In einem Atemzug

http://www.imdb.com/title/tt0985694/



Am beeindruckensten fand ich eigentlich noch, wie Rodriguez hier um seinen Faux-Trailer einen Film gebastelt hat, und das ohne die einzubindenden Sequenzen fehl am Platz wirken zu lassen. Davon abgesehen war ich nicht sonderlich angetan, aber wurde fachgerecht unterhalten. Der Humor kam mir sehr durchwachsen vor. Am besten haben mir kleine Unfug-Details gefallen, wie zum Beispiel der SMS-tippende Machete, der mit einem Daumendruck hörbar mindestens vier Tasten auf einmal drückt - zu große Pranken. Anderer Unfug, wie die kurze Beleuchtung einer Sicherheitskraft, also einer irrelevanten Bodycount-Figur, habe ich bei Austin Powers schon sehr viel witziger erlebt. Das gleiche lässt sich zum gesamten Film sagen, wenn ich da an den grandiosen Black Dynamite denke. Doppelt so trashig, doppelt so lustig. Und warum spielt Don Johnson eigentlich eine Figur, die doch eher hätte Michael Parks übernehmen sollen? Alles in allem dreckige Unterhaltung, der leider ab und an die Luft ausgeht.

Robert Rodriguez Ethan Maniquis 2010 Action Splatter

http://www.imdb.com/title/tt0119229/



Einer meiner liebsten 'Gute Laune'-Filme. Meine Sichtungen davon liegen bestimmt schon weit im zweistelligen Bereich, trotzdem habe ich alle Jahre wieder tierisch Bock drauf. Ein unverkrampfter Mischmasch aus schwarzem Humor und nostalgischer Ode an Jugenderinnerungen, bereichert mit einem verdammt wirkungsvollen OST (Under Pressure + Baby = Magic Moment). Immer wieder gerne!

George Armitage 1997 Komödie

http://www.imdb.com/title/tt0462504/



Angesichts der POW-Thematik ein überraschend humorvoller Film. Dabei wirkt Herzog's nicht-amerikanische Inszenierung in Verbindung mit prominenten US-Schauspielern herrlich erfrischend. Bale total locker und Steve Zahn darf sich mal richtig die Zähne ausbeißen. Einzig das Ende ist unverständlicherweise gleich ein paar Ebenen zu euphorisch geladen. Hoffe, ich werde da beim zweiten Mal eine Form von Ironie ausmachen, ansonsten müsste ich die letzten paar Minuten einer Bewertung enthalten, weil der Jubel irgendwie so gar nicht zum Rest passen will.

Werner Herzog 2006 Krieg POW Beamer

http://www.imdb.com/title/tt0454921/



San Francisco scheint nicht größer als eine Geisterbahn zu sein, wie auch sonst könnte Will Smith gleich mehrfach der stehlenden Hippie-Frau (welch milder Kontrast zu der angehenden Broker-Figur, wow!) und dem verrückten Penner begegnen. Beim Befahren dieser abgesteckten Schienen wird an einem Ferrari halt gemacht, bewundert, die lächelenden Börsenmakler steigen die Treppe hinab, da erfasst auch schon der Sonnenschein im Gesicht alle vorbeilaufenden Passanten. Happy-Hardcore-Horror, der da so in und vor einem Finanzinstitut abgehen muss. Die restliche Geisterfahrt ist ebenfalls so ungeniert maskiert, dass man einer Deutung mit zunehmender Spielzeit leid wird. Eine kapitalistische Farce.

Gabriele Muccino 2006 Drama

http://www.imdb.com/title/tt0955308/



Gähnliches Unspektakel. Vielleicht muss man hier genügend Begeisterungs-Eifer für den Mythos Robin Hood mitbringen, um der ganzen Laberei halbwegs interessiert folgen zu können. In den Action-Sequenzen zeigt Scott nichts, was er nicht schon bei Gladiator (besser) gezeigt hat. Aus den Rund 150 Minuten wird mir wohl nur der D-Day in Erinnerung bleiben, wahrscheinlich weil die Sequenz so völlig fehl am Platz wirkte. Bei Scott's nächstem Update von Gladiator mit historischem Bezug nach Wahl werde ich passen: Langweilig.

