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In einem Atemzug

Knappe Kurzkommentare vom Rand der Couch

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Peter Pan & The Eighties


The Lost Boys - Ein bemerkenswert ungewöhnlicher Mix aus Vampirfilm und Komödie, der zudem seine Figuren recht üppig mit Konflikten ausstattet (der kleine Bub und sein Argwohn auf einen neuen Stiefvater, der Teenager und die Unschuld, der Umzug in eine neue Umgebung, jugendliche Rebellion usw. usf.), was ihm stets eine augenzwinkernde Doppelbödigkeit verleiht. Herrlich alleine schon das Opening, dessen Montage aus Zeitkolorit (insbesondere der Frisuren) man nicht hätte passender als mit 'People are Strange' unterlegen können - das Älterwerden des Films macht den Witz nur noch besser (ob Joel darauf spekuliert hat?). Sehr schön auch die nächtlichen Motorrad-Szenen, mit ihren lens flares, die das Dunkle durchdringen, und dem 80er Soundtrack. Der Filmsong 'Cry Little Sister' besitzt an sich schon etwas schwebendes. Nicht zuletzt muss noch die humoristischste Note des Films erwähnt werden. Cory Feldman wirkt mit seinem Monster-Squad gegenüber den trance-artigen Erlebnissen des älteren Bruders fast schon wie ein Fremdkörper im Film, aber trotzdem geht das alles auf. Aber die beste Pointe liefert der schweigsame Opa, bei dem man sich die ganze Zeit über fragt, wann denn sein Monolog bei Kerzenschein über Vampire einsetzt, ganz zum Schluss:

One thing about living in Santa Carla I never could stomach...all the damn vampires.

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Fade-out und once again: People are Strange. :muhaha:


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2, 3, 5, 7, Emo!


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La solitudine dei numeri primi - Urks, nicht mein Film. Hier wird die Lebensgeschichte zweier Kinder von Traurigkeit erzählt. Woher der MIssmut rührt, bleibt lange Zeit unbestimmt, und so wägte ich mich schon in einem krassen Misshandlungs-Drama, aber dabei ist es dann doch nicht ganz so krass. Die eine fliegt beim Skifahren auf's Maul und der andere lässt seine Schwester im frühen Alter im Stich. Okay, letzteres wohl doch etwas dramatischer. Will die Beweggründe gar nicht in Abrede stellen, das machte die Langweile. Für ein wenig Unterhaltung sorgen die sehr passend ausgewählten Musik-Stücke, auch wenn sie dann wiederum den Grundton des Films zerstören. Aber auch Arthouse will schmackhaft an den Mann gebracht werden. Ich war definitiv der falsche Kunde. Der Roman ist bestimmt auch scheiße. Alleine so ein Titel, damit man sich die ganze Zeit fragt, warum das Ding bloß so heißt, und dann kommt irgendwann die herzerwärmende Erklärung. Oink, oink. Aber: Academy tauglich. Immerhin.


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Body more, Murderland


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Half the killings in this city are from drugs, drug-related murders. If they legalised drugs, the killings would stop overnight.

If you legalise drugs, this city will drown, pal.

Like prohibition worked! This war on drugs should take a hint from the past.

The war on drugs? Give me a break. It's more like a pea shoot. We spent 61 billion dollars kicking Saddam out of Kuwait. We spend 11 million fighting drugs.

If coke and heroin were taxed, we could pay off the national debt.

Oh, yeah! Why not let the mafia make all the money? Let's get the Government involved too. Get them into extortion, loan sharking...


They're not now?

We could take the revenue from sales to create rehab clinics and educational programmes.

The Government can't even deliver the mail, you know that. Now you want them doling out grams and joints with integrity?

There's more deaths from a year of legalised smoking than from ten years of illegal drugs.

Man, that is my point exactly. Tobacco and alcohol are legal. They're drugs and when they're abused they kill.

We don't get a whole lot of street killings over a Marlboro Light. I mean it happens, but it's very rare...



Homicide Season 1 & 2 - Lange habe ich mich um das Frühwerk Simon's herumgedruckst. Anfang 90er, kein pay-tv - klang für mich nicht so prickelnd. Aber sobald das todsterbenslangweilige Intro durchgestanden ist (welcher Kunstaffe das wohl verbrochen hat?), fühlt man sich sehr schnell wieder im WIRE'schen Kosmos zu Hause. Genial pointiert geschriebene Dialoge, 'echte' Charaktere, keine moralisch geheuchelte Plots und ein enormer Anteil an schwarzen Figuren, die jenseits von Blödelaffe, Wise-Guy und sonstigen Stereotypen ganz ihren verschiedenen Hintergründen entsprechend agieren. Was die Serie am meisten von THE WIRE unterscheidet, ist die abwechslungsreiche und teils ausgetobte Inszenierung. Hier wird mit Jump-Cuts gearbeitet, mit ungewöhnlichen Musik-Montagen und das Schema einer Folge lässt sich nie vorhersagen (sehr eindrücklich hierbei die Kammerspiel-Folge, die fast ausschließlich in einem Verhörzimmer spielt).
Ich würde mich am liebsten direkt an die 5 ausstehenden Staffeln samt abschließenden Spielfilm machen, leider fehlt mir vorerst der Nachschub.


