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Short Cuts





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Februar 2014 Alle Filme



Frei nach Bastro hier nun Filmmonat Numero 2 !

In der Wertung habe ich die fette 10/10 Bewertung wieder gestrichen, da sie eigentlich quatsch ist. Höher als 10/10 geht nicht :)

* = keine Erstsichtung
(DC) = Directors Cut
(3D) = Mit Brille
Fett : Berlinale 2014

10/10 Große Liebe, Meisterwerk, mindblowing, Sternstunde
9/10 sehr, sehr gut, fabelhaft, exzellent
8/10 gut - richtig gut, nix zu meckern
7/10 gut, mit einigen Abstrichen
6/10 nja, ok, abgenickt, so lala
5/10 mittelmäßig mit einigen Momenten
4/10 mies mit wenigen Momenten
3/10 mies ohne Momente
2/10 Beschissen
1/10 Richtig beschissen
0/10 Sondermüll

Byzantium 2012 (Neil Jordan) 7/10
Mary Reilly 1996 (Stephen Frears) 3/10
Portrait of a Lady 1996 (Jane Campion) 8-9/10
Point Break 1991 (Kathryn Bigelow) 6/10 *
Single White Female 1992 (Barbet Schroeder) 5/10
Chugyeogja (The Chaser) 2008 (Hong-jin Na) 6-7/10
Viskningar och rop (Schreie und Flüstern) 1972 (Ingmar Bergman) 9/10
Srpski Film (A Serbian Film) 2010 (Srdjan Spasojevic) 7-8/10
Seconds 1966 (John Frankenheimer) 9/10
The Lords of Salem 2012 (Rob Zombie) 8/10
The Devils Rejects (DC) 2005 (Rob Zombie) 8-9/10
Kurutta ippêji (A page of madness) 1926 (Teinosuke Kinugasa) 8-9/10
Air Force 1943 (Howard Hawks) 8/10
Güeros 2014 (Alonso Ruizpalacios) 6/10
Le quai des brumes (Hafen im Nebel) 1938 (Marcel Carné) 10/10 *
The Midnight After 2014 (Fruit Chan) 5/10
Things people do 2014 (Saar Klein) 6-7/10
The better Angels 2014 (A.J. Edwards) 7-8/10
Shanghai Express 1932 (Josef von Sternberg) 8/10 *
Bai ri yan huo (Black Coal Thin Ice) 2014 (Yi´nan Diao) -/10
Aloft 2014 (Claudia Llosa) 4/10
Kes 1969 (Ken Loach) 10/10
Hævnens Nat (Nacht der Rache) 1916 (Benjamin Christensen) 8/10
La tercerra orilla (The Third Side oft he River) 2014 (Celina Murga) 8/10
Boyhood 2014 (Richard Linklater) 10/10
Rebel without a cause 1955 (Nicholas Ray) 10/10 *
Wu ren qu (No Man´s Land) 2014 (Hao Ning) 5-6/10
Hotaru no haka (Die letzten Glühwürmchen) 1988 (Isao Takahata) 9/10
Mou gaan dou (Infernal Affairs) 2002 (Wai-Keung Lau & Alan Mak) 7/10
127 Hours 2010 (Danny Boyle) 7-8/10
Trance 2013 (Danny Boyle) 6-7/10
Dai si gin (Breaking News) 2004 (Johnnie To) 8/10
PTU 2003 (Johnnie To) 8-9/10
L´armée des ombres (Armee im Schatten) 1969 (Jean-Pierre Melville) 8/10 *
Il Conformista (Der Konformist/Der große Irrtum) 1970 (Bernardo Bertolucci) 10/10 *
Another Year 2010 (Mike Leigh) 8/10
The Knack….and how to get it 1965 (Richard Lester) 8-9/10 *
Robin and Marian 1976 (Richard Lester) 8/10
The Haunted Palace 1963 (Roger Corman) 8/10
Premature Burial 1962 (Roger Corman) 9/10
Eye of the Devil 1966 (J. Lee Thompson) 5-6/10

Listen Bewertungen



L'armee des ombres ist imho deutlich besser als Il Conformista, dem seine konstruierte Pose und ein Überhang an Symbolik nicht gut bekommt. Melvilles Film dagegen hat eine atemberaubende Ehrlichkeit und ist zudem spannungsgeladen. Was will man mehr?