Ridley Scott 2010 Krieg Action

http://www.imdb.com/title/tt1226229/



Recht vergnügliches Spin-Off aus Forgetting Sarah Marshall. Während den bedachten Tönen geht dem Film ab und an die Luft aus, weswegen ich die Mischung aus verdrogter Kotz-Slapstick und Lebensweisheit/Buddy-Movie nicht unbedingt als vollends gelungen bezeichnen würde, was allerdings bei der unverkrampften Inszenierung sehr leicht verschmerzbar ist. Mit zugedrücktem Auge eine Komödie, die in Ordnung geht.

Nicholas Stoller 2010 Komödie

http://www.imdb.com/title/tt1320253/



Das who-is-who an sprachbehinderten Actionveteranen feiert sich selbst und haut auf den Putz. Dabei werden Körper im John Rambo-Style zerpflückt, die Kontrahenten mit Wrestling-Moves bearbeitet und zwischendrin sagt der Gouvernator mal Hallo. Das Ganze in Handlung und Stunts schön old skool angehaucht. Ich fand's klasse.

Sylvester Stallone 2010 Action

http://www.imdb.com/title/tt0401792/



Ich bin jedes Mal von der Beleuchtung und seinen Kontrasten derart fasziniert, dass ich anderen Aspekten kaum Beachtung schenken kann. Rodriguez hat hier den Transport eines Comics auf zuvor nie gesehene Weise inszeniert (ich lasse mich gerne eines Besseren belehren). Zuvor wurde sich in Verfilmungen meist auf die akkurate Umsetzung der betreffenden Superhelden-Kostüme gestützt - andere Inhalte der Vorlage wurden in aller Regel entstellt bis vergewaltigt. Aber auch die andere Bemühung, dem Konzept der Panels näher zu kommen - beispielsweise in Ang Lee's Hulk durch Splitscreens - waren mehr in Richtung 'netter Versuch' gestaltet. Im Gegensatz dazu atmet Sin City geradezu nach frischen Seiten eines Comics. Ich denke selbst wenn man überhaupt nichts mit der 'pulp noir'-Handlung anfangen kann, werden einen die Bilder bannen. Der einzig kleine Kratzer bleibt hierbei für mich, dass ich Bruce Willis' Stimme nicht gerade für 100%ig tauglich halte, um längere voice-over zu tragen - hier wird die Synchronfassung vermutlich die Nase vorne haben.

Frank Miller Robert Rodriguez Quentin Tarantino 2005 Comic / Superheld(en) Beamer Meisterwerk

http://www.imdb.com/title/tt0096874/



Meiner Erinnerung nach war ich seltsamerweise nur beim dritten Teil damals im Kino. Und da ich den ersten Teil schon vor ein paar Monaten wieder aufgefrischt habe, fiel meine Wahl auf Teil Zwo.
Leider muss ich sagen, dass dieses comichafte Spiel mit Zeitreise auf größerem Schirm nicht gerade viel an Mehrwert gewinnt. Eigentlich bietet nur der berühmte Courthouse Square genügend Raum, um erst auf großer Fläche seine Details zu offenbaren (der 3D-Hai kommt natürlich besonders gut). Nichtsdestotrotz ein angenehmes Kindheitsfilm-Vergnügen, dessen Umschlungenheit mit den anderen Teilen verzwickt komplex ausfällt, mit unzähligen Running-Gags den Geek belohnt und darüber hinaus auch noch heute mit bestimmten Elementen seiner Zukunftsvision verblüfft (bei dem Gag am Spielautomaten frage ich mich, ob man den wirklich damals ohne Eye-Toy verstehen konnte). Und Alan Silvestri's Score bleibt ein lebenslanger Ohrwurm - werde ich wahrscheinlich noch im Altersheim vor mich her summen.

Robert Zemeckis 1989 Zeitreise Beamer

http://www.imdb.com/title/tt0077405/



Habe mich auf Drängen eines geschätzten Film-Freak-Freundes entgegen meines Spielplans doch auf ein von mir bis dato ungesehenes Werk eingelassen - sehen wollte ich ihn sowieso schon immer.
Die Bilder sind auf jeden Fall eine Pracht, leider empfand ich den Inhalt doch sehr nah an einem Groschenroman gebaut, dazu noch mit biblischen Anleihen. Meines Erachtens würde der Film auch ohne Dialog funktionieren, ohne voice-over vielleicht sogar besser. War ein schön ruhiger Ausklang meiner Filmnacht, wenn mich auch der dramatische Spannungsbogen relativ kalt gelassen hat.

Terrence Malick 1978 Beamer