist so ziemlich das schlimmste und nervigste am ganzen Film. Sam Neils Figur des Verlegers ist total unausgegoren und Michael Fassbender macht seine Sache zwar gut, bleibt aber wie die ganze Geschichte in ihren Klischees stecken.
Diese Klischee und Kitsch Elemente kennt man ja teilweise auch aus Ozon Filmen, warum er hier in einer Pilcher-artigen Sülze stecken bleibt ist mir ein echtes Rätsel.
Ricky (Ricky – Wunder geschehen)
Ja, was soll ich sagen. Da haben wir ihn wieder DEN Metapherfilm von Francois Ozon und wie ich finde einer seiner schönsten und poetischsten.
Man meint zu Beginn des Films eins der typischen Sozialdramen der belgischen Brüder Dardenne vor sich zu haben oder auch Mike Leigh, Ken Loach könnten hier herangezogen werden. Doch so einfach ist es nicht.
Der Ton des Films ist schon bevor Ricky zur Welt kommt,immer wieder komisch wobei man sagen könnte tragikomisch, denn das Leben der kleinen noch nicht ganz zu sich gefundenen Familie ist hart und steht auf dem Prüfstand.
Als dann Ricky, das geflügelte Kind, zur Welt kommt, zieht das groteske mit in die Geschichte ein und dann alsbald wird klar, dass es eigentlich gar nicht um das Baby geht, sondern um Familie.
Ricky ist eine Beziehungsmetapher, ein schwebendes Kind, welches man loslassen muß um zueinander zu finden, um etwas aufbauen zu können. Rickys Wunsch nach Freiheit erfüllt er sich selbst und in der Szene als Katie ins Wasser steigt wird ihr dies auch bewusst.
Ganz besonders spürbar wird dies auch durch eine der letzten Szenen, in der sich alle Umarmen und sich die Hände der Eltern hinter dem Rücken der Tochter zu Flügeln verschränken.
Ich war entzückt durch diese außerordentlich poetische Bildsprache dieses Films, vor allem mit was für einer Leichtigkeit Ozon seine Metapher hier verwebt ist erstaunlich.
Le Refuge (Rückkehr ans Meer)
„Das Refugium“ ist nach „Unter dem Sand“ und „Die Zeit die bleibt“, der letzte Teil der von Ozon sogenannten Trilogie der Trauer.
Stilistisch ist dieser Film auch komplett genauso zurückhaltend und bis aufs notwendigste inszeniert, wie die anderen beiden Filme. Ich würde sogar sagen noch eine Spur reduzierter, denn traumwandlerische Szenen oder Flashbacks gibt es hier nicht. Dieser Film ist total puristisch. Vielleicht auch einer der Gründe warum Ozon den Film in digitalem Video gedreht hat. Man könnte schon fast sagen, der Stil sei dokumentarisch, ist er aber nicht. Ozon filmt die Geschichte dieser einst drogenabhängigen und nun schwangeren Frau, die sich zurückzieht um Klarheit zu finden, mit sich und dem Baby, einen Mann kennenlernt, dem sie vertraut und einen Entschluss fasst, der ehrlich und für sie richtig ist, auf eine Art, die einen trägt aber immer auf totaler Distanz ist. Denn auf totaler Distanz ist auch seine Figur, die im Prinzip ein Rätsel ist und bleibt.
Ozon geht es um Ehrlichkeit, ungeschönt und ungeschminkt und vor allem sehr, sehr leise.
Im krassen Gegensatz dazu sein letzter Film :
Potiche (Das Schmuckstück)
Potiche steht ganz in der Tradition von 8 Frauen. Nicht nur wegen Catherine Deneuve.
Nein, natürlich wegen der Inszenierung. Man wartet eigentlich schier darauf, dass in jedem Moment dieses Films eine Musical Nummer entsteht.
Nunja, wir sind diesmal nicht in den 50ern sondern in den 70ern.
Emanzipation ist das große Schild dieses Films !
Doch wir haben es hier mit einer waschechten Komödie zu tun und natürlich wird dieses Schild einmal komplett durch den Wolf gedreht und von vorne bis hinten verulkt. Da gibt es vieles, was in Ozons Werk schon einmal zu finden war. Angedeuteter Inzest, der Sohn ist natürlich vermeintlich schwul und dann doch nicht der Sohn des linken Bürgermeisters sondern vom Anwalt etc.
Anfangs dachte ich Potiche läßt vieles von Ozons bisherigem Biss vermissen, allerdings gehört er hier auch nicht wirklich rein, denn der Film will gar nicht mehr sein als eine leichte, überkandidelte Komödie und im Prinzip ist das Ende hier auch schon ziemlich bitter, nur geht Ozon diesmal so weit und zeigt es uns nicht als das.
Für die Pujol (Catherine Deneuve) ist alles ziemlich easy und so endet es auch.
Emanzipation einmal durch den Kakao gerührt.
Alle hatten einen Riesen Spaß bei diesem Film und das merkt man ihm auch an.
Der nächste Ozon steht ja schon fast in den Startlöchern.
Diesmal mit Kristin Scott Thomas :-)
Ich fand "POTICHE" auch sehr sehenswert. Dafür dass das ein kalkulierter Crowd-Pleaser ist, entwickelt er ungewöhnlich viel Charme und Flair. Das macht alles durchaus Laune, ist manchmal leicht anrührend und erfreut zudem mit seinem Dekorations- und Farb-Fetischismus das Auge.
Coolster Film von Ozon ist meiner Meinung nach übrigens "SWIMMING POOL".