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In einem Atemzug

Knappe Kurzkommentare vom Rand der Couch




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Half Past Dead



http://www.imdb.com/title/tt0297162/

Eingefügtes Bild

Ich hatte vor einiger Zeit mal das Vorhaben, alle Filme mit Steven Seagal in chronologischer Reihenfolge zu gucken. Ticker hat dem diabolischen Vorhaben ein jähes Ende gesetzt - ich halte das Fiasko für unanguckbar. Kürzlich aus einer spontanen Laune heraus dann einfach mal zum nächsten Titel übergegangen (ausreichend Bier und 2 Mitgucker am Start).
Ich muss ja gleich schon mal zugeben, dass mir der ähnlich auf Hip Hop & Musik-Video geartete Exit Wounds überraschend gut gefallen hat. Und rein von der Inszenierung fühlt sich Half Past Dead fast wie ein Sequel an - untertrifft aber in allen Belangen das ob der Form sowieso schon erwartete Debakel.
Die Auslebung des Buddy-Faktors zu Beginn ist total absurd: Steven rast mit Ja Rule auf dem Beifahrersitz im absoluten Selbstmord-Modus über die Straßen, springt mit der Karre einfach mal 20 Meter weit, lenkt in letzter Milli-Millisekunde das Vehikel an einem Zug und einem entgegenkommenden Laster vorbei, und, als finaler Kumpel-Move, schleudert per Handbremse den Ja Rule beim Parken aus dem Auto, der daraufhin 5 Meter durch die Luft fliegt und auf einer Windschutzscheibe 'landet' - keine Spur von Angepisstheit, alles ein normaler Tag im Leben der zwei Kumpels. Überhaupt scheint Ja Rule den Gesetzen der Schwerkraft nicht zu unterliegen und wirbelt somit bei jedem Schlagabtausch durch die Lüfte.
Um den nötigen Hip Hop-Coolness-Faktor gerecht zu werden, bindet sich Seagal ein Kopftuch um und übt mit Ja Rule die korrekte Aussprache von 'Aight' ein - ich denke das müsste langen, um bei Wu-Tang zu signen.
Story und Setting fühlen sich an wie ein Mash-Up aus Con Air und The Rock, wobei ich gelesen habe, dass die Idee schon ganz, ganz lange vor dem Rock existiert hat. Geschenkt.
Über die Nebenfiguren könnte man eine ganze Abhandlung an Klischees verfassen, in Buchform, 1000 Seiten Minimum. Ohne jetzt auf das Trinity-Wanna-Be einzugehen, den quirligen Schwarzen übergehend, den dicken Stummen ignorierend, nicht beachtend des intellektuellen Todeskandidaten, muss ich sagen, dass Tony Plana als Gefängnisdirektor nen ziemlich sympathischen Anti-Helden abgibt - fast das Highlight des Films.
Montage und OST schon fast wieder lustig hundert Mal ertragen. Eines der größten Manko unter einer Heerschar ist das PG-13 Rating. Keine Knochen werden gebrochen, keine derben Sprüche, und selbst der OST ist damit dem F-Word beraubt. Ärgerlich.
Ich beende an dieser Stelle mal diesen diffusen Eintrag zu dem bescheuerten Film, der allerdings Spaß gemacht hat, ihn on-the-fly unter Kollegen zu zerreißen.

Steven Seagal from best to worst (so far und auf die Schnelle):

01. Executive Decision (man verzeihe mir den Hohn ob der Screentime)
02. Above the Law
03. Hard to Kill
04. Marked for Death
05. Under Siege
06. Exit Wounds
07. Out for Justice
08. Under Siege 2: Dark Territory
09. On Deadly Ground (im Trash-Sinn allerdings die #1!)
10. Fire Down Below
11. Half Past Dead
12. The Patriot
13. The Glimmer Man
14. Ticker (abgebrochen, für meine Geduld nicht anschaubar)

2002 Don Michael Paul Action



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