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The 40 Year-Old Divorced Guy


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Crazy, Stupid, Love. - Ich hatte wegen der Postergestaltung und einer Bewertung von 7.6 auf IMDb eigentlich mit einer erwachsenen RomCom gerechnet, die trotz dem Genre irgendwie außergewöhnlich erzählt. Dabei ist die Struktur des Films doch furchtbar simpel. Dieses Ding, wenn sich die heiße Schnecken-Clique einer Schule das häßliche Entlein schnappt und dieses mittels cooler Klamotten voll cool macht - und am Ende kommt dann raus, dass der Charakter viel mehr zählt als Popularität. Oink, oink. Die Nummer wird hier auf erwachsene Männer übertragen und dazu gibt's einen Schuss American Beatuy. Dafür hat man aber ein wirklich sehr nettes Ensemble zusammengetrommelt, bestehend aus Steve Carell, Julianne Moore, Ryan Gosling, Emma Stone und am Rande noch Kevin Schinken und Marisa Tomei. Gerade bei Gosling lässt man sich gerne von der Spielfreudigkeit erfassen. Jetzt freue ich mich so richtig auf Refn's Drive, aber viel mehr habe ich aus Crazy, Stupid, Love. nicht minehmen können.


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Ultimate Fighting


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Macho Man - Kampfsport-Trash mit René Weller. Im Gegensatz zu dem 6 Jahre älteren Die Brut des Bösen hat mich dieser leider nur mäßig unterhalten können. Der Film plätschert recht willkürlich vor sich hin. Ein paar Box-Szenen, dann ein paar Karate-Szenen, dann Boxen gegen Karate, und am Ende bekommen die verschlagenen Dealer auf's Maul. Breakdance gibt es auch noch zu bestaunen. Warum? Keine Ahnung. Aber gut, ein paar Lacher und Schmunzler waren schon dabei, vor allem hervorgerufen durch die cheesy Dialoge und dem Zeitbild, mit seinen Tollen, Schnauzern und feschen Klamotten. Ich denke der Film bietet für Sport-Kenner mehr Unterhaltung - ich bin da eine totale Niete, selbst der Hauptdarsteller sagt mir nix. Und dieser wird vermutlich den Hauptreiz dabei ausmachen.


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Family n the Hood


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I went to see this movie. The one about what they did to the Jews in the war.

You went to see a movie?

Lord, what they did to them people.

What kind of dope fiend goes to the goddamn movies?

The Germans decided that they weren't human no more. They just said: "No, you ain't human like we human," and when they said that...hey, man...it just got easy for them to do all kinds of dirt. By the end, all the Germans could do was get rid of them. Kill them all. 'Cause you know, they couldn't see them being anything better than rats or bugs.

That sounds like a miserable-ass movie.

But it was real, all right? And I'm sitting there, and I'm watching this movie. And I'm realizing...that it's happening again.

How do you mean, Gary?

Man, we're sitting here, day after day, making ourselves a little bit less human. And the world's happy to see it. It seems like they're happy to see it, man. I mean, when I was making money,
it didn't matter...'cause I was still a nigger. Now that I'm sitting up here, getting high with y'all, it's still the same.


You talk some crazy shit, Gary.

Don't you see what I'm saying? The Germans made the Jews into niggers. That's what that was about. That's what this is here, except we're doing it to ourselves. It seems like the world just can't wait for us to finish...until we all end up dead.

Man! Just shut up and shoot dope.

The Corner - In 6 Folgen à 1 Stunde erzählt David Simon vom (wahren) Leben einer Familie im Ghetto Baltimore's. Ich habe mir das alles an einem Stück angesehen, weil mich die Geschichte, beziehungsweise der Einblick von 'Ganz Unten', nicht mehr loslassen wollte. Was hier passiert, ist ganz schön erschütternd, allerdings auch nicht hoffnungslos. Wer THE WIRE gesehen hat, wird sich ausmalen können, wie real das ganze wirkt. Vereinfacht und abstrakt ausgedrückt, ist das hier Bubbles auf 6 Stunden Länge. Am Ende gibt es noch ein Interview mit den echten Vorbildern. Fran Boyd, mittlerweile clean und engagierte Sozialarbeiterin dazu: After watching this...after watching this and watching Khandi, who portrayed my character...she really made me...have the opportunity to see just how I used to live. And just watching her has made me...even stronger than what I was before the movie even started.

