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In einem Atemzug

Knappe Kurzkommentare vom Rand der Couch

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Ningen no jôken III


http://www.imdb.com/title/tt0055233/

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Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Im Falle von Human Condition schließt sich ein Kreis, nur sieht Kaji den Zaun diesmal von der anderen Seite. Die Grauen des Krieges, seine Vergewaltigungen, sein Hunger, seine spätestens auf dem Schlachtfeld verloren gegangene Ideologie, werden an Kaji exerziert.
Die knapp 10 Stunden von Kobayashi zermürben. Sie bieten keine warmen Töne, höchstens in Momenten des Abschieds und des Wiedersehens. Der Rest ist eine Abfolge der Konfrontierung, zwischen einem Pochen auf Menschlichkeit und einer stets siegenden Unmenschlichkeit. Nebenbei eine Geschichtsstunde, die in großen Bildern eingefangen wurde. Ein Epos, das neben anderen großen Vertretern wie Doctor Zhivago oder 1900 nicht nur erwähnt, sondern hervorgehoben werden muss.

Epos 1961 Masaki Kobayashi Krieg POW


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Premutos – Der gefallene Engel


http://www.imdb.com/title/tt0144555/

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Ein beachtlich amüsanter Splatter aus deutschen Landen. Die Effekte müssen sich nicht hinter einem Braindead verstecken, was bei dem Bruchteil von dessen Budget schon sehr erstaunlich ist. Aber auch Humor-technisch trumpft der Film in vielen Momenten auf und verwandelt seine Laien-Darbietungen in eine echte Stärke ('Na, wie steh'n jetzt meine Chancen, Baby?' - 'Ich weiß es nicht!'). Leider muss ich den zahlreichen 'Historien-Flashbacks' konstatieren, dass sie sich als regelrechte Spaßbremsen entpuppt haben. Das 'leider' deswegen, da hier aufgrund von Statisten und Kostümen sicherlich viel Aufwand investiert wurde. Diese versuchte Wirkung eines big-budget Streifen hätte Premutos aber meines Erachtens gar nicht nötig gehabt - alleine Figuren wie Christian, der mit einem steten Dauerlachen den Hintergrund bereichert oder in brenzligen Situationen ins Englische verfällt, zeugten von genug allein stehend fähigen Eigenhumor, um den Film gänzlich ohne Nachahmungscharakter funktionieren zu lassen.

Olaf Ittenbach 1997 Horror Untot Splatter


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Rainald Grebe – Die besten Lieder meines Lebens


http://www.rainaldgr...-admiralspalast

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Rainald Grebe ist für mich einer der wenigen wirklich witzigen Künstler Deutschlands. Schade nur, dass man sein Repertoire relativ schnell durchgesehen/gehört hat und der vorliegende Best-of Auftritt im Admiralspalast zum größten Teil mit den üblichen Verdächtigen gefüllt ist (Dörte, 30-jährige Pärchen, etc.). Dazu erschwerend, dass sein spontanes, irres Glotzen vor so einem großen Publikum nicht recht wirken will. Sein Ausdruck und Gestikulieren ist einfach besser auf einer kleinen Bühne aufgehoben. Dafür wirken seine Lieder im Admiralspalast schon eindrucksvoller, was in 'emotionalen' Momenten dann auch dort sehr gut aufgehoben ist. Auf jeden Fall konnte ich hier wieder Tränen lachen und habe meine Sympathie gegenüber seiner Beobachtungsgabe, wahnwitzigen Pointen und Spiel mit dem Publikum gerne über die 156 Minuten aufgefrischt.

Rainald Grebe 2010


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Ningen no jôken II


http://www.imdb.com/title/tt0053115/

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Weg von dem POW-Setting, ab an die Front. Der arme Kaji sieht sich allerdings hier mit dem gleichen, unbarmherzigen System konfrontiert und somit beginnt der Protest gegen inhumane Machtausübung auf's neue - diesmal um einiges schmerzhafter. Die Zweiteilung zwischen Ausbildung und Einsatz, die Figur des aufgrund der Belastung Suizid begehenden Rekruten (in der Latrine mit einer Waffe an den Kopf gerichtet) lässt Kubrick's FULL METAL JACKET glatt als Remake erscheinen.

Masaki Kobayashi 1959 Krieg Epos


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Ningen no jôken


http://www.imdb.com/title/tt0053114/

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Der erste Teil einer fast 10 Stunden langen Trilogie. Hier war mir bereits nach den ersten Minuten klar, dass mein Sonntag damit gelaufen ist...
Was mit einem bereits diffizilen Vorhaben beginnt - die Umwälzung menschenunwürdiger Arbeitsbedingungen (den 'sozialistischen' Gedanke finde ich aufgrund der harten Ausgangslage schon fast zu weit gegriffen) - entwickelt sich über Nacht, als ein Kriegsgefangenenlager zwecks Arbeiterbeschaffung errichtet wird, in eine weit drastischere Situation, die den fast schon bedauerlich humanistisch veranlagten Kaji vor eine Gewissensprobe nach der nächsten stellt. Shit always rolls downhill, hier mit Pauken und Trompeten und ohne Bremse. Beeindruckend groß angelegt und zu keiner Minute langatmig, aber auch nicht bequem: Hoffnungsschimmer werden geahndet.