Und Rebel without a cause trotz Mehrfachsichtung die volle Wertung? Faszinierend.
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Zitat

L'armee des ombres ist imho deutlich besser als Il Conformista, dem seine konstruierte Pose und ein Überhang an Symbolik nicht gut bekommt. Melvilles Film dagegen hat eine atemberaubende Ehrlichkeit und ist zudem spannungsgeladen. Was will man mehr?

Also ersteinmal fällt es mir schwer die beiden Filme miteinander zu vergleichen oder sie gegeneinander auszuspielen. Den Melville finde ich auch richtig gut, vielleicht sogar exzellent, dafür müßte ich ihn allerdings nochmals sehen. Eine grundauf ehrliche und spannende Einsicht in den französischen Widerstand während der Besatzung mit gewohnt melvillscher Strenge inszeniert. Mehr vielleicht noch ein Film über die tragische Identität des Widerstandes, der für mich jedoch in erster Linie als spannende Abhandlung funktioniert und die eiskalte Tragödie sich mir nicht wirklich erschließen konnte.
Il Conformista halte ich nicht nur für einen der besten Filme Bertoluccis sondern für ein Meisterwerk.
Ein Film als Bewußtseinsstrom, fragmentarische Erinnerungsfetzen, die sich zu einer Lüge zusammensetzen. Die Wirklichkeit ist eine Scheinwirklichkeit, die sich langsam, wie ein Mosaik zusammensetzt und das Leben ein einziger Kampf gegen alles subversive, welches die Stabilität die der Faschismus gewährt, gefährdet. Vor allem gegen die eigene Homosexualität, das Abweichen vom gesellschaftlich vorgegebenen, vom normalen. Das alles gefilmt mit einer atemberaubenden Kameraführung; Lichtinszenierung und Farbdramaturgie, die einem schier den Atem raubt. Nicht zu sprechen von den Perspektiven und wie hier Räume inszeniert werden. Il Conformista ist wunderschön.

Zitat

Und Rebel without a cause trotz Mehrfachsichtung die volle Wertung? Faszinierend.
Wegen Mehrfachsichtung. Ist zwar schon lange her, dass ich ihn das letzte Mal sah aber davor sinds schon so an die sieben Mal gewesen. Rebel without a cause ist ein einziger Technicolor Traum. Wie ich finde, mit Johnny Guitar, einer der schönsten Ray Filme inkl. subtiler Farbdramaturgie und ich finde ihn in der Tat zeitlos. Rebel without a cause ist der zornige Sirk.
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Short Cut sagte am 03. März 2014, 00:33:

Mehr vielleicht noch ein Film über die tragische Identität des Widerstandes, der für mich jedoch in erster Linie als spannende Abhandlung funktioniert und die eiskalte Tragödie sich mir nicht wirklich erschließen konnte.Il Conformista halte ich nicht nur für einen der besten Filme Bertoluccis sondern für ein Meisterwerk.Ein Film als Bewußtseinsstrom, fragmentarische Erinnerungsfetzen, die sich zu einer Lüge zusammensetzen. Die Wirklichkeit ist eine Scheinwirklichkeit, die sich langsam, wie ein Mosaik zusammensetzt und das Leben ein einziger Kampf gegen alles subversive, welches die Stabilität die der Faschismus gewährt, gefährdet. Vor allem gegen die eigene Homosexualität, das Abweichen vom gesellschaftlich vorgegebenen, vom normalen. Das alles gefilmt mit einer atemberaubenden Kameraführung; Lichtinszenierung und Farbdramaturgie, die einem schier den Atem raubt. Nicht zu sprechen von den Perspektiven und wie hier Räume inszeniert werden. Il Conformista ist wunderschön.