Großartig. Must-see.


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Bergman of the North


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Northern Exposure - Eine sehr charmante Serie aus den 90ern. Das Herzstück bilden die zahlreichen, skurrilen Bewohner eines 300 Seelen Kaffs irgendwo in Alaska...und wie sich der - wider Willen - frisch zugezogene Arzt aus New York mit ihnen herumschlagen muss. Das ganze wird bereichert mit vielen lustigen und gut geschriebenen Dialogen, Filmreferenzen en masse, deren Repertoire von Allen über Bergman bis zu Spielberg reicht, und einer gar nicht mal so kleinen Brise Mystery. Wegen dem Umfang von nur 8 Folgen der ersten Staffel, fällt es mir da schon schwer, die Serie irgendwo einzuordnen. Bin gespannt, was die Autoren in den restlichen 5 Staffeln noch so alles anstellen werden.


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Donner & Gloria


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Immortals - Schwermütiges Ding. Mit vorgehaltener Pistole auf Kunst getrimmt. Überall abgefahrene Kostüme, laute Pauken, fehlender Humor. Wenn's weh tun soll, dann packt man gleich bei den psychologisch effektivsten Schlägen an, wie etwa der Kastration. Ab und zu wird die zahlende Kundschaft dann auch mit ein paar durchgestylten Slowmo-Fights unterhalten, schließlich muss das Ding am Ende irgendwer noch ansehen wollen. Singh scheint nicht gerade vor Ideen zu strotzen, denn die Motive bieten nichts wirklich neues. Ein ausgetrockneter Baum mit verkrüppelten Ästen, PIercings an ungünstigen Körperteilen, irreführende Raumgestaltungen und die albtraumhaften Bösen brüllen LAUT. Mit Ausnahme vielleicht vom Obervillain Rourke, auf dessen Spiel man sich wenigstens verlassen konnte, wenn's zu langweilig wurde (was man bei der minimalen Screentime auch von John Hurt behaupten darf, wobei es mir allerdings schon fast Leid getan hat, ihn in einer solchen Produktion sehen zu müssen).

Für einen Kinobesuch in 3D war das allerdings okay. Allerdings wurde ich auch eingeladen. 10,50 Euro die Karte, hammerhart. :blink:


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The GrApe Escape


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The Rise of the Planet of the Apes - Wowzers! Also wenn ich mal von dem etwas faulen Michael Crichton Schema absehe, muss ich sagen, dass das schon ziemlich großartig war. Alleine schon der Affen-Knast-Film, dessen Hierarchie unter den Insassen ohne Worte vermittelt wird, hat meine Hochachtung verdient. So schön mittels CGI erzählt sonst nur Pixar. Dann die Hauptfigur, der Affe Caeser. Bester Schauspieler des Films. In vielen Szenen konnte ich mich nicht entscheiden, ob gerade der Grusel oder die Empathie überwiegt. Das war Frankenstein meets E.T. meets A.I. meets vieles mehr. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man eine CGI-Figur mit soviel gemischten Gefühlen ausstatten kann. NOOO! + Caeser is home. - zwei Lines, die mich so richtig gepackt haben. Gänsehaut, feuchte Augen, Kloß im Hals, die Faust geballt.

Aber wie eingangs erwähnt: Etwas schade, dass der Film nicht noch konsequenter sein Hauptaugenmerk durchzog, sondern noch einen Wissenschaftler zum sprintenden Helden etablierte, inklusive love-interest Marke J-Low. Aber angesichts der restlichen erzählerischen und technischen Größe, habe ich diese Dosis Konvention sehr gerne in Kauf genommen. Freue mich schon sehr auf die zweite Sichtung!


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Irish High Noon


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The Guard - Brendan Gleeson steht seit The General in meinem Buch der absolut coolen Socken. Hier mal wieder in einer Glanzrolle. Der Film selbst sehr vielschichtig. Eine Crime-Story, organisiertes Verbrechen, Underdog-Romantik, skurriles Lokalkolorit, ethnischer Witz und wohl dosierte Western-Einlagen. Das ganze wirklich toll verwoben, wobei ich das Gefühl hatte, dass man den anderen Figuren neben Gleeson ruhig etwas mehr Seriösität hätte gönnen können. So fühlt man sich doch überwiegend in einer leichten Komödie zu Gast. In Bruges ging mir das auch so, wenn ich mich recht erinnere. Trotzdem: Beides schöne Filme.





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