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In einem Atemzug

Knappe Kurzkommentare vom Rand der Couch

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Aktion Deutscher Film


Obwohl meine imaginäre Too-Watch-Liste gefühlte 1000 Filme umfasst, bin ich immer gerne bereit mir von anderen Filmfreaks (un)bekannte Titel empfehlen zu lassen. Und da meine Deutsch-Quote schon seit Jahren einer Verbesserung bedarf, kommt mir folgende Aktion gleich doppelt recht:

http://intergalactic...scher-film.html

Meine Eingangs-Top-Ten steht besteht nur aus Filmen, die ich alle mindestens 3 Mal gesehen habe und mich auf jede weitere Sichtung trotzdem freue - denke das wird dem 'Lieblingsfilm'-Gedanken am nächsten kommen.


1. Eingefügtes Bild

Die Reise ins Glück
Wenzel Storch, 2004, Deutschland

Wenzel Storch hat für dieses LSD-anmutende Werk 10 Jahre gebraucht und sich seine Ausstattung von Schrottplätzen besorgt. Eine kunterbunte Reise auf einem Schneckenschiff, verbal unverblümt, tricktechnisch in vielen Gefilden am Werkeln und eine wunderbar einzigartige Atmosphäre. Ein Traum von einem Film. Mittlerweile zig Mal gesehen, aber immer wieder am neu entdecken.


2. Eingefügtes Bild

Jazzclub – Der frühe Vogel fängt den Wurm
Helge Schneider, 2004, Deutschland

Bei den nächsten vier Plätzen muss ich es mir leider einfach machen - geht nicht anders. Geht nicht anders als Fan von Helge. Das generelle Gefallen an seinen Filmen würde ich an der Verbindung aus absurd-anarchistischer Komik in Verbindung mit der Zurschaustellung von bürgerlichen Eigenarten und Floskeln ausmachen. Jazzclub halt ich für seinen besten, da man die Liebe zur Musik am deutlichsten spürt.


3. Eingefügtes Bild

00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter
Helge Schneider, 1994, Deutschland

Der lustigste. Zwar schwer zu bestimmen, aber hier waren meine Bauchkrämpfe vor Lachen doch immer am schmerzhaftesten.


4. Eingefügtes Bild

Praxis Dr. Hasenbein
Helge Schneider, 1997, Deutschland

Hier ist die oben erwähnte 'Zurschaustellung' am besten gelungen. Ein Mikrokosmos von Kiosk-Laden bis Geldautomat als perfektes Setting.


5. Eingefügtes Bild

Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem
Helge Schneider, 1993, Deutschland

Letzter Favorit, aber immer noch ein Lieblingsfilm. Ich bin der liebe Gott.


6. Eingefügtes Bild

Muxmäuschenstill
Marcus Mittermeier, 2004, Deutschland

Eine bissige Satire gegen deutschen Anstand und Fausthieb auf die hiesige Medienwelt. Der pseudo-doukmentarische Stil, begleitet von den narzisstischen Ausbrüchen der Hauptfigur, gehen mit dem Inhalt eine schlagkräftige Form ein.


7. Eingefügtes Bild

Immer nie am Meer
Antonin Svoboda, 2007, Österreich

Neben dem wahnwitzigen Psycho-Kammerspiel in dem mickrigen Raum eines Autos und den satirisch ausufernden Umständen, gefallen mir vor allem der misanthropische Christoph Grissemann und der schwer gestörte Heinz Strunk. Immer wieder eine Reise mit Unfall wert.


8. Eingefügtes Bild

Gegen die Wand
Fatih Akın, 2004, Deutschland, Türkei

Ein sehr vielseitiger Film, der nicht nur von seiner Story lebt, sondern nebenbei eine Gesellschaft zeichnet, zwischen MultiKulti-Irrungen, Boulevard-Presse und knallharter Ernüchterung. Ich fordere mehr prägnante Rollen für Birol Ünel!


9. Eingefügtes Bild

Sophie Scholl – Die letzten Tage
Marc Rothemund, 2005, Deutschland

Ich bin der deutschen Geschichtesverarbeitung im Film generell abgeneigt, zumindest auf jüngere Kassenmagnete wie dem Kasperle-Theater DER UNTERGANG bezogen. Neben dem fragwürdigen Gehalt reizt mich schon alleine ein Reenactment in keinster Weise.
Bei Sophie Scholl wird allerdings mehr geboten. Ein psychologisches Kammerspiel, hervorragend getragen von Julia Jentsch. Dreimal gesehen, dreimal geflennt.


10. Eingefügtes Bild

Soul Kitchen
Fatih Akın, 2009, Deutschland

Mal was lockeres von Fatih. Die Stamm-Riege aus Akın's Filmen gibt sich ein Stelldichein und es wird gefeiert, gekocht und am Rande läuft irgendwie noch eine Handlung ab. Nicht zuletzt noch wegen der Unverkrampftheit und der tollen Musik immer wieder ein Abstecher wert.