Genau andersrum bei mir. Die Exquisitheit der Bildgestaltung stellt Il Conformista ein Bein, man wähnt sich mehr beim Blättern in einem Geschichtsbuch. Auch die Charakterstudie ist für mich zu exemplarisch, als ob hier der Durchschnitt von Hunderten Menschen beschrieben wird. Melvilles Film hingegen zeigt die Unsicherheiten und Brüche innerhalb einer Gruppe auf, die wir retrospektiv als geschlossen definieren. Und diese Brüche setzen sich ins Innere der Menschen fort, wer kann schon einen vermeintlichen Freund von gestern heute als Feind betrachten. Es reißt einem das Herz heraus, wenn man sieht, vor welche Alternativen Menschen gestellt werden in dieser Gesellschaft. Die kühle, fast schon technizistische Inszenierung Melvilles betont das nur.
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The Critic sagte am 03. März 2014, 01:19:

Und Rebel without a cause trotz Mehrfachsichtung die volle Wertung? Faszinierend.

Tatsächlich?
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Ja. Bei all seinen Qualitäten ist der Film imho schlecht gealtert. Zu viel Pathos, das die Gefühle überdeckt.
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Melvilles Film hingegen zeigt die Unsicherheiten und Brüche innerhalb einer Gruppe auf, die wir retrospektiv als geschlossen definieren
Wie gesagt, ich finde, dass man die beiden Filme schwer miteinander vergleichen kann und will dir zu deinen Anmerkungen auch nicht widersprechen. Der Melville hat jedenfalls noch Raum nach oben :)
Was Il Conformista angeht, so ist er ein einziger Reflektionsstrom, der sich 1:1 mit der wagemutigen Inszenierung und Schönheit der Bilder deckt. Ein Film über Identität und Faschismus, der so unglaublich schön ist, das es einem das Herz zerreist. Dein Blättern in einem Geschichtsbuch kann ich auch wenig nachvollziehen, da es sich hier ganz allein um eine so subjektive Perspektive handelt, die den gesamten Film geradezu durchweht ebensowenig wie die Figur Clericis als exemplarisch gesehen werden kann. Das könnte man sich natürlich so zusammenreimen, davon erzählt der Film allerdings nichts. Bertolucci sagte selber „Ich verwende die Geschichte, doch ich mache keine historischen Filme; ich mache nur scheinbar historische Filme, denn tatsächlich lässt sich Geschichte nicht mit filmischen Mitteln abbilden: das Kino kennt nur eine Erzählzeit, und das ist die Gegenwart.“ Und genau das zieht sich als Bewusstseinstrom 2 Stunden durch den Film. Dazu kommt letztendlich noch, dass Il Conformista enorm einflussreich auf New Hollywood in den 70ern war. Coppolas The Godfather, Apocalypse Now (nicht von ungefähr von Storaro geschossen) oder auch Taxi Driver zehren von diesem Film was die Farbkompositionen und einzelne Einstellungen angeht.

Zitat

Bei all seinen Qualitäten ist der Film imho schlecht gealtert. Zu viel Pathos, das die Gefühle überdeckt.
Finde ich nicht. Sah den Film damals zum ersten Mal mit 14, sogar im Kino. Danach bis 20 in unregelmäßigen Abständen im TV und auf Video. Das war genau das richtige Alter für den Film. Nicht nur das sich unzählige Szenen über die Jahre eingebrannt haben (das Planetarium, der Messerkampf davor, das Rennen, die alte Villa, das Familienspiel, Jim der seinen Vater angreift, die erwachsene Gesellschaft, die am Ende ihren verlorenen Sohn erschießt, einzelne Kameraperspektiven) der Film wirkt immer noch frisch was vor allem daran liegt, dass er so viele subtile Szenen inne hat, die damals ihrer Zeit weit voraus waren und heute immer noch frisch wirken, da sich in der Diskrepanz zwischen alt und jung im Grunde nicht viel geändert hat. Ich finde übrigens, jetzt nach dem Wiedersehen, auch, dass es von Vorteil ist, dass Platos Gefühle für Jim, im Film nicht noch näher erklärt werden. Hays Code hin oder her, das ist genau richtig und wirkt auf die Tragik dieser Figur umso mehr.
Man kann aber auch einfach mit Scorseses Worten sagen "Nicholas Ray is Cinema !" Punkt.
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Ich sehe ein gemeinsames Buch von Sicomastik und Short Cut kommen. :)
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Nee, nee, da ziehe ich ehrfürchtig meinen Hut und überlasse das Buch sicomastik :)
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Mir ist grad aufgefallen, dass ich einen Film vergessen hab. Nachgetragen als Nr. 12 innerhalb der Monatsliste :)
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