Masaki Kobayashi 1959 Krieg Epos POW


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The Old Man and the Sea


http://en.wikipedia....Man_and_the_Sea

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'Don't think, old man,' he said aloud. 'Sail on this course and take it when it comes.'

Großartig! In vielerlei Hinsicht hat mich Santiago an die Figur von Micky Rourke aus Aronofsky's THE WRESTLER erinnert: Neben den Narben und der körperlichen Ausgelaugtheit teilen beide diesen wehmütigen Wesenszug, nämlich vor der Resignation zu resignieren. Ihr Kampf wird nicht mit dem Wunsch nach Sieg verfolgt, sondern mit dem Wunsch nach Aufgabe. Beide Charaktere sind dazu unfähig und siegen tragischerweise über ihre eigenen Grenzen. Wir sehen den letzten Sprung des Wrestlers nicht, seinen letzten Fang. Wir erfahren aber auch nichts über Santiago's weitere Lebensspanne. Aber bei beiden Figuren ist man sich als Zuschauer bzw. Leser sicher: Man hat soeben an den letzten Atemzügen, dem letzten Aufbäumen teilgenommen.

Ernest Hemingway 1952 Novelle


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Hachikô monogatari


http://www.imdb.com/title/tt0093132/

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Hier hat mich das Lesen des realen Vorfalls mehr rühren können, als es irgendein Moment des Films geschafft hätte. Die Töle im Film wirkt ziemlich desinteressiert und absolviert viel zu getrimmt seine Aktionen, um seine Trainer hinter der Kamera vergessen zu lassen (das ist umso hinderlicher, als sein Herrchen (Tatsuya Nakadai) erwähnt, er wolle seinem Hund keine Tricks beibringen). In einer Einstellung wird das ach so treue Tierchen sogar mit vermeintlich unsichtbarer Leine an der Seite seines Fürsorgers über die Straße geschleift - welch Hohn. Von leicht sodomistischen Tönen mal ganz abgesehen...
Tatsuya Nakadai spielt sehr sympathisch seine Figur und stellt damit den einzig wirklich erwähnenswerten Aspekt dar. Nachdem sich nach deren Ableben bei mir immer noch kein Gefühl außer Langweile einstellen wollte, habe ich die sentimentale Hunde-Show beendet.

Seijirô Kôyama 1987 Tierfilm abgebrochen


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100. Folge Futurama


http://www.imdb.com/title/tt0149460/

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Wer hätte das gedacht? Nach 7 Jahren Pause kehrt Futurama dank Comedy Central wieder zurück und bedankt sich beim Sender mit Rekord-Quoten - verdient! Die neuen Folgen managen es nicht nur, an den alten Esprit anzuknüpfen, sondern setzen weitere Highlights, wie zum Beispiel 'Lethal Inspection' (6x06), dessen niedliche Abschluss-Montage der emotionalen Wirkung von 'Jurassic Bark' (4x07) gleicht.
Die 100. Folge feiert das nicht nur gebührend, sondern erzählt parallel eine neue, starke Folge, die, angereichert mit Zitaten von Metropolis bis Titanic, den humanistischen Geist der Macher wunderbar zur Schau stellt. Ich bin begeistert und bedanke mich bei allen Zuschauern von Comedy Central, die diese Wiederauferstehung honoriert haben.

TV Raymie Muzquiz 2010 Comedy Central Animation


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Two Girls and a Guy


http://www.imdb.com/title/tt0124179/

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Ein Kammerspiel. Ein Coming-of-Age im späten Alter und eine potentielle Dreiecksbeziehung. So richtig will diese Gegenüberstellung nicht aufgehen, zu sehr nervt in manchen Momenten das zeitgleiche Gegacker der beiden weiblichen love-interests, zu nebensächlich begleitet das Sterben der Mutter. Auf den Laufwegen des begrenzten Areals wird sich wie auf Schienen und auf Kommando bewegt (Telefon!). Downey Jr. darf allerdings richtig aufdrehen und beeindruckt mit zahlreichen Improvisationen.

James Toback 1997 Kammerspiel


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La maschera del demonio


http://www.imdb.com/title/tt0054067/

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Nach einer düsteren, brutalen Einführung folgt eine sehr klassisch wirkende Vampir-Geschichte, die außer den stimmigen Kulissen kaum mehr das intensive Level der ersten Minuten aufrecht zu erhalten vermag. Spätestens wenn sich der Bösewicht mit dem Held prügelnd über den Boden tollt und dann in irgendein Loch im Boden fällt (tot!), muss man der Bezeichnung 'Trash' ein Ausrufezeichen hinzufügen. Stimmungsmäßig funktioniert der Film wunderbar, aber jedes Mal wenn sich der Horror allzu ungeniert direkt präsentiert, verpufft jegliche Atmosphäre.

Mario Bava 1960 Horror Untot





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