Aktion Deutscher Film


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A Tale of Two Sisters


http://www.imdb.com/title/tt0365376/

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Mal wieder eine Trauma-Geisterbahn. Damit kann man mich jagen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Film sehr langatmig gehalten ist, mit schwarzem-fettigen Haar-Spuk befüllt, was ich nach Ringu 0 - 2 und diversen Ablegern einfach nicht mehr sehen möchte, fast gänzlich humorlos und zu letztem Übel äußerst berechenbar abläuft - da ist die anhängende Erklärung fast schon eine Beleidigung am mitdenkenden Betrachter. Einzige Wirkung inmitten der Langeweile waren für mich teils ganz tolle Bildkompositionen, wie etwa die perfekte Vogelperspektive auf den Steg mit den zwei Schwestern.

Einschläferndes Erlebnis mit vielen BUH!-Schockern.

Kim Ji-woon Update:

1. The Good, the Bad, the Weird
2. A Bittersweet Life
3. The Foul King
4. I Saw the Devil
5. The Quiet Family
6. A Tale of Two Sisters

Auf den Episodenfilm 'Three' verspüre ich nun ganz wenig Lust, da ich den dreifachen Haar-Spuk befürchte...

Kim Ji-woon 2003 Horror


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A Bittersweet Life


http://www.imdb.com/title/tt0456912/

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Wowzers! Eine echte Bombe. Gangsterfilm mit Martial-Arts-Einlagen, 'Mengenchoreographie' (Mir fiel letztens zu Secret Reunion schon keine bessere Bezeichnung ein: Gemeint ist damit ein Kampf à la einer gegen ein Dutzend andere, wobei der Fight nicht gar so überlegen, sondern realistisch anmutend abläuft - solche Einlagen zeichnen nicht gerade wenig Südkoreaner aus.) vom feinsten (die Flucht im Auto!) und noch eine gesunde Portion Heroic Bloodshed. Ich meine auch ein paar direkte US-Einflüsse entdeckt zu haben: Die Rahmenstory ein wenig Pulp Fiction, daher die Beerdigung (vielleicht) Kill Bill, und der erste Auftritt des Killers mit dem Angelhut hat mich kurioserweise doch sehr stark an den Cowboy aus Mulholland Dr. erinnert.

Geschmäcklerisches Urteil: Hammergeilstens!

Kim Ji-woon Update:

1. The Good, the Bad, the Weird
2. A Bittersweet Life
3. The Foul King
4. I Saw the Devil
5. The Quiet Family

Kim Ji-woon 2005 Gangster Action


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Ink


http://www.imdb.com/title/tt1071804/

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Ein gefeierter Indie-Film; düsteres Märchen und Traumsequenz. Ich musste leider feststellen, dass mich der billige Look und die Amateur-Schauspieler über weite Teile eher abgetörnt haben (nicht ganz in dem Ausmaß von MirrorMask, aber doch ähnlich). Der leicht kitschige Plot zwischen (Un-)Schuld, Sühne und dem 'Wake up call' hat dem Erlebnis nochmals einen faden Beigeschmack verliehen. Allerdings kreiert dieser amateurhafte Stil in Verbindung mit teils sehr gelungenen Effekten, lobenswerter Choreographie und ausgefallenen Kostümen dann stellenweise doch eine sehr stimmige Atmosphäre. Auf 30 Minuten gekürzt, nur aus Szenen wie dem nächtliche Street-Run (mit seinen charmanten und effektiven Stop-Tricks) bestehend, hätte mich das vermutlich begeistern können.

Ein ambitioniertes Projekt, das Gilliam'schen Geist atmet, aber leider über weite Strecken zu hemdsärmelig wirkt.



Ausnahmsweise verlinke ich den Trailer zum Film, da ich mir für solche self-made-Projekte grundsätzlich Aufmerksamkeit wünsche. Ich hätte ihn auch wirklich gerne gemocht. Vielleicht findet sich ja jemand anderes, der damit richtig warm wird. Potential ist mehr als genug vorhanden.

2009 Fantasy Jamin Winans


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Antarctic Journal


http://www.imdb.com/title/tt0462703/

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Eine kleine Expedition versucht in der Antarktis deren entlegensten Punkt zu erreichen. Eine Art Rekord-Gipfelbesteigung, nur in flach. Der Chef der Truppe mit mörderischer Motivation.
Leider fühlt man sich hier nicht wirklich in die Antarktis versetzt, was dem Film schon mal überhaupt nicht gut tut, da sich viele der Spannungen in der Truppe auf den unmöglichen Kampf gegen das Weiße stützen. Somit muss man, um dem aufkeimenden Wahnsinn guten Willens zu folgen, sich durch die Dialoge steuern lassen. Genauso unvorteilhaft würde Boyle's Sunshine ohne Sonne wirken. Gut, der Vergleich etwas zu drastisch, aber wenn ausgeruhtes Erzählen auf 2 Stunden nicht wirklich funken will, beschwert die Langeweile konstant mehr.

Eine viel zu träger Marsch durch den Schnee, mit absehbaren Blutspuren und gelegentlichem Ritt in der Trauma-Geisterbahn.

Yim Pil-sung Song Kang-ho 2005 Horror


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The Foul King


http://www.imdb.com/title/tt0261552/

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Nach The Quiet Family der zweite Spielfilm von Kim Ji-woon. Song Kang-ho spielt einen relativ erfolglosen Bankkaufmann, der davon träumt, sowohl in seinem Beruf als auch im Alltag mehr Schlagkraft zu besitzen - beziehungsweise nötigen ihn bizarre Umstände wie der körperlich züchtigende Chef dazu. Zeit, professioneller Wrestler zu werden.
Übertriebene Komödie mit leichten Drama-Anklängen. Sehr herausragend die zwei längeren Ring-Fights, bei dem der eine durch überzogene Brutalität überaus witzig, der andere durch eindrucksvolle Choreographie und Slow-Motions 'stylish' gehalten ist - aus dem Ruder laufen natürlich beide grandios.

Sehr unterhaltsame Underdog-KampfsportMödie.

Kim Ji-woon Song Kang-ho 2000 Komödie


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The Quiet Family


http://www.imdb.com/title/tt0188503/

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Ich nenne in Zukunft lieber den internationalen Titel. Kann ja doch kein Mensch lesen. Außer den Koreanern, und, keine Ahnung, die Dunkelziffer - 10 Millionen! Plus / minus mehrere Millionen.

Film gut. Ein wenig albern, sehr morbide und ziemlich lustig. Kleine Längen im wiederholenden Ablauf der Leichenentsorgung nächtlicher Art, was ich ein wenig ermüdend fand. Schön, Song Kang-ho und Choi Min-sik noch so 'unbedarft' und gleich im Zusammenspiel sehen zu können.

Ein gelungener VerwechslungskomödieSlasher.

Kim Ji-woon Song Kang-ho Choi Min-sik 1998 Komödie Horror


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Despicable Me


http://www.imdb.com/title/tt1323594/

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Um es mit einer Vokabel aus dem Film zu beschreiben: LAME.
Hat mich eigentlich nur wegen diversen Voice-Actors interessiert, wobei sich dieser Aspekt vor allem bei Carell als lästig entpuppt hat. Den Aufhänger, etwas wie 'Comic-Villian als Hauptfigur und Sympathieträger', fand ich schon potentiell sehr lustig, aber die Ausführung hat mich wiederum schrecklich angeödet: Keine Spur von bissigem Sarkasmus. Einem Kind wird der Luftballon zerstochen, schon fast eines der 'Höhepunkte' an Gräueltaten. Angereichert mit Zeichentrick-Slapstick, gegen die jeder noch so repetitive Roadrunner-Sketch zehnmal mehr Kreativität besitzt.

Zum Einschnarchen langweilig.

Pierre Coffin Chris Renaud 2010 Animation


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Ui-hyeong-je


http://www.imdb.com/title/tt1535491/

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Der für Südkorea typische Genremix tischt auf: Spionagethriller-Action-Buddy-Movie. Rasant und blutig zu Beginn, dann überwiegend komödiantisch (vor allem getragen durch den wie immer wunderbar drolligen Kang-ho Song) und zum Schluss nochmals eine Prise Spannung. Sieht man mal von dem Genre-Salat ab, kann man den Film in weiten Teilen als konventionell bezeichnen. Gerade die Montagesequenz im Mittelteil, die die entstehende Freundschaft in einem Musik-Akt vorspulen lässt, ist schon sehr faul von der Stange gegriffen (und hätte dieses meiner Meinung nach gar nicht nötig gehabt, da man zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon die Freundschaft fühlen kann). Das ist aber auch schon der einzige Kratzer, ansonsten wird beste Unterhaltung geboten, vor allem lustige, und in ein paar Momenten hat man sich an 'Mengenchoreographie' à la Biyeolhan geori (A Dirty Carnival) probiert (allerdings nicht ganz so gelungen wie im letztgenannten) - was ich immer gerne sehe.

Gutes Popcorn-Kino.

Hun Jang 2010 Action Spionage Komödie


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Piranha


http://www.imdb.com/title/tt0464154/

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Nach Haute Tension und The Hills Have Eyes habe ich mich ganz besonders über Aja's zukünftige Filmographie gefreut - hier stand in meinen Augen ein neuer Gerne-King in seinen Startlöchern. Bei dem halbgaren Mirrors kamen schon leichte Zweifel auf, aber ich habe den noch frohen Mutes unter einem tolerierbaren, saftlosen Ausrutscher verbucht. Nach Piranha bin ich nun aber leicht sauer, what a waste! Das fängt schon bei der völlig behinderten Inszenierung an, die sich nicht vor ekligen, trailermäßigen Bildbeschleunigungen scheut. Die Handlung wird erst dann spannend, wenn der Film aufhört. Aja kann man schon wie bei Mirrors nur noch an einem speziellen Härtegrad ausmachen, aber dieses Element alleine zeichnet für mich keinen begabten Regisseur aus.

Alexandre Aja 2010 Horror Monster Splatter





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